Selbstbau 3D-Drucker Teil 11- Firmware und Hostsoftware

Firmware aufspielen
Die Reprap-3D-Drucker benutzen einen Arduino Mega 2560 (Stand 2014) und Ramps 1.4. Diese Hardware ist offen, dass heißt die Schaltpläne und Platinenlayout stehen jedermann kostenfrei zur Verfügung. Es gibt auch Elektroniken, auf denen der Mikrocontroller, die Motortreiber und was man sonst noch so braucht, zusammen auf einer einzigen Platine sind, das bringt aber nicht unbedingt Vorteile beim Nachbau, so können die Motortreiber z.B. bei defekt nicht ausgetauscht werden.

Typischerweise läuft darauf eine Firmware wie z.B. Marlin oder Repetier. Repetier bietet auf der Internetseite ein Onlinetool zum erstellen der Firmwarekonfiguration an, welches die Sache stark erleichert.
Zum Eingeben der korrekten Werte in das config-tool kann ich den Rechner von Josef Prusa wärmstens empfehlen. Dort etwas herunterscrollen und man findet die Javascript-Rechner für die Schrittmotor-Steps u.s.w. Korrekturen können natürlich auch noch später vorgenommen werden.
Es gibt noch andere, ich habe mich jedoch ohne größere Umschweife für Repetier als Firmware entschieden, da ich für diesen Drucker Repetier-Host auf dem Computer verwenden möchte.

Die Arduino-IDE muss zum installieren der Firmware auf dem Computer installiert werden, danach Repetier in einen Ordner entpacken und die Config da hineinkopieren, dann repetier.ino mit der Arduino-IDE öffnen.
Den Arduino Mega anstecken per USB (ggf. USB-Seriell Treiber noch installieren, die sind sowohl bei Arduino als auch bei Repetier-Host mit dabei) und in der Arduino-IDE „upload“ ausführen. Dabei wird die Firmware kompiliert und aufgespielt. Das wars schon erstmal.

Hostsoftware konfigurieren
In Repetier muss neben der virtuellen Usb-seriell-schnittstelle auch die Art und Maße des Druckers und Hotend eingegeben werden.
Das ist nicht weiter schwer und weitgehend selbsterklärend. Hier erstmal grob die Maße vom Druckbett u.s.w. eingeben.
Dann mit dem Arduino verbinden und rechts die Registerkarte für Manuelle Kontrolle auswählen.
Die manuelle Steuerung hilft sehr beim Funktionstest zur Inbetriebnahme. (Die Elektronik sollte in der zwischenzeit komplett zusammengesteckt und verkabelt sein)

Richtungen und Endschalter.
Hier hatte ich gewisse Probleme, da nirgendwo so richtig klar wurde, wo denn im Koordinatensystem des Druckers nun der Nullpunkt sein sollte. Bei meinem CTC mit Sailfish-Firmware ist der Nullpunkt in der Mitte des Druckbettes. In Repetier-Host soll jedoch die Koordinate der vorderen linken Ecke des Druckbetts mit positiven Werten eingegeben werden. Hä??

Naja, das wirds eben anders gemacht. Wenn man aber keine Ahnung hat wie es gewünscht ist, tut man sich schwer festzulegen welcher Endschalter den Maximum- und welcher den Minimum-Wert einer Achse abbildet und wie herum nun die Motoren richtig drehen. Die Drehrichtung kann durch umdrehen der 4poligen Pfostenstecker auf der RAMPS-Platine leicht umgekehrt werden.

Also deshalb hier einmal im Bild:
Von durch auf das Portal gesehen, ist der Urpsrung des Koordninatensystems hinten links.
Koordinatenursprung

Nochmal für Leute mit Brille: 🙂
Koordinatenursprung

Um in Repetier-Host den maximalen Fahrweg einzustellen, muss man also das Druckbett ganz nach hinten schieben, ein Maßband, Meterstab, oder was man eben zum Abmessen so zur Hand hat bereithalten, sich den Nullpunkt irgendwie markieren, und dann das Bett ganz zum anderen Ende schieben und den Fahrweg messen. In Millimeter.
Ein paar Millimeter kann man zur Sicherheit noch abziehen, damit es nicht immer gegen das mechanische Ende poltert.

Jetzt wo klar ist, wo NULL ist, ergibt sich auch, ob die installierten Endschalter den Minimum-Wert oder den Maximum-Wert einer Achse representieren.

In meinem Aufbau ist z.B, die X-Achse gegenüber dem Prusa-Entwurf verdreht montiert, weil das günstiger war mit den mechanischen Platzverhältnissen den X-Motor vor dem Aufbau zu haben, statt zwischen den Z-Achsen und dem Portal. Wenn aber der Motor mit seiner Kabelzuführung auf der rechten Seite ist, ists auch irgendwie doof links noch einen weiteren zusätzlichen Drahtverhau anzufangen wegen dem Endschalter.
Deshalb ist bei mir der X-Endschalter ein Maximum-Endschalter, die anderen beiden Minimum-Endschalter am Nullpunkt.

Bei der Z-Achse ist ein Maximum-Endschalter auch nicht sooo schlecht, kann man doch ohne mechanische Einstellarbeiten leicht durch parametrieren der Software und/oder Firmware den Z-Nullpunkt verschieben. Da ich für die spätere Bohrfunktion aber den Nullpunkt ohnehin manuell einstellen möchte, kann der Nullpunkt zum Bett einstellen ruhig fest sein.

Stellt man fest, das die Endschalter entgegen der eingegebenen Konfiguration in der Firmware doch woanders liegen, lässt sich das in der config.h einstellen und die Firmware neu in den Arduino einspielen. Wichtig: Neben dem vorhandensein der Endschalter per True/False Flag und dem Aktivieren/Deaktivieren der dazugehörigen Pull-Up Widerstände der Arduino/Atmega Portpins muss zusätzlich in der Firmware noch die Richtung eingegeben werden, die beim „Homing“ gefahren werden muss, um zum Endschalter zu fahren. Das Umkonfigurieren der Endschalter allein reicht nicht.
Software-Endstops für die gegenüberliegende Seite die nicht durch einen Endschalter gesichert ist, ist ebenfalls zu empfehlen. (Muss dann auch geändert werden, wenn man einmal dabei ist daran herumzufummeln)

Noch ein weiterer Hinweis: Änderungen von Parametern in der Firmware, die zusätzlich im EEProm ableget sind, werden auf dem Drucker nicht automatisch wirksam. Entweder muss man das EEprom löschen (da gibts einen Gcode Befehl), die Firmware ohne und dann nochmal neu mit EEProm-funktion hochladen und starten oder besser gleich mit Repetier die entsprechenden Werte im EEProm ändern. Da Betrifft hauptsächlich die maximalen Fahrwege, die Extruder- und Achsen „Steps per Millimeter“ und die Regelung der Heizfunktionen.

Einstellen des PID-Reglers für den Druckkopf:
Es gibt eine Autotune-Funktion in der Firmware, die die Werte für P, I und D ermitteln soll.
Leider hat sich dabei in meinem Fall (mit 24V 40W Heizelement an 30V) trotz mehrfachen Ausführen der Funktion und Eintragen der ausgegeben Werte (aus dem Log) keine gute Heizungsregelung eingestellt.
Ich habe dann in „Trial & Error“ händisch ein wenig daran herumgespielt während der Drucker etwas druckte, und bin erstmal bei niedrigen Werten hängen geblieben: P:2, I:2, D:2,5
Die Schwankungen sind etwa genauso klein wie die Meßfehler im kalten Zustand.

Energiesparlampenreparatur – Haltbarkeit der zweiten Glühwendel

Hallo.
Ich hatte ja bereits hier unter „Nochmal Energiesparlampenreparatur“
berichtet, dass die reparierte Lampe immernoch funktioniert.
Nun ist es soweit, es geht nichts mehr.
Ein ganzes Jahr ist es also nicht geworden, dennoch bin ich überrascht das es doch einige Monate noch funktioniert hat.

Also wenn man am Sonntag mal keine Ersatzlampe zur Hand hat, ist das eine durchaus empfehlenswerte Notreparatur 🙂

Selbstbau 3D-Drucker Teil 10- Hinweise zum Aufbau

Hier noch eine Sammlung von Hinweisen zum Aufbau der Konstruktion.
Ich werde das noch weiter ergänzen, wenn mir noch Dinge dazu einfallen.

*Rechtwinkligkeit der Achsen zueinander
Damit später alles Maßhaltig werden kann, ist auf jeden fall mit einem Anschlagwinkel zu Prüfen, ob die Achsen wirklich korrekt rechtwinklich zueinander ausgerichtet sind.
Ich habe die Holzteile auf einer großen Zuschnittsäge herstellen lassen, so daß diese auch sehr genau rechtwinklig waren.
Trotzdem beim Verkleben und zusammenschrauben immer den Winkel mit angehalten, man drückt das ja leicht etwas schief am anfang.

*Abstützung des Portals nach hinten oder Verschrauben auf Bodenplatte
Das Sperrholzportal hat nach hinten zu wenih Fläche um sich nennenswert abzustützen, und die bei mir fast 80 cm langen M10 Gewindestangen der Y-Achse sind definitiv viel zu wobbelig um das Portal wirklich senkrecht zu halten.
Mein Plan ist es, das Holzportal zusätzlich auf einer Tischlerplatte anzuschrauben, damit alles fest steht. Man könnte aber auch eine Strebe zum hinteren Ende des Fahrgestells der Y-Achse anbringen.

*Einschlaggewindemuttern im Boden als Vorschlag
Damit die Y-Achse leicht demontierbar ist, und das Portal zum Tansport von der Y-Achse getrennt werden kann, habe ich nicht nur die Kabel der Y-Achse (Motor, Endschalter und Heizbett mit Temperaturfühler) über Stecker geführt, sondern auch die Y-Achse abschraubbar gemacht. Dazu hat das untere Holzbrett von unten her Einschlagmuttern mit M4 Gewinde bekommen, in die die Halteschellen für die 10er Gewindestäbe der Y-Achse eingeschraubt sind. Die Verbindung vom Portal zur großen Holzplatte als Bodenplatte werde ich dann genauso Herstellen.

*Vorschlag Zugluftschutz mit außenliegenden Motoren
Etwas schwierig ist es mit dem ABS-Druck.
Meine Erfahrung mit dem CTC-Drucker (den ich komplett geschlossen habe) ist es, das 40-45 grad Lufttemperatur im Drucker schon gute Resultate bringen können. Zumindest bei kleineren Teilen wie den Komponenten des Prusa I3.
Im Grunde ist eigentlich nur Zugluft so gut als möglich zu vermeiden.
Ich hatte die idee, um den Fahrweg der Y-Achse Plexiglaswände zu stellen und dabei einen Spalt für die Führungen der X-Achse zu lassen.
Ob das wirklich ausreicht wird wohl ein Test mit Wellpappewänden zu späterem Zeitpunkt noch zeigen müssen.

*Maßhaltigkeit: Ausrichten des Drucktisches.
Ich habe zur ersten Ausrichtung des Drucktisches ne Wasserwaage genommen. Vorher muss natürlich der Tisch auch „im Wasser“ sein.
Auch gut funktioniert es, einen Universalmeßschieber mit Tiefenmaß auf den Tisch zu halten und mit dem Tiefenmaß an den Verstellschrauben nach unten zum Boden einen gleichmäßigen Abstand herzustellen.
Ist der Drucktisch erstmal gerade, durch verdrehen der zwei Z-Gewindestangen die X-Achse in Waage bringen.
Ein guter Tipp ist es (wenn vorhanden) eine Meßuhr zu verwenden und sich einen Halter herzustellen, um die Meßuhr auf die Führungswellen der X-Achse einzuhängen und diese exakt parallel zum bereits einjustierten Tisch auszurichten. Danach dann den Koppeltrieb anschrauben (oder in der Originalbauweise die Wellenkupplungen festschrauben)

*Maßhaltigkeit: Kalibrieren der Fahrwege
Mit dem Hostprogramm/Manuelle Fahrbefehle die Wagen über möglichst große Strecken fahren lassen und genau den zurückgelegten Weg abmessen, und dann im Dreisatz die Steps/mm ausrechnen im EEProm des Druckers anpassen.
Man kann auch z.B. den Drucktisch gegen das Tiefenmaß des Meßschiebers fahren lassen und den zurückgelegten Weg somit genau messen.

Gehäuse für Geetech „Reprapdiscount“ Smartcontroller (128×64 fullgraphic LCD)

Für den Smartcontroller von Geetech habe ich ein Gehäuse entworfen.
Gehäuse für Geetech Smartcontroler

Bestehend aus Oberteil, Unterteil, Knopf und Haltewinkel für Schrägmontage.

CAD Geetech Smartcontroller Gehäuse

Die beiden Taster sind geschlossen im Gehäuse. Es ist ein Taster für die Beleuchtung.
Man kann das Teil so einstellen, das die Displaybeleuchtung nach ein paar Sekunden ausgeht, dann ist das blaue Display aber sehr schlecht ablesbar. Längere Zeiten als ca. 10 sekunden lassen sich nicht einstellen. Mit dem rechten Taster wird das Licht für die nächsten Sekunden aktiviert. Ich habe es auf der Rückseite auf „dauerhafte Beleuchtung“ Umgesteckt, so dass ich die Taste nicht brauche.

Die zweite Taste ist Reset! Die liegt so nah neben dem Bedienknopf den man zudem auch noch drücken muss, dass man die versehentlich mit erwischen kann. Der Ärger ist groß wenn bei einem 8 Stunden Druck man nach 7 Stunden versehentlich auf den Taster kommt. Deshalb auch hier: Kein Loch. Wer möchte kann ja ein Loch reinmachen wo man mit einem langen spitzen Gegenstand… Aber man kann auch einfach kurz den Strom ausschalten oder den Taster am RAMPS drücken.

Die zwei kleinen Stege im Kartenschacht mit einem Messer heraustrennen. Drucken ohne Supports.
Die Haltewinkel je nach persönlicher Vorliebe festschrauben (müssten dann Löcher in die Rückwand gebohrt werden) oder einfach mit Heißkleber ankleben.
In das Unterteil könnten M3 Muttern eingepresst/eingeschmolzen werden, und das Gehäuse dann seitlich verschraubt werden.
Für die Flachbandkabel ist ein Schlitz im Gehäuseboden.

Wie immer gibts die Freecad Konstruktion und die STLs.
RRdisc-geetech-smartctrl-geh.rar [1.5 MB, RAR]

Selbstbau 3D-Drucker Teil 9- Elektronik

Das wird ein umfassenderer Artikel. Der Artikel wird noch weiter vervollständigt.

Ich habe folgende Themen auf dem Programm:
Arduino Mega 2560-16
Ramps 1.4
Geetech Fullgraphic Smart Controller
Optische Endschalter
Pololu A4988 Schrittmotortreiber
Kabelwege

Arduino Mega 2560-16
Da gibts nicht viel dazu zu sagen, der wird einfach gekauft und dann hat man ihn.
Ach doch noch was: Der eingebaute Spannungsregler zum Erzeugen der 5V Betriebsspannung ist ein Linearregler, und der hat bei 12V schon arg zu kämpfen seine Verlustleistung loszuwerden. Der kann nicht aus dem 24V Netzteil versorgt werden. Bei meinem sainsmart Arduino Clone ist 12V für den Energiebedarf (da hängt ja auch noch der Smartcontroller und dessen Displaybeleuchtung mit auf der 5V Schiene) schon zu viel, da steigt er durch Strombegrenzung und Spannungsfall auf der 5V schiene langsam aus. Soll der Drucker ohne USB-Anschluß zum Hostcomputer von der SD-Karte drucken können, ist hier also ein externer Spannungsregler für 5V, oder die versorgung des Arduino-Board über die Hohlsteckerbuchse mit 7-10V notwendig, damit der Spannungsregler auf dem Arduino nicht überhitzt.
Wichtig: Bei Betrieb der Motortreiber/RAMPS mit 24V muss unbedingt die Diode unter dem Motortreiber ausgelötet werden, die die Spannung vom Ramps auf den Spannungsreglereingang des Arduino einspeist. Näheres findet sich im Reprap-Wiki zum Ramps 1.4.

Ramps 1.4
Ramps 1.4 ist ein Motortreiber-Aufsatz „Shield“ für den Arduino Mega. (Reprap Arduino Mega Pololu Shield).
Es können 5 Motortreiber aufgesteckt werden und zudem befinden sich hier noch die elektrischen Anschlüsse für Temperaturfühler, Heizbett, Extruderheizung, Kühl-Lüfter für das Druckstück und der Anschluß für das Heizbett und die Endschalter.
Die Pololu Motortreiber (bei Verwendung des A4988!) müssen mit dem Poti von den dicken Stromanschlüssen wegzeigen.

Opo-endstop an Ramps

Auf der RAMPS-Platine muss bei Verwendung von 24V eine Diode ausgelötet werden. Der Heizbettanschluß kann nur 11A Schalten, die große Polyfuse ist nur für 16V geeignet und muss gegen ein 35V-Typ getauscht werden, oder durch etwas anderes (z.B. KFZ-Flachsicherung) ersetzt werden. Die FET sind nicht die allertollsten und können durch welche mit niedrigerem RDSon-Widerstand getauscht werden um höhere Ströme schalten zu können. Im Fall des Heizbett müssen dazu aber zusätzlich die Leiterbahnen verstärkt werden.

Damit alles korrekt funktioniert, müssen alle in der Firmware konfigurierten Temperaturfühler auch angeschlossen sein!

Anschluß der Motoren:
Der Anschluß der Schrittmotoren ist unklar, auf der Platine steht jedoch 1A, 1B, 2A, 2B an den Stiftleisten. Bei den Motoren entsprechend das Datenblatt hernehmen und die Anschlüsse 1A/1B jeweils einer Spule, und 2A/2B der anderen zuweisen, oder die zugehörigkeit der Leitungen zu den beiden Wicklungen einfach mit einem Widerstandsmeßgerät ermitteln. Durch drehen des Steckers kann nachher die Drehrichtung des Motores noch korrigiert werden.

Anschluß der Endschalter: Bei optischen Endschaltern sind die Schaltzustände leider nicht so wohldefiniert wie bei mechanischen Endschaltern (kurzschluß nach masse oder pullup direkt am Arduino-Port).
Hier muss die fehlende Entstörung der Eingänge mit einem Tiefpass noch ergänzt werden. Ich habe mir dazu eine kleine Lochrasterplatine zum zwischenstecken zusammengelötet.
Erfolgreich war ein Serienwiderstand von 1,8 Kiloohm und ein Keramikvielschichtkondensator zu 100nF nach Masse. Ohne den Tiefpassfilter wurden die Endschalter bei laufenden Motoren häufig willkürlich als ausgelöst erkannt, obwohl gar keine Auslösung bestand und die Lichtschranke nicht unterbrochen wurde. Offenbar ist in der Repetier-Firmware auch keine Software-Entprellung „eingebaut“ und jeder kleine eingestreute Transient lässt den Eingang kippen.

Opo-endstop an Ramps

Beim Verlängern der Leitungen habe ich ja Flachbandkabel eingesetzt. Um Störungen zwischen den Motorleitungen zu den Endschalterleitungen zu vermeiden habe ich eine Ader dazwischen freigelassen, was jedoch ohne den Tiefpass am Ramps nicht ausreicht, um einen ordentlichen Betrieb zu erreichen :/

Pololu A4988 Schrittmotortreiber
Stepstick-Platinen
Die Motortreiber kamen bis auf die Stiftleisten vollständig aufgebaut bei mir an, ich musste also nur die Leisten noch anlöten.
Am Poti kann man den Motorstrom einstellen. Mit dem Uhrzeigersinn wird der Strom größer.
Die Referenzspannung kann man mit einem Spannungsmesser direkt am beweglichen Teil des Potis erfassen und gegen Masse messen.
Die Referenzspannung muss entsprechend dem zulässigen Motorstrom der verwendeten Schrittmotoren ausgerechnet und eingestellt werden (oder niedriger). Man kann auch die Motortemperatur im Auge behalten und ggf. noch etwas reduzieren.

Geetech Fullgraphic Smart Controller
Der Smart Controller wird nur angesteckt und bekommt seine Daten per I2C vom Arduino. In der Firmware muss entspechend der Controller „Reprapdiscount Full Graphic“ eingestellt sein. Nicht verwechseln mit dem anderen Reprapdiscount smart controller mit 4 zeiligem LCD.
Es gibt berichte, das das Vollgraphikdisplay die Ausführung der Firmware bremsen würde. Die Aussagen sind zum Teil wiedersprüchlich. Ich werde das beobachten.

Kabelwege
Energiekette zur X-Achse:
Energiekette zur X-Achse
Neben der Energiekette zum Heizbett, kommt auch zur X-Achse eine Energiekette zum Einsatz, um Knickstellen an den elektrischen Anschlüssen zu vermeiden. So werden Kabelbrüche vermieden.

Prusa I3 Boxed Verkabelung

Zum Druckkopf habe ich den Kabelstrang an den Teflonschlauch fürs Filament angebunden, da soll dann später noch solches Wickelband herum, wenn der Kabelbaum komplett ist. Ich habe bereits zusätzliche Leitungen für eine LED-Beleuchtung am Druckkopf und die Lüfter für die Extruderkühlund und die Werkstückkühlung vorgesehen.

Der restliche Kabelsalat verschwindet einfach mit anschraubbaren Kabelbinder-Haltesockeln an der Rückseite der Konstruktion.
Das Netzkabel am Netzteil ist noch ein Provisorium, da muss noch ein Isoliergehäuse über die Schraubkontakte und einen Netzschalter hätt ich auch gern. Ob ich noch einen Kaltgeräteanschluß dazwischen setze oder das Netzkabel lieber mit einer Zugentlastungsschelle sichere, weiß ich auch noch nicht. Ein festes Kabel kann nicht aus der Buchse rutschen.

Selbstbau 3D-Drucker Teil 8- Heizbett

Für ordentliche und reproduzierbare Haftung der Druckstücke hat es sich beim CTC-Drucker bewährt, eine Heizplatte zu verwenden und gelbes Polyamid-Klebeband „Kapton“ aufzukleben. Diese aufgeklebte Schicht muss Fettfrei sein, also ab und zu mit Reinigungsbenzin o.ä. die Fingerabdrücke beseitigen.
Gute Haftung stellt sich bei 65 Grad für PLA und bei 110 Grad für ABS-Teile ein.

Über ebay konnte ich günstig ein Reststück 3mm starkes Aluminiumblech erstehen. Auf die Unterseite wird eine Heizplatte geschraubt. Ich habe mich für ein 24V System entschieden um die Leitungsquerschnitte und Ströme im Griff zu behalten.

Sainsmart bietet eine günstige „MK2b“ Heizplatte an, die sowohl mit 12V als auch mit 24V betrieben werden kann.

Sainsmart Reprap MK2b Heizbett

Die Heizplatte wird nach dem Übertragen der Befestigungslöcher auf das Aluminiumblech auf der Seite mit den Leiterbahnen dünn mit Wärmeleitpaste bestrichen und die elektrischen Anschlüsse mit Tesa Kristallklar isoliert.
Tesa Kristallklar Klebeband übersteht problemlos den 180 grad heißen Fuser im Laserdrucker, daher kommt es auch hier zum Einsatz. Man kann natürlich auch einen Streifen Kaptonklebeband hernehmen.
Nach bohren und senken der Schraubenlöcher im Alublech kann beides zusammengeschraubt werden. Auf die Heizplatte muss neben den Anschlußleitungen für den Strom noch ein Thermistor, damit die Steuerung die Temperatur erfassen kann. Ich habe das mittlere Loch bei meiner Heizplatte nicht für den Temperaturfühler verwendet sondern lieber eine zusätzliche M2 Schraube zu Befestigung verwendet, damit sich die Platte nicht beim Aufheizen davonwölben kann und ein guter Wärmeübergang stattfindet.
Der NTC kam stattdessen mit einem Klecks Wärmeleitpaste auf die Unterseite der Heizplatte, angeklebt mit Kaptonband. Nicht vergessen die Anschlüsse hitzebeständig zu isolieren, z.B. mit ganz dünnem Schrumpfschlauch.

Energiekette zum Heizbett

Die Leitungsführung erfolgt mit einer Energiekette unterhalb der Sperrholzplatte.

Energiekette zum Heizbett

Rechts im Bild ist dazu noch die höhenverstellbare Befestigung des Heizbettes zu sehen. Durch Abschrauben der Rändelmuttern kann die Platte leicht ausgewechselt werden, etwa gegen eine Verschleißplatte für die geplante Platinenbohrfunktion. Die Elektrischen Anschlüsse sind deshalb auf der Rückseite über Steckverbindungen geführt.

Erfahrungen mit der Heizleistung des MK2B Heizbett:
Die sind vorsichtig gesagt enttäuschend. Bei 24V beträgt die Heizleistung nur ca. 100W, weshalb auf meiner 250x250mm Aluplatte keine ausreichende Temperatur für die Haftung von ABS-Kunststoff zustande kommt. Ich habe das 24V Schaltnetzteil deshalb auf 30V hochgedreht, sehe das aber nicht als optimale Lösung an. Da ich auf längere Sicht auf eine 30×30 cm oder 30x40cm große Platte wechseln möchte, bleibts jetzt aber erstmal so. Mit 30V sind mit 15 langen Minuten Aufheizzeit 110 Grad erreichbar. Die Unterseite kann noch Isoliert werden und die Oberseite bis zum Erreichen der Zieltemperatur abgedeckt werden, um die Sache etwas zu beschleunigen.

Selbstbau 3D-Drucker Teil 7- Gleitlager

Mit den dickeren Schienen startet für mich auch der Versuch statt Linearkugellagern selbstgedruckte spielfreie Gleitlager aus PLA zu verwenden.

PLA-Gleitlagerbuchsen

Die Vorteile:
Verschlissene Teile können selbst nachproduziert werden
Keine Rollgeräusche von den Kugellagern (also leisere Laufgeräusche)
Spielfreie Lagerung möglich (die chinesischen Kugellager sind jetzt auch nicht so genau).

In Verbindung mit dem Gleitlagern ist die Verwendung von Rundstäben möglich, die keine so genaue Passung haben.
Ich verwende gezogene V2A Rundstahlstäbe mit H9 Passung.
Die sind billiger als richtige Silberstahlwellen, aber auch nicht gehärtet und es wird keine allzugroße geradheit garantiert.

Die gedruckten Gleitlager können mithilfe eines Gewindestabes auf spielfreie aber leichte Beweglichkeit aufgearbeitet werden, indem man sie gezielt bis zum richtigen Punkt abnutzt. Das dauert für jedes Lager ein paar Minuten und ist ein Geduldsspiel.

Ein Sonderfall sind noch die Z-Achsführungen. Da hängt ja die X-Achse für die Druckkopfbewegungen drann, und hier sind die Teile für 12mm Linearführungen ebenfalls nicht mehr passend. Da die vorgesehenen LM8UU-Kugelumlauf-Lager jedoch einen größeren Außendurchmesser als die 12er Wellen haben, kann in den verbleibenden Spalt ebenfalls eine Gleitlagerbuchse eingesetzt werden. Da die Z-Achse beim Drucken vergleichsweise wenig bewegt wird, muss das gar nichts besonderes sein. Daher hab ich mir entsprechende Hülsen im CAD gezeichnet und gedruckt, und wie die Lager des Drucktisches auf einem Gewindestab passend gerieben.


PLA-Gleitlagerbuchsen

Das sitzt sogar relativ stramm, da sich die dünnen Lagerhülsen unter dem Druck der Lagerhalter leicht verformen lassen. Ich werde über Erfahrungswerte mit dieser Lösung zu gegebener Zeit berichten. Der erste Eindruck ist gar nicht mal so schlecht.

Selbstbau 3D-Drucker Teil 6- Y-Achse und Drucktisch

Die y-Achse ist beim Prusa-I3 3D-Drucker der Fahrweg des Drucktisches.
Da auch hier hohe dynamische Kräfte aufkommen, habe ich auch hier auf 12mm Stahlwellen gewechselt.
Aus dem Prusa-I3 Git Repository habe ich dazu die Eckteile für den „Big“ Drucker runtergeladen und neu gedruckt. Auf der langen Seite kommen also auch hier wie beim Prusa I3 Reloaded 10mm Gewindestäbe zum Einsatz, jedoch sind die doppelten Querverbindungen nur mit 8mm konstruiert.
Das macht den Motorhalter aus dem I3-Reload (Einstein) Repository wackelig, ich habe zur Adaption kleine Ausgleichshülsen gedruckt. Leider ist das auch nicht optimal, da der Abstand der Gewindestäbe auch noch unterschiedlich ist. Das ließ sich aber hindrücken, macht nur das Verschieben und Einrichten des Motorhalters etwas schwerer. So musste ich aber wenigstens nicht hier auch nochmal neue Teile herstellen.

Wie im letzten Teil auf dem Bild mit den Teilen auf dem Portalrahmen zu sehen, habe ich noch einfache Schellen zum Verschrauben der Y-Achse (Gewindestäbe) auf dem Portalboden hergestellt. Durch verwenden der anderen Teile für die dickeren Linearstäbe hatte auch hier die Höhe nicht mehr übereingestimmt und die Schellen mussten nochmal geändert werden.

Der Zusammenbau der Y-Achse ist nicht weiter tragisch, man muss nur genau darauf achten, daß die Parallelführung tatsächlich auch Parallel ist. Also den Drucktisch zusammenbauen, ein Maß für den Laufschienenabstand festlegen und die Linearlager an den Tisch montieren (etwas größere Löcher bohren damit die Lager mit entsprechend Spiel korrekt ausgerichtet werden können!)

Als Basis verwende ich noch ein Reststück Sperrholz, das ist relativ leicht und Verwindungssteif und kann als Montageplatte für die Wellenlager und auf der anderen Seite für das Heizbett herhalten.

Dann den Tisch auf die Schienen Stecken und zu beiden Enden fahren, um gleichmäßigen Abstand zu garantieren und die Ecken verschrauben.

Selbstbau 3D-Drucker Teil 5- Z-Achse

Die Z-Achse ist die senkrechte Hebe- oder Senkkonstruktion.
Entweder wird der Drucktisch abgesenkt, oder das Werkzeug angehoben, je nach dem welche Konstruktion man anwendet.
Bei meinem Drucker wird das Werkzeug zusammen mit dem Schlitten für den Druckkopf hochgekurbelt.

Die Konstruktion des Prusa I3 mit den beiden Motoren und den zwei Gewindestäben hat leider ein paar Nachteile, weshalb ich hier auf eine eigene Konstruktion setze und vom bekannten Entwurf abweiche.
Das sind vor allem zwei Erwägungen:
Zum Umrüsten auf ein Bohrgerät ist es der einfachen Bedienbarkeit halber sehr von Vorteil, den Nullpunkt in der Höhe, also das auftreffen des Bohrers auf dem Werkstück, einfach per Hand manuell einstellen zu können. So kann man einfach immer mit konstanter Bohrtiefe arbeiten und muss nicht jedes mal einen Offset ermitteln und eingeben. Durch die zwei separat mit Schrittmotoren angetriebenen Spindeln ist Handverstellung unmöglich, da ja beide kurbeln exakt synchron gedreht werden müssten damit sich die Konstruktion nicht verkantet.

Der zweite Punkt hängt mit den überlicherweise verwendeten Motortreibern zusammen: Durch die zwei Motore an einem Treiber muss man einen hohen Strom am Motortreiber einstellen. Der sorgt dafür, das der Treiber leicht sehr heiß werden kann und sich dann eventuell kurzzeitig abschaltet, was zu Aussetzern im Betrieb der motorischen Höhenverstellung führen kann.

Bei dem Prusa I3 Entwurf steht zudem das Eigengewicht der Z-Achse (beim 3D Druck wirken zwar kaum dynamische Kräfte an der Stelle) auf den Motorlagern der Schrittmotore.
Da ich nur einen einsetzen möchte (aus weiter oben genannten Gründen) hängt eine Gewindespindel mangels Schrittmotor in der Luft.
Außerdem liegt das statische Gewicht der Konstruktion auf der flexiblen Wellenkupplung und drückt diese zusammen, was nicht im Sinne der Erfindung ist.

Da ich die andere Seite mangels Schrittmotor sowiso mit Lagern abfangen muss, werd ich das wohl gleich auf beiden Seiten umsetzen.
Ein normales 625 Axialrillenkugellager wird für die etwa 200 Gramm Gewicht ausreichend sein.

Zum Einstellen des Nullpunks werde ich dann oben auf die Z-Achse mit dem Schrittmotor eine kleine Kurbel anbringen, und die andere Seite mit einem Koppeltrieb mitantreiben.
Deshalb müssen die Gewindestäbe oben ebenfalls (wegen der Querkräfte des Koppeltriebs) mit Kugellagern abgefangen werden.

Dafür habe ich neue Z-Achsenhalter mit Kugellageraufnahme konstruiert und gedruckt. Zum Einrichten der Parallelität der beiden Seiten der Führung sind horizonale Langlöcher in den Halterungen vorgesehen.

Prusa I3 Z-Achse
Oben sind bereits die Wellenhalter für die waagerechte X-Achse zu sehen, sowie oben der X-Schlitten mit dem Hot-End-Halter.

Ich greife hier schon mal vor: Ich hab die Halter dann nochmal geändert und dickere Stahlwellen mit 12mm durchmesser eingebaut, da diese ja die dynamischen Kräfte der bewegten Masse aus der X-Achse abführen müssen und ich schneller drucken möchte als bisher.

Selbstbau 3D-Drucker Teil 4- Extruder

Der neue Drucker braucht einen Extruder. Ich habe nach kurzer Umschau der verfügbaren den „Gregs Wade Extruder Reloaded“ als Antrieb gewählt, weil sich dieser leicht zum Bowden Extruder umrüsten lässt und durch die Zahnradübersetzung das nötige Antriebsmoment aufbringen kann, um die Reibung im Schlauch zum Hotend zu überwinden.

Es werden 4 628er Kugellager benötigt, es lohnt sich gleich 20 zu kaufen, da man die öfter brauchen kann und die außerdem sowiso fast nichts kosten.

Weitgehend zusammengebaut mit einem Nema17 Schrittmotor (wie alle anderen an diesem Drucker) sieht das dann so aus:
Gregs Wade Extruder Reloaded
Gedruckt habe ich die Teile mit meinem CTC 3D Drucker. Es fehlen auf dem Foto noch die Kugellager.

Zum Antieb des Filamentfadens benötigt man eine geriffelte Schraube „Hobbed Bolt“, die man selbst durch einscheiden eines Schraubengewindes in die Flanke des Schraubenschaftes herstellen kann. Am Anfang fehlt einem etwas das Gefühl dafür, aber nach zwei Fehlschlägen (unten) sind dann doch ganz brauchbare Exemplare rausgekommen.
Gregs Wade Extruder Reloaded Hobbed Bolt

Das Filament (also der aufzuschmelzende Plastefaden) wird dann durch einen Schlauch in das „Hotend“, also eine kleine Schmelzkammer mit angeschraubter Düse geschoben.

Da ich die Kosten drücken muss kommt ein billiges „China-Hotend“ zum Einsatz, was nicht so genau spezifiziert wird, aber rein optisch ein Nachbau oder ein Mix aus E3D v6 und J-Head zu sein scheint. Der Heizblock, Kühlkörper, Düse, Thermistor und 1 Meter Teflonschlauch mit 2 Steckfittings zusammen gehen für ca. 20 Euro auf die weite Reise zu mir. Ich lasse mich dann also überraschen ob das tauglich ist, vermutlich ist Nacharbeit erforderlich.

Um den Teflonschlauch mit dem Steckfitting am „Gregs Wade Extruder Reloaded“ zu befestigen, habe ich ein kleines Adapterteil konstruiert. Die Antriebseinheit hat nämlich eine Aufnahme zum direkten Befestigen des Hotends.

Der Außendruchmesser entspricht dem oberteil vom Hotend, oben das Loch zur durchführung des Filamentfadens, unten (im Bild nicht sichtbar) ein Loch zum Einschrauben des Steckfittings. Der Einfachheit halber muss der Fitting sein Gewinde selbst in das Material walzen, was bei Plasteteilen ja kein Problem ist. Der Lochdurchmesser entspricht ca. dem Mittelwert aus Kerndurchmesser und Außendurchmesser des Gewindes am Fitting.

Gregs Wade Relaoded Bowden Adapter

Zusatzlich habe ich eine Halterung konstruiert und ausgedruckt, die den Schrittmotor an seinem vierten freien Befestigungsschraubenloch hält und auf das Holzportal des I3 Druckers geschraubt werden kann.

gregs Wade extruder reloaded halter

Selbstbau 3D-Drucker Teil 3- Teile Drucken

In der Zwischenzeit kann ich nun schon die ersten Teile für den neuen Drucker herstellen.

Prusa I3 Rework Y-Achse

Wegen der geringeren Brüchigkeit und der besseren Wärmeformbeständigkeit stellt man die Teile für 3-Drucker bevorzugt aus ABS-Kunststoff her.
Leider hat ABS-Kunstoff jedoch auch einen Nachteil: Beim Erhitzen des Materials treten Styroldämpfe aus, die giftig sind. Außerdem kondensiert verdampftes Plastik in der kühleren Umgebungsluft zu Feinstaub.
Daher sollte man sich also nicht gerade in den Abgasen des 3D-Druckers aufhalten, wenn ABS verarbeitet wird.
Außerdem schrumpft ABS beim abkühlen deutlich stärker als z.B. PLA und muss daher langsam und gleichmäßiger abkühlen, damit das Bauteil nicht von den inneren Spannungen zerrissen wird. Wichtig ist vor allem Zugluft zu verhindern.

Mein vorhandener Drucker bekam deshalb ein geschlossenes Gehäuse und musste in die Abstellkammer (die einen Abzug nach draußen hat) umziehen.

CTC 3D-Drucker geschlossener Bauraum

Die Seitenwände bekamen Acrylglasscheiben, an der Front ist fast unsichtbar ein Folienvorhang angebracht und oben eine Stapelkiste mit zugeklebten Grifflöchern aufgestellt, wozu die Zuschnittreste von den Seitenwänden gleich verwendet werden konnten. Die Stapelkiste hat einen kräftigen 24V Lüfter, der die Abluft durch eine Schicht Aktivkohlegranulat bläst.

Selbstbau 3D-Drucker Teil 2- Portal

Hier weiter zum selbstgebauten 3D-Drucker.

In Anlehnung an den „Prusa I3 Boxed Version“ entsteht also zuerst einmal ein Portal.
Damit sich das Holzgehäuse bei Temperatur oder Luftfeuchtigkeitsänderungen nicht verzieht, kommt nur ein Sprrholz in Frage.
Ich habe mich als Material für 12mm starkes Sperrholz der Sorte „Siebdruckplatte“ entschieden. Dieses Sperrholz ist wasserfest verleimt und beidseitig beschichtet. Normalerweise kommt das als Ladeboden auf LKW-Aufbauten zum Einsatz.

Da die Einhaltung der Rechtwinkligkeit für die Einzelteile wichtig ist, und glatte Schnittflächen beim Verleimen sehr von Vorteil sind, habe ich mir die Teile zuschneiden lassen.

Prusa I3 Portal

Die Maße weichen vom I3-Entwurf etwas ab, um einen größeren Durchgang im Portal zu erhalten.


Holzteile

Die Bauteile werden verschraubt und zusätzlich verleimt.

Selbstbau 3D-Drucker – Teil 1

Ich habe mir vorgestellt mithilfe eines 3D-Druckers einen Platinenbohrautomat zu bauen.

Dabei soll die 3D Druckfähigkeit erhalten bleiben, also das ganze mit wenigen Handgriffen umrüstbar sein.
Ich werde also zunächst einen 3D Drucker bauen. Mir schwebt aufgrund einiger Vorteile in der Konstruktion ein „Prusa-I3 Boxed“ vor.
Dieser hat folgenden Vorteil: Die Holzteile sind leicht herzustellen (Kann man sich im Baumarkt gleich fertig zuschneiden lassen)
Die Motoren sind alle feststehend und werden nicht durch die gegend gefahren (Bei bowden-extruder aufbau)
Es sind außer geschliffenen 8er Linearwellen keine weiteren Präzisionsbauteile von nöten.
Der Hub der Z-Achse erfolgt mit M5 Gewindestäben (ich nehme Messing wegen der besseren Oberflächengüte), aufgrund der Auflast des Eigengewichtes ist das Umkehrspiel vernachlässigbar.
Die Spezialteile kann ich alle selbst mit meinem 3D-Drucker ausdrucken (Zumindest für mich ein Vorteil), da die Konstruktion frei verfügbar ist.
Ich habe mich bewusst für den OpenSource Reprap-entwurf entschieden.

Da ich bereits viele Teile bestellt habe, ist der Kostenrahmen bereits absehbar. Ich versuche bei etwa 300 Euro zu bleiben, es wird also an vielen Stellen gespart und möglichst billig eingekauft.

Dabei ist das Bohrgerät nicht berücksichtigt, da ich ein Proxxon FBS 240/E und eine flexible Biegewelle bereits habe. Wenn die Maschine (ich meine den Proxxon) zu schwer sein sollte, bekommt sie eine Halterung an der Seite und auf den Schlitten wird nur die leichte Spindel der flexiblen Welle montiert. Im moment favorisiere ich diese Variante sogar. Dabei sind aber nur begrenzte Drehmomente übertragbar (weil sich die flexible Welle verdrillt bei überlast).

Als Extruder soll ein leichter Bowden-Extruder zum Einsatz kommen, um die bewegten Massen gering zu halten und eine hohe Druckgeschwindigkeit zu ermöglichen.

Der Trend geht zum Zweit-3D-Drucker :)

Jo also manche fragen sich ja, was man denn eigentlich mit so einem 3D-Drucker macht.

Zunächsteinmal der Hinweis auf den Tyrannosaurus Rex Duschkopf bei gizmodeo.

Das zeigt ganz anschaulich was man so machen kann:
Ob das nun kleine schwer beschaffbare Ersatzteile sind, wie Ersatzzahnräder für gebrochene Teile z.B. im Aktenvernichter, Klipse oder Adapterteile fürs Auto, speziell geformte Halterungen oder mit Hausmitteln schwer herzustellene Mechnikkomponenten und passgenaue Elektronikgehäuse für den Bastler, all das kann man mit dem 3D-Drucker selbst herstellen.

Billig aus Spritzguß hergestellte im Handel beschaffbare Teile mit dem 3D-Drucker herzustellen lohnt sich dagegen nicht.

Ein großer Aufwand bei der ganzen Sache, der mich auch einige Zeit hat zögern lassen, ist die Tatsache, dass der Drucker natürlich nicht von selbst irgendwas drucken kann. Der braucht natürlich Daten. 3D-Daten.

Deshalb kommt man, wenn man selbst eigene Teile herstellen möchte, gar nicht drum herum, die Bedienung eines 3D-CAD-Programms zu erlernen. Das ist ein schwerwiegender Punkt, weil die Programme alle komplex in der Bedienung sind, und das ganze Gegenteil des Begriffes „selbsterklärend“ darstellen. Mit ein paar Video-Tutorials schafft man aber den Einstieg in die Materie, und dann hilft natürlich nur eins: Üben, üben und noch mehr üben. Mit der Zeit hat man den Dreh heraus und gewöhnt sich die richtige Herangehensweise zur Konstruktion eines bestimmten Teils an.

Nach einer Zeit stößt man dann schnell an die Grenzen des 3D-Druckers, weils zum Beispiel sehr lange dauert größere Teile herzustellen, oder gar das gewünschte Teil die Maximalabmessungen des Bauraumes überschreiten.

Zudem ist bei der Verarbeitung von verschiedenen Plastesorten auch noch nicht Schluß. Mit einer Spritze lässt sich ein Extruder für Pasten bauen, Schokolade kann man Drucken, und mir schwebt auch noch vor das lästige Bohren von Leiterplatten von der Maschine ausführen zu lassen – denn die Bohrdaten fallen beim erstellen der Leiterplatte sowiso im Elektronik-CAD an.
Der 3D-Drucker hat ja ausreichend genaue Positioniermechanik, und für 0,7mm dünne Löcher sind auch keine großen Kräfte erforderlich.

Mein Plan ist eine Flexible Welle statt dem Druckkopf einzuspannen, und so statt einer schweren Bohrspindel mit der leichten Mechanik des 3D-Druckers auszukommen.

Um eine passende Maschine zu bauen und die mechanischen Teile dafür herzustellen, ist natürlich ein vorhandener 3D-Drucker gold wert.
Deshalb ist ein Umbau des vorhandenen nicht so eine gute Idee, weil der ja dann bei der Bastelei gar nicht zum Drucken zur Verfügung steht und man ein „Henne-Ei-Problem“ hat, denn um einen 3D-Drucker zu bauen, ist ein 3D-Drucker ein ungeheuer wertvolles Werkzeug.

Also ist ein neues Projekt geboren: Ein selbstgebauter 3D-Drucker.
Ich werde hier also in Zukunft über meinen zweiten und diesmal selbstgebauten 3D-Drucker berichten.
Konstruktiv richte ich mich nach der bereits bewährten Reprap Prusa I3 Konstruktion, die jedoch für meine Zwecke ein paar Änderungen erfahren wird. Zu lernen gibts dabei auf jeden Fall wieder einiges, da man so natürlich viel Tiefer in die Materie einsteigt als mit dem Kauf eines Fertiggerätes.

Reprap Prusa I3
Bild aus dem Reprap Wiki.

tvb-gone Handsender Teil 2 – Batteriehalter und Gehäuse

Als Batterien verwende ich zwei CR2032 Lithium-Knopfzellen, die parallel geschaltet sind.
Reichelt Elektronik bietet kleine Blech-Batteriehalter an, die direkt auf Leiterplattenmaterial aufgelötet werden können. Dabei muss der kleinere Minuspol der Batterie als Leiterbahn hergestellt werden.
Die Batterhalter sind aus federndem Blech hergestellt und haben so starke Federn, dass die Batterien gut gehalten werden. Einen zusätzlichen mechanischen Schutz gegen herausrutschen finde ich unnötig.

Der Einfachheit halber habe ich einfach eine zweite Platine mit Hausmitteln hergestellt, und dort die Batteriehalter aufgelötet. Das ist einfacher als eine Doppelseitige herzustellen oder teuer herstellen zu lassen, macht aber dafür die Konstruktion 1,5mm dicker.

Das Gehäuse habe ich wieder im FreeCAD konstruiert und dann mit dem 3D-Drucker ausgedruckt.

Handgehäuse

Im Unterteil kommen die Batterien zum liegen, man sieht auch die Nocken auf denen die Leiterplatte gehalten wird.
Im Oberteil gibts vorn dann die Öffnungen für die verwendeten 3mm IR-Leds und weiter links im Bild den U-Förmigen Ausschnitt im Gehäusedeckel.
Der Ausschnitt befindet sich im zusammengebauten Zustand genau über dem Kurzhubtaster. Die entstandene Lasche kann somit leicht bis auf den Taster durchgedrückt werden. Die kleine Bohrung lässt einen Blick auf die eingebaute Kontroll-LED zu. Das Loch wird dann mit transparentem Heißkleber verschlossen, der das Licht der LED durchscheinen lässt.

Die FreeCad 3D-Konstruktionsdaten (und fertige STL-Dateien) kann wer möchte hier herunterladen:
tvb-gone-gehaeuse.rar [770 kB]

Bisherige Erfahrungen:
Bisher ging jeder Fernseher auszuschalten außer ein Modell von LG.
Es kann bis 15 sekunden dauern, bis aufgrund der Vielzahl der Codes und langsamen Übertragung der richtige Code gesendet wird.

Elektronik und anderes Gefrickel