Schlagwort-Archiv: Prusa I3

Feineinstellbarer Z-Endschalter am Prusa I3, Extruderwechsel

Ich habe zwangsweise an meinem Prusa I3 Drucker einiges umgebaut, weil das Material aus dem ich die gedruckten teile für diesen Drucker hergestellt habe, leider nicht viel getaugt hat. Es bekommt Wochen bis Monate nach der Fertigung von innen heraus Risse und zerbricht dann irgendwann.

Nun sind sehr viele Teile kaputt gegangen und eine größere Wartung ist notwendig geworden.
Das ist eine gute Gelegenheit gleich noch ein paar Schwächen zu beseitigen.

Ich habe ja Vorbereitungen zum einfachen Austausch der Druckköpfe getroffen, und dann auch einen weiteren zusammengebaut für 3mm Filamente.
Das wechseln hat aber gezeigt, das es beinahe unmöglich ist, die Schrauben auf der Rückseite der Druckkopfhalterung fest oder loszuschrauben, ohne den ganzen Drucker hervorzuziehen und umzudrehen.

Deshalb habe ich mir dafür Rädelschrauben angefertigt.

Ein weiteres Problem ist die unterschiedliche Länge von der Druckdüse zur Befestigung. Dadurch ändert sich die Nullposition der Z-Achse natürlich jedes mal. Deshalb habe ich nun eine Verstellung mit Schwalbenschwanzführung eingebaut.

Nun ist das Druckkopf Auswechseln auf der mechanischen Seite nicht mehr ganz so kompliziert.

Nur das Einfädeln des Filamentfadens beim „Gregs Wade reloaded“ Antrieb ärgert mich immer mal wieder ein wenig, besonders wenn die Materialspule bald leer ist, und der Filamentfaden deshalb sehr krumm von der Rolle kommt.

Außerdem habe ich auf der Z-Achse auf Bronzegleitlagerbuchsen gewechselt.

Dual Extruder und gesteuerte Lüfter am Ramps 1.4 mit Repetier Firmware (1)

Vorbereiten der Elektronik meines Prusa I3 für den Betrieb eines Dual Extruders.

Ich verwende in meinem selbstgebauten Drucker als Steuerung ein Arduino Mega 2560 Mikrocontrollerboard und das RAMPS shield.
Leider ist auf der Ramps-Aufsteckplatine nur eine recht begrenzte Anzahl an Schalttransistoren drauf, die ausreichend sind für einen 3d-drucker mit einer Düse.
3 Ausgänge sind vorhanden für Heizbett, Düsenheizung und den Lüfter für die Kühlung des Werkstücks.
Den Lüfter zum Kühlen der Elektronik (besonders die Motortreiber haben es nötig) und für den Extruderkopf (wenn erforderlich) muss man dann irgendwo direkt ans netzteil anschließen. Funktioniert so, aber was nun, wenn noch ein weiterer Druckkopf dazukommen soll?

Dann reicht das vorhandene nicht mehr aus. Wir brauchen mehr Schalttransistoren.
An und für sich ist das ja kein Problem, eine kleine Umschau bei den verdächtigen Händlern zeigt aber eine Marktlücke auf.

Also wird das selbst gebaut.
Ein paar kurze Vorversuche zeigen: Ein BC337-25 Kleinsignaltransistor ist ausreichend um bei 5mA Basisstrom 300mA für einen 12V-Lüfter bereitzustellen.
Ein IRLZ44N wird die größeren Ströme übernehmen, es ist ein Logiclevel-N-Kanal-MosFET. Hier kommen zwei zum Einsatz, einer für die Düsenheizung (4 Ampere@12V) und einer für die Druckerbeleuchtung, die ebenfalls über die Firmware geschaltet werden kann.
Zum Anschluß habe ich in meinem Fundus noch Schraubklemmen für Leiterplattenmontage, für die kleinen Ströme für Lüfter reichen auch Stiftleisten und Dupont-Stecker aus.

Das muss dann etwa nach diesem Schema zusammengelötet werden:

Günstig habe ich diese kleinen Lochrasterplatinen gekauft die schon auf eine praktische Größe zugeschnitten sind, und an den Ecken Befestigungsbohrungen haben. Also mal den ganzen Käse da drauf gelötet.

Die Rückseite sieht aus wie es sich für einen prototyp gehört :-), die Vorderseite ist vorzeigbar:

Damit es auch schön blinkt, sind an allen Anschlüssen LEDs zur Statusanzeige eingebaut.
Wie man im Foto sieht, hat das Platinchen bereits seinen Platz im Drucker gefunden gleich neben dem RAMPS.

Da ich nun mit der Schaltung alle möglichen Lüfter schalten kann, tue ich das auch. Das reduziert den Lärm deutlich, wenn alle Lüfter die gerade nicht gebraucht werden automatisch abgeschaltet werden.
Deshalb gibts auch ein kleines Update an meinem Extruderstecker: Auf ABL (automatische betthöheneinstellung) kann ich gerne verzichten, zumal es mit wechselbaren Druckunterlagen aus verschiedenem Material ohnehin nicht funktioniert, daher werden die freien Pins für den zweiten Extruderlüfter reserviert und schon mal so verkabelt.

Hinweis: Wenn man in der Firmware zwei Extruder einrichtet, aber nur einen anschließt, schaltet die Steuerung aus Sicherheitsgründen alles ab und geht in den Trockenlauf, da ein defekter Temperaturfühler erkannt wird.
Es ist also notwendig offene Temperaturfühleranschlüsse mindestens mit einem Widerstand mit plausiblen Wert abzuschließen. 100k sind anstelle eines 100k thermistors gut. Die angezeigte Temperatur entsprechend ignorieren.
Der zweite Extruder darf auch nicht angeheizt werden (start.gcode) wenn keiner angeschlossen ist, sonst greift ebenfalls die Schutzschaltung weil nach aktivieren der Heizung die Temperatur nicht steigt..

neuer Koppeltrieb am Prusa-I3 3D-Drucker

Seit ich den Reprap Prusa I3 Drucker gebaut habe, sind meine beiden Gewindestäbe der senkrechten Z-Achse mit einer Kugelkette verbunden. Wegen der manuellen Verstellmöglichkeit wollte ich nur einen Schrittmotor für beide Achsen einsetzen.


Diese Kugelketten hatte ich ganz am Anfang an allen 3 Achsen.

Leider sind die kugelketten nicht so gut geeignet, weil sich die Verbindungen zwischen den Kugeln und den Stiften dazwischen leider abnutzen und die Kette dadurch immer länger wird, und so ihre Spannung verliert und immer wieder nachgespannt werden muss. Auch ist die übertragbare Kraft sehr begrenzt, was besonders beim bewegten Drucktisch schnell zum überspringen der Kugeln am Antriebsrad des Motors führen kann.

Leider sind aber geschlossene / endlose zahnriemen in der kleinen Abmessung aber mit so großer Länge nicht kostengünstig zu beschaffen. Es gibt als Notlösung die Möglichkeit den Riemen schräg abzuschneiden und das Neoprengummi an der Schnittkante zu verkleben, so dass ein geschlossener Riemen entsteht, jedoch verbindet man damit nicht die im Gummi befindlichen Glasfaser-zugstränge, so das hier immer eine Schwachstelle bleibt.

Wie es aber der Zufall will, ist mir in einem Karton mit Baugruppen aus einem alten Flachbettscanner ein schöner kleiner geschlossener Zahnriemen in die Hände gefallen.

Also frisch ans Werk, der Riemen will in den Drucker:

Mit dem 3D-Drucker werden Antriebsräder genau passend für den Riemen improvisiert. Der Linke war ein Reinfall, aber mit extra Kühlung werden auch so kleine Teile möglich.
Da der Drucker bei so kleinen Maßen mit seiner 0,4mm Düse sowiso nicht so genau arbeitet, habe ich einfach die Zahnradfunktion des CAD-Programms verwendet um das Rädchen zu konstruieren. Die Näherung ist ausreichend für diesen Zweck.



Als nächstes bekommt der Koppeltrieb nun einen Schutz im mittleren Bereich, da der Kabelbaum des Extruders in letzter Zeit etwas erschlafft und schon recht nahe an der Kugelkette hin. Damit das nicht miteinander kollidieren kann wird dieses Teil nun oben angeschraubt.
Da ich gerade die Heizdüse gegen eine andere getauscht habe passen mal wieder die Parameter für den Druck nicht mehr ganz und es gibt in den Ausschnitten solche kleinen Fäden, die sich aber leicht entfernen lassen.


Trotz der Höhe von 27cm und dem Geschaukel durch die Bewegte Y-Achse (Druckbett) beim Prusa Drucker ist das Teil gut geworden.

Layerhöhe war 0,3,
Nunus3d-PLA orange, gedruckt bei 190 grad mit Volcano Hotend
78mm/s bei 2200/2800 acceleration (y/x)
Das Teil ist 2,5mm dick und nahezu massiv.

Im Bild sieht man wo das Teil hingehört.
Ein kleines Detail ist dabei noch zu nennen: Da der Riemen aus dem Scanner etwas zu lang ist, musste ich noch eine Spannvorrichtung vorsehen, die 5cm vom Riemen „verschwinden lassen kann“.

Mit einer kleinen Führung und 3 Kugellagern konnte diese Spannvorrichtung gleich in das Bauteil integriert werden.

Extruder wechsel dich

Um an meinem Prusa I3 Drucker den Extruder tauschen zu können, habe ich den Kabelbaum geschnitten und einen Stecker zwischengelötet.
Über den Stecker werden alle Leitungen zum Extruder verbunden, auch die Motorleitungen. So ist es möglich, zwischen Bowden- und Direktextrudern und Dual-Extrudern zu wechseln, ohne Umverkabeln zu müssen.

Da einige Leitungen zusammenkommen, habe ich mich für Centronics Stecker entschieden, die eine hohe Strombelastbarkeit (5A pro Kontakt) besitzen, was für die Extruderheizung wichtig ist.


Den Stecker habe ich so belegt, das die Andern der Temperaturfühler weit von den gepulsten Strömen der Motorleitungen entfernt liegen.

Arduino Mega und die Hitze

Zur Zeit ist es sehr warm hier.
Und diese hohen Umgebungstemperaturen verschlechtern natürlich auch die Wärmeabfuhr aus unseren elektrischen und elektronischen Geräten. Davon bleibt auch der 3D Drucker nicht verschont.

Als Elektronik für meinen selbstgebauten Drucker habe ich auf RAMPS 1.4 gesetzt. Dabei kommt eine fertige Mikrocontrollerplatine mit einem ATMEGA 2560 zum Einsatz, die im Arduino-Projekt als offene Hardware entwickelt wurde. Es ist also alles nötige „drumherum“ fertig auf einer Leiterplatte, so daß man sich ganz auf die Projektbezogene Elektronik konzentrieren kann, wenn man ein Embedded-Projekt umsetzen möchte.
Über standartisierte Steckkontakte kann dann die weitere Elektronik angeschlossen werden.
An der Stelle kommt dann RAMPS ins Spiel, eine Erweiterungsplatine die alles enthält um die elektrische Peripherie eines 3D Druckers anzuschließen. Auf der RAMPS Platine befinden sich die Leistungsschalter für die Heizungen vom Druckbett und Heizdüse, und auch weitere Sockel für Motortreiber. Außerdem Anschlüsse für die Temperaturfühler und Endschalter.
Auch kann man ein Display anschließen. Und hier wird es interessant.

Die Arduino-Platine besitzt einen Linearregler um die 5V Spannung für die Elektronik zu erzeugen, und der setzt die Spannungsdifferenz zu den üblichen 12V in Wärme um. (Bei mir von einem Schaltregler aus der höhren Spannung von Heizbett und Motoren von ca. 30V erzeugt)
Da die Arduino-Leiterplatte mit SMD-Bauteilen bestückt ist, hat der Regler also nur die Kupferbahnen der Leiterplatte selbst zur verfügung, um seine Wärme loszuwerden. Das funktionierte ganz gut, so lange die Temperaturen angenehm waren.
Jetzt sitzt der da natürlich ziemlich eingeklemmt. Die RAMPS Erweiterung selbst wird ziemlich warm durch die Leistungstransistoren, und die Motortreiber heizen von oben und natürlich auch per Wärmeleitung über die Pfostenstecker zusätzlich ein. Dazu habe ich ein LC-Display angeschlossen welches für die Beleuchtung noch zusätzlich den Strombedarf auf der 5V Schiene erhöht.
Das war dann alles zu viel, der Spannungsregler erreichte seine Maximaltemperatur und der integrierte Übertemperaturschutz reduzierte den bereitgestellten Strom. Daher sank die Spannung. Sichtbar wurde das an der LCD Beleuchtung. Und natürlich stimmen dann auch die eingelesenen Werte der Temperaturfuhler nicht mehr.

Daher musste nun die Situation verbessert werden.
Bisher war nur ein kleiner 24V Lüfter mit 12V versorgt (wegen dem Lärm, da der immer mitläuft) auf der Rückseite mit einer Papierklammer „Foldback Clip“ so hingetüddelt. Das ist natürlich nicht so optimal, weil in dem Leiterplattenstapel die unterste Platine mit dem Spannungsregler so fast gar nichts davon hat.

Das sah so aus:
kleiner 24V Lüfter kühlt RAMPS Elektronik

Nun muss das also besser werden:
Dazu habe ich zwei Dinge verändert. Die auftretende Abwärme beim linearen Spannungsregler ist direkt abhängig von der zu überwindenden Spannungsdifferenz. Also ist es günstig, diese zu reduzieren. Das könnte man mit einem Widerstand tuen, der aber jedes mal geändert werden muss, wenn man etwas umbaut und der Strombedarf auf der 5V Schiene sich ändert. Zu wenig Spannung vor dem Regler ist auch schlecht, weil diese Regler je nach Typ etwa 2V höhere Spannung am Eingang brauchen, um die Ausgangsspannung ordentlich einzuhalten.
Besser gehts mit Halbleiterdioden. In Durchlassrichtung hat man über jeder Silizium-Diode etwa 0,7V Spannungsabfall. Ein paar davon in Reihe reduziert die Spannung ein Stück, und nimmt damit ein Teil der entstehenden Wärme vom Spannungsregler und verschiebt sie dafür in die Dioden. Die Dioden halten höhere Temperaturen aus und brauchen keine speziellen Maßnahmem zur Kühlung.
Also 4 Dioden zusammengelötet und in die Zuleitung zum Arduino Mega eingeschliffen. So werden aus 12V dann 9V, und der Linearregler hat statt 7V nur noch 4V zu verbraten. So wird seine Verlustleistung fast halbiert.

Da ich damit keinen Schönheitspreis gewinnen muss, hab ich das einfach mal so hingetüddelt.
Dioden am Prusa I3

Und nun zur zweiten Maßnahme:
Die Verbesserung der Luftkühlung.
Um den Luftstrom besser an der Elektronik zu halten, habe ich eine Plexiglasscheibe zugeschnitten und über die Elektronik geschraubt. Zusätzlich gibts einen leisen 12V Lüfter mit 60×60 mm, der einen deutlich höheren Luftstrom erzeugt als der kleine Lüfter vorher. Der wird nun auch noch mit einem kleinen gedruckten Haltewinkel so montiert, das er auch die untere Leiterplatte im Stapel mit anbläst.

Mini-Luefterhalter
Der Drucker fertigt also seine eigenen Teile zur Verbesserung der Konstruktion. 🙂

Fertig zusammengeschraubt sieht das dann so aus:

Mini-Luefterhalter

Die Instabilitäten der 5V Spannungsversorgung sind damit hachhaltig beseitigt.

Erste Erfahrungen mit den PLA-Gleitlagerbuchsen

Nach dem meine Y-Achse nicht ganz die gewünschte Leichtgängigkeit erreichte, und vor allem auch Slip-Stick Effekte auftraten, habe ich auf LM12UU-Kugelumlauflager gewechselt. So ganz klar ist die Sache aber noch nicht:
Die Kugellager klemmten nämlich auch. Ich habe festgestellt, das beim Anschrauben der Lagerhalter die Lager immer ein wenig verdreht und verspannt werden, und dann Probleme machen.

PLA-Gleitlagerbuchsen

Eine Lösung wäre, andere Lagerhalter zu konstruieren, die im Idealfall nur mit einer Schraube in der Mitte befestigt sind und sich auf den Wellen zurechtdrehen können. Das baut aber zusätzlich in der Bauhöhe auf, und nimmt mir Bauraum.
Im Moment habe ichs folgendermaßen: die in Längsrichtung der Lager, zur Druckbettaußenkante gelegenen Schraubenpaare sind fest angezogen, die Inneren locker. So gehts soweit erstmal. Schön ist aber anders.

An der Z-Achse: Die Gleitlager weisen ebenfalls erhöhte Reibwerte auf, so dass die leichte Z-Achse (ohne Motor am Druckkopf) allein durch die Schwerkraft die X-Achse nicht nach unten rutschten lässt. Dadurch kommt es zu Umkehrspiel auf den Gewindestabantrieben.
Ich habe deshalb eine Vorrichtung gegen das Umkehrspiel eingebaut, die einfach mit einer zweiten Mutter über der X-Achse synchron mitfährt und durch eine Feder die tragene Mutter auf dem Gewindestab etwas vorspannt. Somit liegt die Mutter immer auf dem jeweils unterem Gewindegang auf und das Umkehrspiel nach Anfahren des Nullpunktes tritt nicht mehr auf.
(Der Schlitten der X-Achse, ohne LM8UU Lager, mit China-Allmetal-Hotend und Hotend-Lüfter ohne den Zusatzlüfter für das Werkstück wiegt knapp 150 Gramm, die 4 LM8UU Lager wiegen 50 gramm.)

Prusa I3 Umkehrspiel Anti-Backlash

Das schwarze Teil hat eine 6-eckige Aussparung für die Mutter und ist im Bild rechts Gabelförmig. Die Gabel steckt auf der glatten Führungswelle und verhindert das mitdrehen der Mutter. So fährt sie schön parallel zur X-Achse jede Bewegung mit.

Selbstbau 3D Drucker Teil 12- Hallo Welt!

Nachdem nun in den vorhergehenden Teilen so langsam klar wird, das sich das Monstrum der Fertigstellung nähert, und auch auf manchem Foto so Stöpselketten zu sehen sind (Die Fotos sind teilweise erst nach dem Bau entstanden), hier noch ein wenig Aufklärung dazu:

Ich habe, um die Kosten gering zu halten, einige Teile aus China bestellt.
Leider war ja gerade (Vor-)Weihnachtszeit, und da haben sich wohl beim Zoll die Pakete „etwas“ aufgestapelt.

Kurzum: Am 17.11. bestellte Zahnriemen kamen erst heute, am 05. Januar an.
Damit ich also weiterbauen konnte, und auch schon ein wenig ausprobieren, habe ich 4 Meter Kugelkette im Baumarkt gekauft und Kugelkettenantriebsräder mit meinem CTC 3D-Drucker gedruckt, und die Riemen durch Kugelketten ersetzt.

Dabei folgende Erfahrung: Die Kugelketten (2.5mm Kugeldurchmesser, aus Messing) längen sich mit der Zeit, sind mit Kabelbindern aufgrund der kleinen Zwischenräume schwer zu befestigen. Die kleinen Zwischenräume sind ebenso das Problem beim drucken der Antriebsräder sowie bei deren mechanischer Beständigkeit.
Die Antriebsrädchen nutzten sich schnell ab, besonders wenn am Anfang schon mal in die falsche Richtung zum Endstop gefahren wurde, und was eben sonst noch so schief geht. War die Kette bereits paar mal Übergesprungen, traten dann auch beim Drucken Schrittverluste durch Überspringen der Kette auf, weil die dünnen Stege der Antriebsrädchen abgenutzt waren.
Es geht ganz gut wenn man langsam druckt, so bis 50mm/s auf der Y-Achse und 100mm/s auf der viel leichteren X-Achse waren problemlos und zuverlässig möglich.

Doch zurück zum Thema: Hallo Welt!
Ich habe mit dem 3D-Drucker das erste Teil gedruckt, es sollte was nützliches sein: Also wurde es ein Filamentspulen-Abroller mit 608 Kugellagern.
Der erste Druck

Ich habe davon mehrere gedruckt, und da zeigten sich auch gleich mehrere Probleme:
*Das Modell ist mist. Die STL-Datei fehlerhaft (äußert sich im Versatz des „Aufbaus“ nach Rechts, die Laschen für die Kugellager haben die Symmetrieachse sind außermittig). Ich habs dann später selbst nochmal neu konstruiert.
*Der Materialfluss aus dem Hotend kommt überhaupt nicht in gang, größere Druckgeschwindigkeiten unmöglich
*Es zieht viele Fäden und macht haufenweise „blobs“.

Aber es druckt! 😀

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Selbstbau 3D-Drucker Teil 11- Firmware und Hostsoftware

Firmware aufspielen
Die Reprap-3D-Drucker benutzen einen Arduino Mega 2560 (Stand 2014) und Ramps 1.4. Diese Hardware ist offen, dass heißt die Schaltpläne und Platinenlayout stehen jedermann kostenfrei zur Verfügung. Es gibt auch Elektroniken, auf denen der Mikrocontroller, die Motortreiber und was man sonst noch so braucht, zusammen auf einer einzigen Platine sind, das bringt aber nicht unbedingt Vorteile beim Nachbau, so können die Motortreiber z.B. bei defekt nicht ausgetauscht werden.

Typischerweise läuft darauf eine Firmware wie z.B. Marlin oder Repetier. Repetier bietet auf der Internetseite ein Onlinetool zum erstellen der Firmwarekonfiguration an, welches die Sache stark erleichert.
Zum Eingeben der korrekten Werte in das config-tool kann ich den Rechner von Josef Prusa wärmstens empfehlen. Dort etwas herunterscrollen und man findet die Javascript-Rechner für die Schrittmotor-Steps u.s.w. Korrekturen können natürlich auch noch später vorgenommen werden.
Es gibt noch andere, ich habe mich jedoch ohne größere Umschweife für Repetier als Firmware entschieden, da ich für diesen Drucker Repetier-Host auf dem Computer verwenden möchte.

Die Arduino-IDE muss zum installieren der Firmware auf dem Computer installiert werden, danach Repetier in einen Ordner entpacken und die Config da hineinkopieren, dann repetier.ino mit der Arduino-IDE öffnen.
Den Arduino Mega anstecken per USB (ggf. USB-Seriell Treiber noch installieren, die sind sowohl bei Arduino als auch bei Repetier-Host mit dabei) und in der Arduino-IDE „upload“ ausführen. Dabei wird die Firmware kompiliert und aufgespielt. Das wars schon erstmal.

Hostsoftware konfigurieren
In Repetier muss neben der virtuellen Usb-seriell-schnittstelle auch die Art und Maße des Druckers und Hotend eingegeben werden.
Das ist nicht weiter schwer und weitgehend selbsterklärend. Hier erstmal grob die Maße vom Druckbett u.s.w. eingeben.
Dann mit dem Arduino verbinden und rechts die Registerkarte für Manuelle Kontrolle auswählen.
Die manuelle Steuerung hilft sehr beim Funktionstest zur Inbetriebnahme. (Die Elektronik sollte in der zwischenzeit komplett zusammengesteckt und verkabelt sein)

Richtungen und Endschalter.
Hier hatte ich gewisse Probleme, da nirgendwo so richtig klar wurde, wo denn im Koordinatensystem des Druckers nun der Nullpunkt sein sollte. Bei meinem CTC mit Sailfish-Firmware ist der Nullpunkt in der Mitte des Druckbettes. In Repetier-Host soll jedoch die Koordinate der vorderen linken Ecke des Druckbetts mit positiven Werten eingegeben werden. Hä??

Naja, das wirds eben anders gemacht. Wenn man aber keine Ahnung hat wie es gewünscht ist, tut man sich schwer festzulegen welcher Endschalter den Maximum- und welcher den Minimum-Wert einer Achse abbildet und wie herum nun die Motoren richtig drehen. Die Drehrichtung kann durch umdrehen der 4poligen Pfostenstecker auf der RAMPS-Platine leicht umgekehrt werden.

Also deshalb hier einmal im Bild:
Von durch auf das Portal gesehen, ist der Urpsrung des Koordninatensystems hinten links.
Koordinatenursprung

Nochmal für Leute mit Brille: 🙂
Koordinatenursprung

Um in Repetier-Host den maximalen Fahrweg einzustellen, muss man also das Druckbett ganz nach hinten schieben, ein Maßband, Meterstab, oder was man eben zum Abmessen so zur Hand hat bereithalten, sich den Nullpunkt irgendwie markieren, und dann das Bett ganz zum anderen Ende schieben und den Fahrweg messen. In Millimeter.
Ein paar Millimeter kann man zur Sicherheit noch abziehen, damit es nicht immer gegen das mechanische Ende poltert.

Jetzt wo klar ist, wo NULL ist, ergibt sich auch, ob die installierten Endschalter den Minimum-Wert oder den Maximum-Wert einer Achse representieren.

In meinem Aufbau ist z.B, die X-Achse gegenüber dem Prusa-Entwurf verdreht montiert, weil das günstiger war mit den mechanischen Platzverhältnissen den X-Motor vor dem Aufbau zu haben, statt zwischen den Z-Achsen und dem Portal. Wenn aber der Motor mit seiner Kabelzuführung auf der rechten Seite ist, ists auch irgendwie doof links noch einen weiteren zusätzlichen Drahtverhau anzufangen wegen dem Endschalter.
Deshalb ist bei mir der X-Endschalter ein Maximum-Endschalter, die anderen beiden Minimum-Endschalter am Nullpunkt.

Bei der Z-Achse ist ein Maximum-Endschalter auch nicht sooo schlecht, kann man doch ohne mechanische Einstellarbeiten leicht durch parametrieren der Software und/oder Firmware den Z-Nullpunkt verschieben. Da ich für die spätere Bohrfunktion aber den Nullpunkt ohnehin manuell einstellen möchte, kann der Nullpunkt zum Bett einstellen ruhig fest sein.

Stellt man fest, das die Endschalter entgegen der eingegebenen Konfiguration in der Firmware doch woanders liegen, lässt sich das in der config.h einstellen und die Firmware neu in den Arduino einspielen. Wichtig: Neben dem vorhandensein der Endschalter per True/False Flag und dem Aktivieren/Deaktivieren der dazugehörigen Pull-Up Widerstände der Arduino/Atmega Portpins muss zusätzlich in der Firmware noch die Richtung eingegeben werden, die beim „Homing“ gefahren werden muss, um zum Endschalter zu fahren. Das Umkonfigurieren der Endschalter allein reicht nicht.
Software-Endstops für die gegenüberliegende Seite die nicht durch einen Endschalter gesichert ist, ist ebenfalls zu empfehlen. (Muss dann auch geändert werden, wenn man einmal dabei ist daran herumzufummeln)

Noch ein weiterer Hinweis: Änderungen von Parametern in der Firmware, die zusätzlich im EEProm ableget sind, werden auf dem Drucker nicht automatisch wirksam. Entweder muss man das EEprom löschen (da gibts einen Gcode Befehl), die Firmware ohne und dann nochmal neu mit EEProm-funktion hochladen und starten oder besser gleich mit Repetier die entsprechenden Werte im EEProm ändern. Da Betrifft hauptsächlich die maximalen Fahrwege, die Extruder- und Achsen „Steps per Millimeter“ und die Regelung der Heizfunktionen.

Einstellen des PID-Reglers für den Druckkopf:
Es gibt eine Autotune-Funktion in der Firmware, die die Werte für P, I und D ermitteln soll.
Leider hat sich dabei in meinem Fall (mit 24V 40W Heizelement an 30V) trotz mehrfachen Ausführen der Funktion und Eintragen der ausgegeben Werte (aus dem Log) keine gute Heizungsregelung eingestellt.
Ich habe dann in „Trial & Error“ händisch ein wenig daran herumgespielt während der Drucker etwas druckte, und bin erstmal bei niedrigen Werten hängen geblieben: P:2, I:2, D:2,5
Die Schwankungen sind etwa genauso klein wie die Meßfehler im kalten Zustand.

Selbstbau 3D-Drucker Teil 10- Hinweise zum Aufbau

Hier noch eine Sammlung von Hinweisen zum Aufbau der Konstruktion.
Ich werde das noch weiter ergänzen, wenn mir noch Dinge dazu einfallen.

*Rechtwinkligkeit der Achsen zueinander
Damit später alles Maßhaltig werden kann, ist auf jeden fall mit einem Anschlagwinkel zu Prüfen, ob die Achsen wirklich korrekt rechtwinklich zueinander ausgerichtet sind.
Ich habe die Holzteile auf einer großen Zuschnittsäge herstellen lassen, so daß diese auch sehr genau rechtwinklig waren.
Trotzdem beim Verkleben und zusammenschrauben immer den Winkel mit angehalten, man drückt das ja leicht etwas schief am anfang.

*Abstützung des Portals nach hinten oder Verschrauben auf Bodenplatte
Das Sperrholzportal hat nach hinten zu wenih Fläche um sich nennenswert abzustützen, und die bei mir fast 80 cm langen M10 Gewindestangen der Y-Achse sind definitiv viel zu wobbelig um das Portal wirklich senkrecht zu halten.
Mein Plan ist es, das Holzportal zusätzlich auf einer Tischlerplatte anzuschrauben, damit alles fest steht. Man könnte aber auch eine Strebe zum hinteren Ende des Fahrgestells der Y-Achse anbringen.

*Einschlaggewindemuttern im Boden als Vorschlag
Damit die Y-Achse leicht demontierbar ist, und das Portal zum Tansport von der Y-Achse getrennt werden kann, habe ich nicht nur die Kabel der Y-Achse (Motor, Endschalter und Heizbett mit Temperaturfühler) über Stecker geführt, sondern auch die Y-Achse abschraubbar gemacht. Dazu hat das untere Holzbrett von unten her Einschlagmuttern mit M4 Gewinde bekommen, in die die Halteschellen für die 10er Gewindestäbe der Y-Achse eingeschraubt sind. Die Verbindung vom Portal zur großen Holzplatte als Bodenplatte werde ich dann genauso Herstellen.

*Vorschlag Zugluftschutz mit außenliegenden Motoren
Etwas schwierig ist es mit dem ABS-Druck.
Meine Erfahrung mit dem CTC-Drucker (den ich komplett geschlossen habe) ist es, das 40-45 grad Lufttemperatur im Drucker schon gute Resultate bringen können. Zumindest bei kleineren Teilen wie den Komponenten des Prusa I3.
Im Grunde ist eigentlich nur Zugluft so gut als möglich zu vermeiden.
Ich hatte die idee, um den Fahrweg der Y-Achse Plexiglaswände zu stellen und dabei einen Spalt für die Führungen der X-Achse zu lassen.
Ob das wirklich ausreicht wird wohl ein Test mit Wellpappewänden zu späterem Zeitpunkt noch zeigen müssen.

*Maßhaltigkeit: Ausrichten des Drucktisches.
Ich habe zur ersten Ausrichtung des Drucktisches ne Wasserwaage genommen. Vorher muss natürlich der Tisch auch „im Wasser“ sein.
Auch gut funktioniert es, einen Universalmeßschieber mit Tiefenmaß auf den Tisch zu halten und mit dem Tiefenmaß an den Verstellschrauben nach unten zum Boden einen gleichmäßigen Abstand herzustellen.
Ist der Drucktisch erstmal gerade, durch verdrehen der zwei Z-Gewindestangen die X-Achse in Waage bringen.
Ein guter Tipp ist es (wenn vorhanden) eine Meßuhr zu verwenden und sich einen Halter herzustellen, um die Meßuhr auf die Führungswellen der X-Achse einzuhängen und diese exakt parallel zum bereits einjustierten Tisch auszurichten. Danach dann den Koppeltrieb anschrauben (oder in der Originalbauweise die Wellenkupplungen festschrauben)

*Maßhaltigkeit: Kalibrieren der Fahrwege
Mit dem Hostprogramm/Manuelle Fahrbefehle die Wagen über möglichst große Strecken fahren lassen und genau den zurückgelegten Weg abmessen, und dann im Dreisatz die Steps/mm ausrechnen im EEProm des Druckers anpassen.
Man kann auch z.B. den Drucktisch gegen das Tiefenmaß des Meßschiebers fahren lassen und den zurückgelegten Weg somit genau messen.

Gehäuse für Geetech „Reprapdiscount“ Smartcontroller (128×64 fullgraphic LCD)

Für den Smartcontroller von Geetech habe ich ein Gehäuse entworfen.
Gehäuse für Geetech Smartcontroler

Bestehend aus Oberteil, Unterteil, Knopf und Haltewinkel für Schrägmontage.

CAD Geetech Smartcontroller Gehäuse

Die beiden Taster sind geschlossen im Gehäuse. Es ist ein Taster für die Beleuchtung.
Man kann das Teil so einstellen, das die Displaybeleuchtung nach ein paar Sekunden ausgeht, dann ist das blaue Display aber sehr schlecht ablesbar. Längere Zeiten als ca. 10 sekunden lassen sich nicht einstellen. Mit dem rechten Taster wird das Licht für die nächsten Sekunden aktiviert. Ich habe es auf der Rückseite auf „dauerhafte Beleuchtung“ Umgesteckt, so dass ich die Taste nicht brauche.

Die zweite Taste ist Reset! Die liegt so nah neben dem Bedienknopf den man zudem auch noch drücken muss, dass man die versehentlich mit erwischen kann. Der Ärger ist groß wenn bei einem 8 Stunden Druck man nach 7 Stunden versehentlich auf den Taster kommt. Deshalb auch hier: Kein Loch. Wer möchte kann ja ein Loch reinmachen wo man mit einem langen spitzen Gegenstand… Aber man kann auch einfach kurz den Strom ausschalten oder den Taster am RAMPS drücken.

Die zwei kleinen Stege im Kartenschacht mit einem Messer heraustrennen. Drucken ohne Supports.
Die Haltewinkel je nach persönlicher Vorliebe festschrauben (müssten dann Löcher in die Rückwand gebohrt werden) oder einfach mit Heißkleber ankleben.
In das Unterteil könnten M3 Muttern eingepresst/eingeschmolzen werden, und das Gehäuse dann seitlich verschraubt werden.
Für die Flachbandkabel ist ein Schlitz im Gehäuseboden.

Wie immer gibts die Freecad Konstruktion und die STLs.
RRdisc-geetech-smartctrl-geh.rar [1.5 MB, RAR]

Selbstbau 3D-Drucker Teil 9- Elektronik

Das wird ein umfassenderer Artikel. Der Artikel wird noch weiter vervollständigt.

Ich habe folgende Themen auf dem Programm:
Arduino Mega 2560-16
Ramps 1.4
Geetech Fullgraphic Smart Controller
Optische Endschalter
Pololu A4988 Schrittmotortreiber
Kabelwege

Arduino Mega 2560-16
Da gibts nicht viel dazu zu sagen, der wird einfach gekauft und dann hat man ihn.
Ach doch noch was: Der eingebaute Spannungsregler zum Erzeugen der 5V Betriebsspannung ist ein Linearregler, und der hat bei 12V schon arg zu kämpfen seine Verlustleistung loszuwerden. Der kann nicht aus dem 24V Netzteil versorgt werden. Bei meinem sainsmart Arduino Clone ist 12V für den Energiebedarf (da hängt ja auch noch der Smartcontroller und dessen Displaybeleuchtung mit auf der 5V Schiene) schon zu viel, da steigt er durch Strombegrenzung und Spannungsfall auf der 5V schiene langsam aus. Soll der Drucker ohne USB-Anschluß zum Hostcomputer von der SD-Karte drucken können, ist hier also ein externer Spannungsregler für 5V, oder die versorgung des Arduino-Board über die Hohlsteckerbuchse mit 7-10V notwendig, damit der Spannungsregler auf dem Arduino nicht überhitzt.
Wichtig: Bei Betrieb der Motortreiber/RAMPS mit 24V muss unbedingt die Diode unter dem Motortreiber ausgelötet werden, die die Spannung vom Ramps auf den Spannungsreglereingang des Arduino einspeist. Näheres findet sich im Reprap-Wiki zum Ramps 1.4.

Ramps 1.4
Ramps 1.4 ist ein Motortreiber-Aufsatz „Shield“ für den Arduino Mega. (Reprap Arduino Mega Pololu Shield).
Es können 5 Motortreiber aufgesteckt werden und zudem befinden sich hier noch die elektrischen Anschlüsse für Temperaturfühler, Heizbett, Extruderheizung, Kühl-Lüfter für das Druckstück und der Anschluß für das Heizbett und die Endschalter.
Die Pololu Motortreiber (bei Verwendung des A4988!) müssen mit dem Poti von den dicken Stromanschlüssen wegzeigen.

Opo-endstop an Ramps

Auf der RAMPS-Platine muss bei Verwendung von 24V eine Diode ausgelötet werden. Der Heizbettanschluß kann nur 11A Schalten, die große Polyfuse ist nur für 16V geeignet und muss gegen ein 35V-Typ getauscht werden, oder durch etwas anderes (z.B. KFZ-Flachsicherung) ersetzt werden. Die FET sind nicht die allertollsten und können durch welche mit niedrigerem RDSon-Widerstand getauscht werden um höhere Ströme schalten zu können. Im Fall des Heizbett müssen dazu aber zusätzlich die Leiterbahnen verstärkt werden.

Damit alles korrekt funktioniert, müssen alle in der Firmware konfigurierten Temperaturfühler auch angeschlossen sein!

Anschluß der Motoren:
Der Anschluß der Schrittmotoren ist unklar, auf der Platine steht jedoch 1A, 1B, 2A, 2B an den Stiftleisten. Bei den Motoren entsprechend das Datenblatt hernehmen und die Anschlüsse 1A/1B jeweils einer Spule, und 2A/2B der anderen zuweisen, oder die zugehörigkeit der Leitungen zu den beiden Wicklungen einfach mit einem Widerstandsmeßgerät ermitteln. Durch drehen des Steckers kann nachher die Drehrichtung des Motores noch korrigiert werden.

Anschluß der Endschalter: Bei optischen Endschaltern sind die Schaltzustände leider nicht so wohldefiniert wie bei mechanischen Endschaltern (kurzschluß nach masse oder pullup direkt am Arduino-Port).
Hier muss die fehlende Entstörung der Eingänge mit einem Tiefpass noch ergänzt werden. Ich habe mir dazu eine kleine Lochrasterplatine zum zwischenstecken zusammengelötet.
Erfolgreich war ein Serienwiderstand von 1,8 Kiloohm und ein Keramikvielschichtkondensator zu 100nF nach Masse. Ohne den Tiefpassfilter wurden die Endschalter bei laufenden Motoren häufig willkürlich als ausgelöst erkannt, obwohl gar keine Auslösung bestand und die Lichtschranke nicht unterbrochen wurde. Offenbar ist in der Repetier-Firmware auch keine Software-Entprellung „eingebaut“ und jeder kleine eingestreute Transient lässt den Eingang kippen.

Opo-endstop an Ramps

Beim Verlängern der Leitungen habe ich ja Flachbandkabel eingesetzt. Um Störungen zwischen den Motorleitungen zu den Endschalterleitungen zu vermeiden habe ich eine Ader dazwischen freigelassen, was jedoch ohne den Tiefpass am Ramps nicht ausreicht, um einen ordentlichen Betrieb zu erreichen :/

Pololu A4988 Schrittmotortreiber
Stepstick-Platinen
Die Motortreiber kamen bis auf die Stiftleisten vollständig aufgebaut bei mir an, ich musste also nur die Leisten noch anlöten.
Am Poti kann man den Motorstrom einstellen. Mit dem Uhrzeigersinn wird der Strom größer.
Die Referenzspannung kann man mit einem Spannungsmesser direkt am beweglichen Teil des Potis erfassen und gegen Masse messen.
Die Referenzspannung muss entsprechend dem zulässigen Motorstrom der verwendeten Schrittmotoren ausgerechnet und eingestellt werden (oder niedriger). Man kann auch die Motortemperatur im Auge behalten und ggf. noch etwas reduzieren.

Geetech Fullgraphic Smart Controller
Der Smart Controller wird nur angesteckt und bekommt seine Daten per I2C vom Arduino. In der Firmware muss entspechend der Controller „Reprapdiscount Full Graphic“ eingestellt sein. Nicht verwechseln mit dem anderen Reprapdiscount smart controller mit 4 zeiligem LCD.
Es gibt berichte, das das Vollgraphikdisplay die Ausführung der Firmware bremsen würde. Die Aussagen sind zum Teil wiedersprüchlich. Ich werde das beobachten.

Kabelwege
Energiekette zur X-Achse:
Energiekette zur X-Achse
Neben der Energiekette zum Heizbett, kommt auch zur X-Achse eine Energiekette zum Einsatz, um Knickstellen an den elektrischen Anschlüssen zu vermeiden. So werden Kabelbrüche vermieden.

Prusa I3 Boxed Verkabelung

Zum Druckkopf habe ich den Kabelstrang an den Teflonschlauch fürs Filament angebunden, da soll dann später noch solches Wickelband herum, wenn der Kabelbaum komplett ist. Ich habe bereits zusätzliche Leitungen für eine LED-Beleuchtung am Druckkopf und die Lüfter für die Extruderkühlund und die Werkstückkühlung vorgesehen.

Der restliche Kabelsalat verschwindet einfach mit anschraubbaren Kabelbinder-Haltesockeln an der Rückseite der Konstruktion.
Das Netzkabel am Netzteil ist noch ein Provisorium, da muss noch ein Isoliergehäuse über die Schraubkontakte und einen Netzschalter hätt ich auch gern. Ob ich noch einen Kaltgeräteanschluß dazwischen setze oder das Netzkabel lieber mit einer Zugentlastungsschelle sichere, weiß ich auch noch nicht. Ein festes Kabel kann nicht aus der Buchse rutschen.

Selbstbau 3D-Drucker Teil 8- Heizbett

Für ordentliche und reproduzierbare Haftung der Druckstücke hat es sich beim CTC-Drucker bewährt, eine Heizplatte zu verwenden und gelbes Polyamid-Klebeband „Kapton“ aufzukleben. Diese aufgeklebte Schicht muss Fettfrei sein, also ab und zu mit Reinigungsbenzin o.ä. die Fingerabdrücke beseitigen.
Gute Haftung stellt sich bei 65 Grad für PLA und bei 110 Grad für ABS-Teile ein.

Über ebay konnte ich günstig ein Reststück 3mm starkes Aluminiumblech erstehen. Auf die Unterseite wird eine Heizplatte geschraubt. Ich habe mich für ein 24V System entschieden um die Leitungsquerschnitte und Ströme im Griff zu behalten.

Sainsmart bietet eine günstige „MK2b“ Heizplatte an, die sowohl mit 12V als auch mit 24V betrieben werden kann.

Sainsmart Reprap MK2b Heizbett

Die Heizplatte wird nach dem Übertragen der Befestigungslöcher auf das Aluminiumblech auf der Seite mit den Leiterbahnen dünn mit Wärmeleitpaste bestrichen und die elektrischen Anschlüsse mit Tesa Kristallklar isoliert.
Tesa Kristallklar Klebeband übersteht problemlos den 180 grad heißen Fuser im Laserdrucker, daher kommt es auch hier zum Einsatz. Man kann natürlich auch einen Streifen Kaptonklebeband hernehmen.
Nach bohren und senken der Schraubenlöcher im Alublech kann beides zusammengeschraubt werden. Auf die Heizplatte muss neben den Anschlußleitungen für den Strom noch ein Thermistor, damit die Steuerung die Temperatur erfassen kann. Ich habe das mittlere Loch bei meiner Heizplatte nicht für den Temperaturfühler verwendet sondern lieber eine zusätzliche M2 Schraube zu Befestigung verwendet, damit sich die Platte nicht beim Aufheizen davonwölben kann und ein guter Wärmeübergang stattfindet.
Der NTC kam stattdessen mit einem Klecks Wärmeleitpaste auf die Unterseite der Heizplatte, angeklebt mit Kaptonband. Nicht vergessen die Anschlüsse hitzebeständig zu isolieren, z.B. mit ganz dünnem Schrumpfschlauch.

Energiekette zum Heizbett

Die Leitungsführung erfolgt mit einer Energiekette unterhalb der Sperrholzplatte.

Energiekette zum Heizbett

Rechts im Bild ist dazu noch die höhenverstellbare Befestigung des Heizbettes zu sehen. Durch Abschrauben der Rändelmuttern kann die Platte leicht ausgewechselt werden, etwa gegen eine Verschleißplatte für die geplante Platinenbohrfunktion. Die Elektrischen Anschlüsse sind deshalb auf der Rückseite über Steckverbindungen geführt.

Erfahrungen mit der Heizleistung des MK2B Heizbett:
Die sind vorsichtig gesagt enttäuschend. Bei 24V beträgt die Heizleistung nur ca. 100W, weshalb auf meiner 250x250mm Aluplatte keine ausreichende Temperatur für die Haftung von ABS-Kunststoff zustande kommt. Ich habe das 24V Schaltnetzteil deshalb auf 30V hochgedreht, sehe das aber nicht als optimale Lösung an. Da ich auf längere Sicht auf eine 30×30 cm oder 30x40cm große Platte wechseln möchte, bleibts jetzt aber erstmal so. Mit 30V sind mit 15 langen Minuten Aufheizzeit 110 Grad erreichbar. Die Unterseite kann noch Isoliert werden und die Oberseite bis zum Erreichen der Zieltemperatur abgedeckt werden, um die Sache etwas zu beschleunigen.

Selbstbau 3D-Drucker Teil 7- Gleitlager

Mit den dickeren Schienen startet für mich auch der Versuch statt Linearkugellagern selbstgedruckte spielfreie Gleitlager aus PLA zu verwenden.

PLA-Gleitlagerbuchsen

Die Vorteile:
Verschlissene Teile können selbst nachproduziert werden
Keine Rollgeräusche von den Kugellagern (also leisere Laufgeräusche)
Spielfreie Lagerung möglich (die chinesischen Kugellager sind jetzt auch nicht so genau).

In Verbindung mit dem Gleitlagern ist die Verwendung von Rundstäben möglich, die keine so genaue Passung haben.
Ich verwende gezogene V2A Rundstahlstäbe mit H9 Passung.
Die sind billiger als richtige Silberstahlwellen, aber auch nicht gehärtet und es wird keine allzugroße geradheit garantiert.

Die gedruckten Gleitlager können mithilfe eines Gewindestabes auf spielfreie aber leichte Beweglichkeit aufgearbeitet werden, indem man sie gezielt bis zum richtigen Punkt abnutzt. Das dauert für jedes Lager ein paar Minuten und ist ein Geduldsspiel.

Ein Sonderfall sind noch die Z-Achsführungen. Da hängt ja die X-Achse für die Druckkopfbewegungen drann, und hier sind die Teile für 12mm Linearführungen ebenfalls nicht mehr passend. Da die vorgesehenen LM8UU-Kugelumlauf-Lager jedoch einen größeren Außendurchmesser als die 12er Wellen haben, kann in den verbleibenden Spalt ebenfalls eine Gleitlagerbuchse eingesetzt werden. Da die Z-Achse beim Drucken vergleichsweise wenig bewegt wird, muss das gar nichts besonderes sein. Daher hab ich mir entsprechende Hülsen im CAD gezeichnet und gedruckt, und wie die Lager des Drucktisches auf einem Gewindestab passend gerieben.


PLA-Gleitlagerbuchsen

Das sitzt sogar relativ stramm, da sich die dünnen Lagerhülsen unter dem Druck der Lagerhalter leicht verformen lassen. Ich werde über Erfahrungswerte mit dieser Lösung zu gegebener Zeit berichten. Der erste Eindruck ist gar nicht mal so schlecht.

Selbstbau 3D-Drucker Teil 6- Y-Achse und Drucktisch

Die y-Achse ist beim Prusa-I3 3D-Drucker der Fahrweg des Drucktisches.
Da auch hier hohe dynamische Kräfte aufkommen, habe ich auch hier auf 12mm Stahlwellen gewechselt.
Aus dem Prusa-I3 Git Repository habe ich dazu die Eckteile für den „Big“ Drucker runtergeladen und neu gedruckt. Auf der langen Seite kommen also auch hier wie beim Prusa I3 Reloaded 10mm Gewindestäbe zum Einsatz, jedoch sind die doppelten Querverbindungen nur mit 8mm konstruiert.
Das macht den Motorhalter aus dem I3-Reload (Einstein) Repository wackelig, ich habe zur Adaption kleine Ausgleichshülsen gedruckt. Leider ist das auch nicht optimal, da der Abstand der Gewindestäbe auch noch unterschiedlich ist. Das ließ sich aber hindrücken, macht nur das Verschieben und Einrichten des Motorhalters etwas schwerer. So musste ich aber wenigstens nicht hier auch nochmal neue Teile herstellen.

Wie im letzten Teil auf dem Bild mit den Teilen auf dem Portalrahmen zu sehen, habe ich noch einfache Schellen zum Verschrauben der Y-Achse (Gewindestäbe) auf dem Portalboden hergestellt. Durch verwenden der anderen Teile für die dickeren Linearstäbe hatte auch hier die Höhe nicht mehr übereingestimmt und die Schellen mussten nochmal geändert werden.

Der Zusammenbau der Y-Achse ist nicht weiter tragisch, man muss nur genau darauf achten, daß die Parallelführung tatsächlich auch Parallel ist. Also den Drucktisch zusammenbauen, ein Maß für den Laufschienenabstand festlegen und die Linearlager an den Tisch montieren (etwas größere Löcher bohren damit die Lager mit entsprechend Spiel korrekt ausgerichtet werden können!)

Als Basis verwende ich noch ein Reststück Sperrholz, das ist relativ leicht und Verwindungssteif und kann als Montageplatte für die Wellenlager und auf der anderen Seite für das Heizbett herhalten.

Dann den Tisch auf die Schienen Stecken und zu beiden Enden fahren, um gleichmäßigen Abstand zu garantieren und die Ecken verschrauben.

Selbstbau 3D-Drucker Teil 5- Z-Achse

Die Z-Achse ist die senkrechte Hebe- oder Senkkonstruktion.
Entweder wird der Drucktisch abgesenkt, oder das Werkzeug angehoben, je nach dem welche Konstruktion man anwendet.
Bei meinem Drucker wird das Werkzeug zusammen mit dem Schlitten für den Druckkopf hochgekurbelt.

Die Konstruktion des Prusa I3 mit den beiden Motoren und den zwei Gewindestäben hat leider ein paar Nachteile, weshalb ich hier auf eine eigene Konstruktion setze und vom bekannten Entwurf abweiche.
Das sind vor allem zwei Erwägungen:
Zum Umrüsten auf ein Bohrgerät ist es der einfachen Bedienbarkeit halber sehr von Vorteil, den Nullpunkt in der Höhe, also das auftreffen des Bohrers auf dem Werkstück, einfach per Hand manuell einstellen zu können. So kann man einfach immer mit konstanter Bohrtiefe arbeiten und muss nicht jedes mal einen Offset ermitteln und eingeben. Durch die zwei separat mit Schrittmotoren angetriebenen Spindeln ist Handverstellung unmöglich, da ja beide kurbeln exakt synchron gedreht werden müssten damit sich die Konstruktion nicht verkantet.

Der zweite Punkt hängt mit den überlicherweise verwendeten Motortreibern zusammen: Durch die zwei Motore an einem Treiber muss man einen hohen Strom am Motortreiber einstellen. Der sorgt dafür, das der Treiber leicht sehr heiß werden kann und sich dann eventuell kurzzeitig abschaltet, was zu Aussetzern im Betrieb der motorischen Höhenverstellung führen kann.

Bei dem Prusa I3 Entwurf steht zudem das Eigengewicht der Z-Achse (beim 3D Druck wirken zwar kaum dynamische Kräfte an der Stelle) auf den Motorlagern der Schrittmotore.
Da ich nur einen einsetzen möchte (aus weiter oben genannten Gründen) hängt eine Gewindespindel mangels Schrittmotor in der Luft.
Außerdem liegt das statische Gewicht der Konstruktion auf der flexiblen Wellenkupplung und drückt diese zusammen, was nicht im Sinne der Erfindung ist.

Da ich die andere Seite mangels Schrittmotor sowiso mit Lagern abfangen muss, werd ich das wohl gleich auf beiden Seiten umsetzen.
Ein normales 625 Axialrillenkugellager wird für die etwa 200 Gramm Gewicht ausreichend sein.

Zum Einstellen des Nullpunks werde ich dann oben auf die Z-Achse mit dem Schrittmotor eine kleine Kurbel anbringen, und die andere Seite mit einem Koppeltrieb mitantreiben.
Deshalb müssen die Gewindestäbe oben ebenfalls (wegen der Querkräfte des Koppeltriebs) mit Kugellagern abgefangen werden.

Dafür habe ich neue Z-Achsenhalter mit Kugellageraufnahme konstruiert und gedruckt. Zum Einrichten der Parallelität der beiden Seiten der Führung sind horizonale Langlöcher in den Halterungen vorgesehen.

Prusa I3 Z-Achse
Oben sind bereits die Wellenhalter für die waagerechte X-Achse zu sehen, sowie oben der X-Schlitten mit dem Hot-End-Halter.

Ich greife hier schon mal vor: Ich hab die Halter dann nochmal geändert und dickere Stahlwellen mit 12mm durchmesser eingebaut, da diese ja die dynamischen Kräfte der bewegten Masse aus der X-Achse abführen müssen und ich schneller drucken möchte als bisher.