Kategorie-Archiv: Haus und Wohnung

Fensteraufarbeiten (4-Dichtungen)

Moin.

ein größeres Anliegen war es, die straßenseitigen Fenster auf ein höheres Schalldämmungsniveau zu bringen. Das ist eigentlich der größte Nachteil von den alten Holzfenstern, da hier die lauten Fahrgeräusche der Autoreifen auf der Pflasterstraße und das beständige Anhupen der Leute auf dem „Dorf“ die jemanden sehen den sie kennen, und die furchtbar schlechte Musikauswahl bei den alljährlichen Stadtfesten und Vernstaltungen auf dem Marktplatz zusammenkommen.

Also zunächst noch mal den Istzustand. Nach dem Einzug in die Wohnung habe ich ziemlich schnell die Fensterbeschläge nachgestellt und erstmal soweit einen ordentlichen Zustand der Fenster hergestellt, die schlimmsten Mängel auch mit kleinen Reparaturen beseitigt. Verzogene Fenster mit zuvor verstellten Beschlägen haben sich dann in den nächsten Monaten wieder etwas gerichtet, im Badezimmer war der Beschlag zu locker und zu schief, da musste ich das Loch ausbohren und einen Runddübel einleimen, um das wieder ordentlich und gerade zu montieren.

Die Fenster liegen ganz ordentlich am Rahmen an, und die Falzabstände sind sozusagen „nach DIN“ in Ordnung, Richtwert ist da glaube ich 1mm.
Fensterdichtung

Wenn man also an der mit dem Pfeil im Bild markierten Stelle eine Dichtung einbauen will, dann ist 0-1mm nicht genug. Gängige Dichtungen brauchen 1,5mm minimum und 4-6mm maximal. Wenn das Fenster nachher noch ordentlich schließen soll, muss also der Spalt größer werden. Man könnte unter den Fensterbändern etwas unterlegen und das gesamte Fenster 2mm nach innen holen, das vergrößert aber die spaltmaße der äußeren Falz unzulässig. Außen noch eine Dichtung ist schlecht für die Haltbarkeit der Fenster, insbesondere das Abtrocknen zwischen den aufgedoppelten Flügel.
Also habe ich mich entschlossen, auf der Innenseite der Falz 2mm abzunehmen. Dann muss eben in Zukunft IMMER eine Dichtung eingebaut sein, ggf. alle 10 Jahre erneuert werden.

Fensterdichtung

Ich habe verschiende Methoden ausprobiert, zum Beispiel das Seitwärts über die schmale Kante kippeln mit der Oberfräse mit Seitenanschlag. Ich habe damit keine ausreichend gleichmäßigen Ergebnisse bekommen.
Nächster Versuch war die Anschaffung eines Falzhobels (Simshobel ginge auch, da man in den vorhandenen Falzen die Anschläge nicht braucht), welcher natürlich vom Benutzer die Beherrschung von ein paar grundlegenden Fähigkeiten abverlangt, wie das Nachschärfen der Hobelmesser und das korrekte Einstellen des Hobels (kann ich). Ich habe einen gebrauchten Hobel mit Vorschneider (wichtig für die Ecken mit den Querholzstücken) für ungefähr 30 Euro gekauft. Die Ergebnisse sind deutlich schöner als das gekippel mit der Oberfräse.

Fensterdichtung

Es hat sich auch als Vorteilhaft herausgestellt, mit einem kleinen starken Magnet das Holz im Bereich der Schließmechanik auf Schrauben zu untersuchen, bei dem mittleren Fensterverschluss sind zwei kurz unter der Holzoberfläche verborgen die vor dem Hobeln gekürzt werden müssen. Dazu fräse ich an den gefundenen Stellen mit einem kleinen Kugelförmigen Entgratfräser aus Hartmetall kurz ins Holz, die weichen Eisenschraubenspitzen werden dabei entsprechend abgetragen und eingesenkt.

Fensterfalz vertiefen

An den Fensterbändern lässt sich der Hobel freilich nicht verwenden, da dieser nur auf ebenen Flächen einsetzbar ist. Hier bleibt mir nichts anderes Übrig als dort die Falz manuell zu vertiefen, mit Stechbeitel und Klüpfel.

Fensterfalz vertiefen
Insgesamt ist das schon alles mühsam und arbeitsaufwändig. Da ich einige Fensterflügel zu bearbeiten habe, und nach den ersten so die Arbeitsschritte und Techniken soweit ausprobiert und optimiert sind, kommt einem natürlich noch der Rationalisierungsgedanke.

Ich habe für die Oberfräse eine Fußplatte aus Holz hergestellt, und aus Holzleisten ein Konterprofil für die Fensterflügelfalze zusammengeleimt. Dann mit einem großen Forstner/ oder Kunstbohrer einen Werkzeugraum ausgebohrt, eine Querloch als Spanbohrung eingebracht und das Konterprofil mit der hölzeren Fußplatte in der korrekten Ausrichtung verschraubt. Eine Werkzeugverlängerung (Schaft mit Spannzange) und ein überlanger Fräser wurde notwendig um auf ausreichende Bearbeitungstiefe zu kommen.

Fensterfalz vertiefen

Mit solch aufwändiger Werkzeugführung war dann die Konsistenz der Fräsergebnisse viel besser, mit so einer Führung hätte man wohl auch im Ansatz an der Schmalseite des Fensterflügelprofils brauchbar arbeiten können, aber von der Idee war ich noch vom ersten Fräsversuch „geheilt“.

Doch genug der Umschweife, zurück zu den Falzen. Damit das ganze ordentlich ist, und auch das die selbstklebende Schaumdichtung eine glatte Oberfläche zum ankleben hat, muss die Falz noch lackiert werden. Hier an dieser speziellen Stelle ist es auf der „gleichwarmen“ Wohnungsseite, abseits von Regen und Wettereinflüssen. Da habe ich dann doch aus praktischen Gründen wieder zum Acryl-Fensterlack gegriffen, da hier zwei schichten innerhalb von einem Tag aufgetragen werden können, und aufgrund der schnellen Trocknung auch gleich am nächsten Tag schon das Dichtungsband geklebt werden kann.
So können die Fensterflügel recht zeitnah wieder eingebaut werden (und die nächsten für die nächste Runde ausgebaut werden..)

Fensterdichtung

Wenn man hier im Bild genau hinsieht, kann man die weiße Schaumdichtung und die frische reinweiße Lackfarbe in der Falz erkennen.

Dann nur noch die Lacknasen an den Kanten der Fensterbänder abkratzen und das Fenster kann eingebaut und in ein paar Tagen auch außenseitig lackiert werden.

Fensteraufarbeiten (3-Lack)

Damit die Holzfenster wieder einige Zeit der Witterung standhalten, müssen sie außen lackiert werden.

Wenn man den Kitt schon neu macht, und die alte Farbschicht auch bereits Rissig ist und sich teils vom Untergrund ablöst, macht es Sinn die alte Farbe zu entfernen.

Dabei sollte man in Erwägung ziehen, das ältere oder der Erstanstrich evenutell mit Bleiweiß-Farbe gestrichen wurde, was damals erlaubt war und gegen Schimmelbefall des Holzes vorbeugt. Das möchte man keinesfalls als Staub einatmen, weshalb Abschleifen dann nicht das Mittel der Wahl wäre.

Gerade wenn die alte Lackschicht recht Dick ist, geht „abbrennen“ gut. Das hört sich schlimmer an als es ist, genau genommen wird die alte Lackfarbe mit der Heißluftpistole (oder Lötlampe) vorsichtig Stück für Stück soweit erhitzt, bis der Lack beginnt Blasen zu werfen, und dann sofort mit einem Spachtel in der anderen Hand heruntergeschoben. So bekommt man die Farbschichten staubarm ab. Arbeiten im Freien oder zumindest gute Lüftung ist hier natürlich pflicht.

Farbe abbrennen

Dabei muss man Sorge tragen, dass die Glasscheibe durch die Wärme nicht zerspringt. Ich habe in dem Bereich in dem ich gerade gearbeitet habe, das Glas immer mit einer Glättkelle/Traufel abgedeckt gehalten. Das hat so gut funktioniert das bis jetzt (12 Fensterflügel) keine Scheibe kaputt ging.

Farbe abbrennen

Ich habe traditionell wieder den althergebrachten Kitt aus Leinöl und Kreide verwendet.

Der Kitthersteller hat Alkydharzlackfarbe vorgeschlagen, das war bisher beim gewerblichen Wartungsanstrich für Fenster auch das Mittel der Wahl.

Eine kurze Recherve ergab jedoch, das für Endverbraucher überall wasserverdünnbare Lackfarben (also Acryldispersionslacke) oder neuerdings „Ventilationslack“ angeboten werden. Offenbar sind die herkömmlichen Lösemittellacke inzwischen hinter der „nur für gewerbliche Verwender“-Schranke verschwunden. Davon kann man jetzt halten was man will.

Ich habe ja kleinere Reparaturen vor ein paar Jahren bereits ausgeführt, und dabei mit wasserverdünnbarer Fensterfarbe den Kitt überstrichen. Jetzt zeigt sich allerdings, das bei meinen Reparaturstellen insbesondere am Übergang vom Holzrahmen zu den Kittfugen sich einige kleine Risse im Lack gebildet haben. Damit ist der Anstrich bereits verschlissen und muss schon wieder repariert werden.

An einem Fensterflügel mit altem Feuchtigkeitsschaden und abgewitterter Lackfarbe am unteren waagerechten Fensterschenkel hat der zur Instandsetzung aufgetragene Acryllackanstrich kaum Haftung aufgebaut. Da ich die Außenseiten aller straßenseitiger Fensterflügel komplett instandsetze und nicht um vorhandene Reparaturen herumarbeite mache ich also auch vor wenigen Jahren reparierte Stellen noch mal neu. Dabei zeigt sich dann, wie gut die Reparaturstellen überdauert haben. Da hier der Acryllackanstrich seine Funktion nach relativ kurzer Zeit schon wieder eingebüßt hat, fühle ich mich bei der meiner Wahl der neuen Lackfarbe bestätigt, doch dazu gleich mehr.

Die Lackhersteller der modernen Anstrichsysteme machen es sich einfach, und empfehlen häufige „Wartungsanstriche“ in kurzen Intervallen. Aber genau das was ich mit meiner aufwändigen Aktion vermeiden will ist es, ständig an den Fenstern reparieren zu müssen.

Eine etwas tiefergehende Recherche brachte zu Tage, dass die Kunstharzlacke bei den großen Temperaturwechseln (Tag/Nacht/Sommer/Winter) ein anderes Ausdehnungsverhalten an den Tag legen als das Holz, und es somit die typischen Schadensbilder gibt mit hochrollendem Lack und Rissen. Zudem lassen die Kunstharze mit ihren großen Molekülen die Feuchtigkeit in Form von Dampf viel schlechter aus dem Holz entweichen als leinölbasierte Anstriche.

Kurzum: Offenbar ist die klassische Ölfarbe hier von Vorteil, nicht jedoch ohne den Nachteil das der Aufbau einer Lackierung mit Ölfarbe einen höheren Aufwand bedeutet. Auftragen in 3 Schichten mit Trocknungszeiten von mehreren Tagen bis Wochen (je nach Wetter) dazwischen ist schon anders als zweischichtiger Lackaufbau an einem Tag. Für den gewerblichen Maler ist es ja auch kein Nachteil regelmäßig Aufträge für Wartungsanstriche zu bekommen weil der Lack sich schon wieder ablöst.

Zusätzlicher Vorteil von Ölfarben: mit einem neuen Ölauftrag regenerieren sich ich die darunterliegenden Schichten, so das nicht geschliffen werden muss. So könnte im Prinzip die Fensterwartung irgendwas in dem Stil wie „jährlich mit (lein-)öligem Lappen überwischen“ enthalten, was schnell erledigt ist und die Schutzfunktion der Lackierung erhält.

Mangels eigener Erfahrung wird es also ein Versuch. Das erhöht meinen Aufwand bei der Fensteraufarbeitung natürlich schon etwas, weil die alte Alkydharzfarbe möglichst gut abgetragen werden muss, und ich mich nun auch länger mit dem lackieren herumschlagen muss. Aber sei es drum, wenn es nachher hoffentlich länger haltbar ist, dann geb ich dem altmodischen Material eine Chance.

Zunächst habe ich auch einen Testanstrich durchgeführt, im Bild überlappend drei Anstriche, der erste ist Leinölfirnis mit Zinkweiß, die beiden folgenden sind eine fertige Lackfarbe, dazu weiter unten noch ein Hinweis.
Farbe abbrennen

Auf den Bildern ganz oben in diesem Beitrag sieht man, das ich die oberen beiden alten Lackschichten komplett und die Unterste teilweise abgetragen habe. Offenbar ist der Erstanstrich eine Leinölfarbe, dann nachträglich aufgetragenes Leinöl zur Grundierung zieht an Stellen mit nicht vollständig entfernter erster Lackschicht genauso gut ins Holz ein, wie da wo die Farbe komplett entfernt wurde. Zudem hält die unterste Lackschicht besser auf dem Holz als die dicken oberen Lackschichten.

Informationen zu althergebrachten Anstrichen findet man in Publikationen zu denkmalgerechter Sanierung.

Zusammenfassend kann ich nach meinen recherchen mitteilen, das zu viel zugesetzte Harze im Leinöllack die Beschichtung spröde machen. Leinöllacke müssen außerdem dünn ausgestrichen werden (auch wenn sie dabei zunächst nicht deckend farbig sind), damit sich keine Runzeln bilden, genauso wie sie vor jedem neuen Anstrich durchgetrocknet sein sollten. Beim trocknen (und damit oxidieren des härtenden Leinöls) erhöht sich das Volumen der Lackschicht, ist vor dem vollständigen durchtrocknen bereits eine neue hautbildende über dem noch weichen Öllack, dann bilden sich dadurch diese Runzeln genauso, als wenn man zu dick aufträgt.
Man liest, das man den ersten Auftrag eher Mager mit weniger Öl und mehr Pigmenten auftragen soll, und bei der letzten/dritten Schicht noch etwas (10..15%) Lackleinöl zugeben kann, was gut für die Lebensdauer der oberen Lackschicht sein soll. Weiße Ölfarbe mit viel Ölanteil neigt aber zum vergilben an abgeschatteten Stellen.

Auch sind Farben mit Zinkweißpigment vorzuziehen, die das Zinkweiß etwas pilzhemmend wirkt, und zudem an der Oberfläche Algenbewuchs vorgebeugt wird.

Ich habe meine Lackfarbe schließlich nach einiger Recherche bei Farbmanufaktur Werder online bestellt, was (2019) sogar erheblich günstiger als ein Anstrichsystem mit modernem Ventilationslack der namhaften Hersteller war.

Ich denke ich werde später dazu nochmal berichten wie die Ergebnisse so geworden sind.

Fensteraufarbeiten (2-Kittfugen)

Ich habe mir vorgenommen 20 Fensterflügel aufzuarbeiten, und inzwischen habe ich ein paar fertig. Hier wieder ein kleiner Bericht über die Arbeiten.

Kurz nochmal die Ausgangssituation:
Fenster Schäden
Wo liegt das Problem?
Das Wasser läuft hinter die sich abrollende Lackfarbe und mit den Jahren bahnt sie sich den Weg zwischen Glasscheibe und Kitt, oder durch feine Risse im Kitt bis zur Kittfalz des Fensterflügels und sammelt sich dann zwischen Fensterrahmen und Glasscheibe. Dann beginnt das nun nasse Holz sich zu zersetzen, und durch die Lackfarbe kann die Feuchtigkeit auch sehr schlecht wieder aus dem Holz.

Was ich noch so gefunden habe:
Fenster Schäden
Hier wurde mehr oder weniger großzügig Holz herausgesägt oder herausgestemmt um offenbar eine Antennenleitung durchzuführen. Ich habe die Kanten geglättet und die Fehlstellen durch Einleimen von passend angefertigten Ersatzstückchen wieder ergänzt.

Das Loch hatte einen zusätzlichen Effekt:
Fenster Schäden
Die feuchte/warme Luft aus dem Wohnraum konnte in den kühleren Falz des Fensters strömen und dort über Tauwasser den Schmutz (pollenstaub und sowas vom sommer) zum schimmeln bringen. Das war nur Oberflächlich und ließ sich vom Lack abschrubben.

An einem Oberlicht-Flügel hat man beim letzten Fensteranstrich (also wohl zur Sanierung in den 90ern) den überwiegend fehlenden Kitt einfach komplett ignoriert und stur nur neu gestrichen, was man an der Farbe im Kittfalz sehen kann.
Fenster Schäden
So eine Schlamperei.

Mehrere Fenster sind schon mal mit einem Kunstharzkitt (nehme ich an) nachgearbeitet worden zu sein, denn bei dem war das Trennen des Kitts vom Holz fast unmöglich, während die Sonne auf der dünnen Seite am Glas bereits den Kitt verwittern ließ. Ebenso klebte er dermaßen an den Glasdreiecken das diese mit dem Kitt aus dem Holz gezogen wurden. Der Mehraufwand um das ganze Zeug herauszubekommen war erheblich.

Fensterkittfuge, vermutlich kunstharzkitt

Hier sieht man ein Detail, rechts von der markierung befindet sich normaler Fensterkitt aus Leinöl und Kreide, links davon ist der hässliche Kitt der sich so schlecht entfernen lässt. Im Gegensatz zum Ölkitt ist dieser auch nach abtragen der Oberfläche komplett weiß.

Fensterkittfuge, vermutlich kunstharzkitt

Dieses Oberlichtfenster war zu drei Vierteln mit dem weißen Kitt versehen. Das Oberlicht bekommt in der 20cm tiefen Fensterniesche nur selten Regenwasser ab, trotzdem hat sowohl der Farbanstrich als auch das darunterliegende Holz offensichtlich einen schlechten Erhaltungszustand auf den Seiten, wo kein Leinölkitt verwendet wurde.

Update: Fensterflügel „Nummer 16“ hatte wieder den wiederspenstigen Kitt, hier ging beim auskitten schließlich auch noch die Glasscheibe zu bruch.

Im Hinblick auf spätere Instandhaltungsarbeiten würde ich solche Materialien nicht empfehlen, der Vorteil der schnelleren Trocknung und Überlackierbarkeit wird doch mit einem großen Nachteil erkauft, zudem dieser Kitt auch nach wenigen Jahren schon in keinem guten Zustand mehr war (Risse und Verwitterung an der Oberfläche, er war allerdings auch teils gar nicht überlackiert).

Wie macht man das nun richtig mit den Kittfugen?

Zuerst einmal muss der alte Kitt raus.
Fensterkitt raus
Je brüchiger der ist, desto besser gehts eigentlich.

Der Fachhandel bietet dazu „Aushaumesser“ an, die fand ich aber ob ihrer Einfachheit etwas überteuert.
Ich habe hauptsächlich mit dem Stechbeitel den alten kitt entfernt. Eine gute Methode scheint es zu sein, zunächst am Kittrand flach über die Glasscheibe zu fahren und dabei den Rand der Verkittung 1-2mm weit abplatzen zu lassen. Danach dann mit dem Stechbeitel nach möglichkeit in die Kante zwischen Kittfalz und der alten Kittmasse fahren und den alten Kitt Bröckchenweise herauslösen.

Danach wird die Kittfalz mit Leinölfirnis oder Leinöl gestrichen, um das ausgelaugte Holz wieder mit Öl zu tränken, damit es nicht später das Leinöl aus dem neuen Kitt saugt. Firnis trocknet schneller, weshalb man nicht so lange warten muss bis man neu einkitten kann. Es schadet dabei gar nicht, wenn beim Verstreichen des Öls etwas auf den Rand der Scheibe gerät, so lange das in dem Randbereich liegt der später vom Kitt überdeckt wird.

Je nach Wetter und Material dauert das 1-10 Tage bis man den neuen Kitt einbauen kann.
Fensterkitt neu

Ich habe bei den kleineren Reparaturen den Kitt mit einem schmalen Stechbeitel verstrichen, wenn das Fenster aber ausgebaut und Flach auf dem Tisch liegt, geht es mit dem Kittmesser eigentlich noch schöner. Das ist ganz anderes und viel besseres Arbeiten als am eingebauten Fenster, es empfiehlt sich also, den zusätzlichen Aufwand zu machen und die Fensterflügel dafür auszubauen.

Danach ist erst einmal 2-6 Wochen Pause angesagt, damit die Oberfläche der Kittfuge fest wird und mit Lackfarbe überstrichen werden kann.
Nur Ölfarben könnten sofort, oder zumindest nach Hautbildung auf dem Kitt aufgetragen werden, wie lange das dauert ist Wetterabhängig, 1-2 Wochen ca.

Nach dem erneuern der Kittfuge baue ich die Fensterflügel wieder ein, und streiche die Außenseite dann im eingebauten Zustand, doch dazu später mehr.

Mobiles Klimagerät – Optimierungen

Nachdem letzter Sommer so heiß war, hab ich im vergangenen Herbst eine gebrauchte mobile Klimaanlage gekauft. Ein (je nach Wahl) hässlicher weißer, grauer oder schwarzer Plastikklotz mit zwei Lüftern, zwei Wärmetauschern und einer Kältemaschine im Inneren.

Eine richtige Split-Klimaanlage kann ich hier im Haus mit Denkmalschutzfassade nicht installieren.

Was an den mobilen Klimaanlagen nicht so super ist, ist der Wirkungsgrad.
Die Kältemaschine wird sich nicht viel nehmen, aber das drumherum.
Der Warmluftschlauch gibt schon wieder einen Teil der mühsam aus der Raumluft gezogenen Wärme über die Schlauchwandung zurück in die Raumluft, und je länger der Schlauch auf dem Weg bis zum Fenster ist, desto mehr.

Da wo der Schlauch nach draußen geht, kommt auch noch Warme Luft von draußen rein, wenn man nichts dagegen unternimmt. Da gibts allerlei Segel und Dinge mit Luftdurchlass um das behelfsmäßig etwas abzudichten, aber da kommt das nächste Problem. Die Luft die ich da nach draußen blase, woher kommt die denn? Na von drinnen. Aber da wäre ja nach kurzer Zeit keine mehr da. Also strömt doch da von irgendwoandersher warme Luft von draußen wieder nach drinnen nach. Türspalte, Fenster, im schlimmsten Fall aus dem Abgaskamin der Etagenheizung (hab ich nicht, aber auch diesen Fall sollte man bedenken).

Das will man doch so alles gar nicht.

Deshalb hab ich mir überlegt, einen Unterschrank mit Rollen zu bauen (die Räder an der Klimaanlage sind sowiso der letze Husten, man ist sich beim schieben des Gerätes gar nicht mal sicher ob sich die Plastikrollen überhaupt drehen, oder ob die einfach so über den Laminatboden schrammen).

Klimagerät-Unterschrank

Teile des Unterschranks sind von einem obsolet gewordenem TV-Möbelstück, dazu einen Satz ordentliche Gummi-Lenkrollen, die beiden vorderen mit Feststellbremse.
Im Wagen soll später noch ein Kondenswasserauffangbehälter seinen Platz finden.

Da das Klimagerät selbst auf Rädern steht, besteht natürlich die Gefahr, dass es vom fahrbaren Untersatz herunterrollt und abstürzt. Eine Inspektion des Klimagerätes zeige dann auf der Unterseite die Enden von 3 Stehbolzen, vermutlich die Verschraubung vom Kompressor mit dem Gehäuse. Da ich hier Schwingungen erwarte, aber das eigentlich schöne Befestigungspunkte sind, habe ich ein Fassung konstruiert, die mittels zwei Silikonscheiben pro Befestigungsschraube schwingungsgedämft eingebaut werden können.

cad modell

Später zeigte sich, das das ganze Gerät recht schwingungsarm arbeitet (oder im inneren bereits Schwingungsdämpfer besitzt) und der Aufwand nicht unbedingt nötig gewesen wäre.
Klima Gerätefuss

Wenn das Klimagerät auf Fensterhöhe steht, spare ich glatt einen dreiviertelmeter Schlauchlänge ein.

Und dann das Problem die „gute“ kühle Raumluft anzusaugen, mit Abwärme zu versehen und dafür warme Luft von draußen nachfließen zu lassen.

Das ist etwas komplizierter, da das Gerät gar nicht dafür konzipiert ist, auch einen Zuluftschlauch anschließen zu können.

Deshalb habe ich einen Kasten aus Sperrholz gebaut, der alle Ansaugöffnungen überdeckt und einen großen Übergang von dem Luftkasten zum Ansaugschlauch mit dem 3D-Drucker hergestellt. Dabei habe ich 7mm Wandstärke gewählt, aber die Füllung im Bauteil mit nur 20% Füllgrad gedruckt, wodurch die eingeschlossene Luft schon etwas wärmedämmend wirkt.

Klima Luftkasten

Als nächstes braucht es eine ordentliche Lösung für den Anschluss an das Fenster. Für diesen Zweck habe ich einen Fensterflügel nachgebaut und doppelt „verglast“ mit knapp 1mm dicker PET-Folie in der oberen Hälfte, und Sperrholz in der unteren Hälfte. Die Markierfarbe auf dem Holz (und das zusammenstückeln aus zwei Teilen) kommt daher, da dieses aus Verpackungssperrholzabfällen hergestellt ist.

Klima Fenster

Der Fensterflügel kann nach Öffnen des Fensters in die Fensteröffnung gesetzt werden und hat auf der Außenseite auch eine Fensterdichtung.
Der Durchlass durch das Fenster ist mit passenden Rohrabschnitten ausgekleidet, die ich mit dem 3D-Drucker passend hergestellt habe.

Doppel Schlauchflansch

Für den Anschluss zum Fenster hab ich zwei (wieder mit dem 3D-Drucker hergestellte) Schlauchflansche in einem gemeinsamen Endstück zusammengefasst. So werden beide Luftleitungen mit einem Handgriff mit dem Fenster verbunden, dazu werden nur 2 oder 4 Rändelschrauben benötigt.

Die beiden überstehenden Ränder erleichtern das Zentrieren des Flansches (und damit auch das Anfädeln der Rändelschrauben) erheblich, die habe ich nach ersten versuchen dann anchgerüstet.

Und alles zusammen sieht dann etwa so aus:
klima Fensteranschluss
So sind die schlauchlängen relativ kurz, und die Warmluftseite läuft komplett mit Außenluft.

Der geringe Abstand zwischen den beiden Schläuchen ist kein Problem, die herausgeblasene Luft wird von dem ziemlich starken Lüfter im Gerät (350m³/h) mit erheblicher Geschwindigkeit durch den Auslass geblasen, wodurch die heiße Luft durch die Trägheit der Masse mehrere Meter weit geblasen wird. Die Ansaugluft dagegen stürzt in einem eng begrenztem Raum auf kürzestem Weg in die Saugöffnung (kennt man ja vom Staubsauger, nach 5cm ist kaum noch Saugwirkung zu spüren). Bei 36grad Außentemperatur ist im Saugschlauch auch 36 grad, im Abluftschlauch jedoch ca 50 grad C.

Zum Abschluss noch ein Detail, wie der Fensterflügel mit den beiden Luftdurchlässen im Rahmen befestigt wird:
klima Fensterbefestigung
Auf der rechten Seite wird ein passender Holzklotz zwischen geöffnetem Flügel und dem Klima-Fenster eingesteckt.
Links habe ich unten (im Bild) und oben je einen einfachen Metallriegel angebracht, der in die originalen Fensterbeschläge greift.
klima Fensterbefestigung

Bei dem Foto mit dem Holzklotz sieht man noch einen weißen Griff, der die Handhabung mit dem Fenster vereinfacht.

Was fehlt noch? Der Wasserablauf. Da wird auf der Rückseite des Klimagerätes ein Stopfen herausgezogen, und man soll da eine flache Auffangschale drunter schieben. Sehr witzig, wenn kaum 1cm Platz zwischen Wasserauslass und Boden ist.

Da mach ich mir einen Silikonstopfen mit Schlauchdurchlass, und stelle ein Auffanggefäß in das Wägelchen.

Fensteraufarbeiten (1 – Vorbereitung)

Da ich in den letzten Monaten nicht allzuviel berichtet habe was mich eigentlich so umtreibt, stelle ich hier ein Großprojekt vor.

Es geht um die Fenster meiner Wohnung. Die gehören mir zwar nicht so richtig, aber die WEG kann sich auch nicht zu Instandhaltungsmaßnahmen durchringen.
Es handelt sich um „Nachkriegs“-Doppelfenster aus Holz, mit zwei aneinandergeschraubten/aufgedoppelten Fensterflügeln, die jeweils eine einfache Glasscheibe haben. Zusammen gibt das also Zweifachverglasung. Vermutlich ist die originale Ausstattung mit Fenstern in diesem 130 Jahre altem Haus mit Kastenfenstern gewesen, die nicht mehr erhalten sind.

Die Glasscheiben sind dabei mit Kitt eingesetzt, der vermutlich seit 1990 nicht mehr erneuert wurde.
Ersatzfenster

Als ich einzog waren an manchen Fenstern reparaturen am Kitt sichtbar, die nicht mit Lackfarbe überstrichen wurden und deshalb damals vor 7 jahren bereits vollkommen ausgelaugt waren und wieder herausbröckelten. Punktuell habe ich bisher jedes jahr ein paar Handgriffe gemacht und die akuten Problemstellen überarbeitet. Hier mal einen Fensterschenkel überstrichen, da mal am Fensterrahmen ein Stück neu gestrichen, wenn sich der Lack ablöste, am einen oder anderen Fensterflügel mal einen Meter neu verkittet…

So hat man aber nie Ruhe und muss jedes Jahr wieder kleinere Reparaturen ausführen, nur um den IST-Zustand zu erhalten.
Dazu kommt noch eine andere Sache. Moderne Fenster, auch Schallschutzfenster genannt, bieten eine bessere Schalldämmung. Hier auf dem „Dorf“ kennen sich ja viele Leute, und immer wenn ein Kraftwagenfahrer jemanden sieht den er kennt, hat er offenbar das innere Bedürfnis ein lautes Gefahrensignal abzugeben. Und es gibt ja auch viele Frühaufsteher.
Das Nachrüsten von Fensterdichtungen verbessert diese Situation.

Wo rüstet man die Dichtung an historischen Holzfenstern nach?
Immer auf der Innenseite. Würde man außenseitig Abdichten, käme feuchte warme Innenraumluft in der kalten Jahreszeit zwischen die Scheiben und ließe die Fenster im inneren beschlagen (und verrotten).

Fensterfalz

Nachdem ich damals beim Einzug die Beschläge nachgestellt habe, schließen die alten Fenster wieder gut. Wie man sehen kann, sind die Falze sehr dicht, meist liegen diese direkt an, an manchen Stellen ist gerade so 1mm Luft.
Das ist zu wenig Platz zum Einbau einer Dichtung, hier braucht man mindestens 1,5…2mm.

Um Dichtungen nachzurüsten, müssen also die inneren Auflageflächen um 2mm abgefräst werden. Das geht im Gegensatz zum Anstreichen und Kittfugen reparieren nicht im eingebauten zustand.

Und da fängt also mein erstes Teilprojekt an. Wenn ich die Fenster ausbaue, um handwerklich die Flügel aufzubereiten, dann brauche ich ein Ersatzfenster für den Zeitraum bis die bearbeiteten Fensterflügel wieder eingebaut werden können. Hier plane ich auf jeden Fall einige Tage pro Fenster, so lange kann das nicht einfach offen bleiben.

Dazu habe ich mir einfache billige Holzleisten besorgt. Die Fenster ausgemessen und Rahmen vorbereitet, die statt den Fensterflügeln eingesetzt werden können. Die Eckverbindungen habe ich altmodisch mit Holzdübeln vorbereitet, dabei der Einfachheit halber die waagerechten Hölzer komplett durchgebohrt und die senkrechten passend Positioniert, so dass die Waagerechten gleich als Bohrschablone fungierten. So passen die Löcher auf anhieb.
Ersatzfenster

Eingesägte Nuten sollen eine „Glasfolie“ aufnehmen, das war am billigsten und ist im Baumarkt erhältlich. Ich nehme an, es handelt sich um PET-Folie, etwa 1mm dick.

Ersatzfenster

Zunächst habe ich das kleiner Oberlicht zusammengesteckt, dann den Rahmen für die größeren Fensterflügel.

Ersatzfenster

Alles wird noch einmal zerlegt und mit dem Bandschleifer abgeschliffen.

Dann die Frontseite und die Schmalseiten der Leisten einmal weiß lackiert, um die Feuchtigkeitsaufnahme bei Regen zu reduzieren. Innen bleibt das Holz unbehandelt. Ich denke das ist genug Aufwand für ein provisorisches Fenster.

Ersatzfenster

Hier auf dem Foto sind die eingeschobenen Glasfolien zu sehen. Nachher wird das noch mit Silikon beidseitig verfugt, damit das wasserdicht wird.

Ich werde die Eckverbindungen nicht verkleben, sondern nur mit einer langen Schraube längs zwischen den beiden Dübeln sichern. Wenn ich mit allen Fenstern auf der Straßenseite fertig bin, wird das Ersatzfenster ja obselet und kann wieder zerlegt werden. Auf der Hofseite haben die Fenster andere Abmessungen.

Neue Flurgarderobe

Das Projekt liegt zwar schon etwas zurück, aber dennoch will ich darüber berichten.

Von der alten Wohnung habe ich eine einfache Gaderobenhakengarnitur aus verchromten Stahldraht mitgebracht und an der hofseitigen ungedämmten Außenwand befestigt. Das ging ein paar Winter gut, aber von 2016 auf 2017 begann die Dispersionsfarbe zu schimmeln.
Ursächlich war die Abkühlung der Wandoberfläche durch die davorgehängten Winterjacken in Kombination mit der von draußen mitgebrachten Feuchtigkeit. Durch die Abkühlung der Wand durch die davorgehängte Dämmung aus Winterklamotten trocknete die Stelle nicht mehr ab, da dann der Taupunkt unterschritten wurde und Tauwasser hinzukam. Das fiel auch gar nicht sofort auf, denn denn die unterste Sicht an Garderobe waren natürlich die Teile, die man gerade selten anzieht.

Nach abschruppen mit 70% Spiritus und umlagern der Kleidungsstücke passierte nichts weiter, die Ursache war offensichtlich beseitigt. Die Problemstelle sieht man als Schatten oberhalb der Glasscheibe hinter dem Schuhregal

Natürlich sollte die Gaderobe auch irgendwie verbessert werden und wieder verwendbar werden, es schwebten mir verschiedene Ideen im Kopf herum wie man denn das Problem lösen könnte. Vielleicht ein Holzrahmen mit einer großen Lochblechplatte?. Es muss ja nur ein paar cm Luft zwischen die Klamotten und die Wand, dann ist alles in Butter.

Schließlich kam es zu einem Anfall an Historismus und dem Kauf von zwei dunklen Gaderobenteilen aus Holz. Man merkt, ich werde alt. 🙂

Jetzt zu den Details. Die Wand ist so ein Konglomerat aus Fachwerk mit Ziegelsteinausmauerung auf der Innenseite, und scheinbar nochmal einer Schicht vorgemauerten Ziegelmauerwerks auf der Außenseite. Je nachdem was der Bohrer so trifft bekommt man da sehr unterschiedliche Löcher. Das war damals schon ein Problem beim Befestigen der Sockelleisten.

Ich habe dann die neuen benötigten Befestigungslöcher ausgemessen und auf die Wand übertragen, gebohrt..

..und bei dieser Gelegenheit die alten Bohrlöcher gleich wieder verschlossen. Dabei bin ich diesmal folgendermaßen vorgegangen:

Eine Blasenspritze wurde mit dünnflüssig angerührtem Gips gefüllt und alle Löcher damit ausgespritzt. Danach sofort in die neuen Bohrungen die Dübel eingesteckt.

Das hat überraschend gut funktioniert, man muss nur das herauskleckernde Material auffangen (irgendwann ist das Loch ja gefüllt) und den Rest mit dem Spachtel glätten. Diese Methode kann ich also empfehlen. Alle 14 Löcher in einem Arbeitsgang.

Für die Bretter habe ich mir auch etwas einfallen lassen: Mit dem 3d-Drucker habe ich Aufhängungen mit 4cm Wandabstand hergestellt, die an die Rückseite der Gaderobenteile angeschraubt werden. In diesen befindet sich ein so gestaltetes Loch, das man damit direkt auf einem Schraubenkopf einhängen kann. Zu meiner eigenen Verwunderung haben auf Anhieb alle Schrauben in Ihrer Position genau gepasst.

Außerdem fand ich die geradezu ordinär einfachen Holzstäbe zum Aufhängen der Klamotten zu öde und fand nachgefertigte Kleiderhaken im Gründerzeitstil aus Gußeisen mit je drei einzeln schwenkbaren Haken. Vier Stück davon sollten ausreichen für die Fläche. Die neuen „alten“ Haken (Foto kommt noch weiter unten) nun mit modernen gelbverzinkten Torx-Schrauben anzuschrauben ist natürlich ein Frevel, aber ich habe sämliche alte Schlitzschrauben weggeworfen. Also doch die neuen Schrauben nehmen. Nun waren die Haken farblich sehr dunkel lackiert, und mit „Rost“ effekt noch dazu, das die neuen Schrauben nur so herausglitzerten und sehr auffällig waren. Das kann so nicht bleiben, also mal in der Abteilung Farben und Lacke nach etwas schwarzer Farbe gesucht, da müsste doch eine Dose mit einem Rest Acryllack in schwarz sein. Tatsächlich, Dose gefunden, Farbe schwarz, aber leider war der Inhalt nur noch ein einziger teerartiger Klumpen. So wird das nix.

Also zum Plan B. Ich hatte noch funktionierenden dunkelroten Acryllack. Mit etwas schwarzem Tonerpulver aus dem Resttonerbehälter vom Laserdrucker ließ sich damit eine passende Farbe anmischen 🙂

Für solche Zwecke (epoxy schwarz färben u.s.w.) hat die Tonereinheit an meinem Drucker eine Bohrung die nur mit Klebeband verschlossen ist. Bei Bedarf schüttele ich einfach etwas heraus und verschließe das Loch dann wieder.

Oben im Foto der Originalfarbton, unten die Mischung mit Toner.

Auf dem nächsten Foto gleich das Ergebnis, die Schrauben mit der dunklen Farbe betupft und schon sind sie völlig unauffällig. Hier sieht man auch die schwenkbaren Haken. Die Haken sind vollständig lackiert und nicht rostig, sie sehen nur so aus durch die zweifarbige Lackierung.

Praktischerweise ist das Unterteil der Haken breit genug, um die Löcher für die mitgelieferten Holzstäbe abzudecken. So fällt es nicht auf, dass das vom Hersteller ganz anders gedacht war.

Zuletzt noch ein Foto der fertigen Gaderobe.

Projekt abgeschlossen.

Grünes und Scharfes 2017

Wie in den letzten Jahren habe ich auch dieses Jahr wieder die Blumenkästen an den Fenstern bestellt.

Neben allerlei Küchenkräutern gab es auch Chilis.

Glück hatte ich damit dieses Jahr nur wenig. Die ersten 3 Aussaaten sind nach der Keimung wieder eingegangen.

Beim vierten Versuch (nur noch die Sorte Habanero dann), mittlerweile im April, habe ich die Keimlinge dann in Blähton Hydrokultur gesetzt und erst in die Erde gesteckt als schon ein paar Blätterpaare daran waren. Auch hier haben sich die Pflänzchen einige Zeit lang nicht entscheiden können, ob sie denn jetzt wachsen wollen oder lieber doch nicht.

Anfang Juli tat sich dann etwas, und sie konnten in die Erde umgesetzt werden. So zog es sich dann auch schon fast bis zum September, bis sie anfingen zu blühen.

Und dann war auch nicht mehr viel Sommer, so dass gar nicht viele wirklich reif wurden. Und ohne Sonne ist auch nicht viel mit der Schärfe zu erwarten.

Ende November wurde es dann nach einigem Auf und Ab und immer wieder milden Tagestemperaturen recht kalt, das mögen die Chilipflanzen gar nicht.
Im Bild sieht man eine der Pflanzen draußen neben den Überresten des Basilikum, der die Kälte auch gar nicht verträgt und arg gelitten hatte.
Eine Pflanze habe ich nach drinnen geholt um zu sehen ob ich sie überwintern kann.

Da war ich dann wohl auch etwas spät. Man sieht die Blätter schon leicht herunterhängen, das wird dann leider nichts mehr. Oft holt man sich auch ein paar Blattläuse mit rein, die sich dann in der Wärme und in Abwesenheit von Fressfeinden explosionsartig vermehren und der armen Pflanze den gar aus machen.

So war nur zu Verwerten was sich bis zum Winter entwickelt hatte:

Da die Schoten ohne viel Sonne nicht wirklich scharf werden, kam der komplette Inhalt der Schüssel mit den üblichen Zutaten in den Mixer und wurde in 3 Flaschen Soße umgewandelt. Die gelb und orangefarbenen Früchte sind noch nicht ganz reif.

Ein Tipp noch an der Stelle: Wenn die ersten Blüten erscheinen, möchten die Chilis gerne gedüngt werden. Ob Kompost oder Tomatendünger zugegeben wird ist jedem selbst überlassen.

Das Kompost Experiment

Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus und habe weder Grundstück noch Garten.
Da ich aber auf den Fensterbänken allerlei Grünzeug wachsen lasse, fällt natürlich auch jedes Jahr im Herbst einige Biomasse an, gleichzeitig wird im Frühjahr frische Erde gebraucht.

Nebenbei wird hier im Ort auch kein Biomüll getrennt gesammelt, obwohl das eigentlich Vorschrift ist.
Bei meinem Abfall ist der meiste Anteil Papier/Pappe und Kunststoffe.

Auf der Restabfälleseite gibts etwa gleichstand von Restabfall und Bioabfall. Eigentlich ist Bioabfall ja gar kein Abfall. Es ist ein Rohstoff. Ein Wertstoff. Der wird hier aber mit dem Restabfall verbrannt.

Nun möchte ich den Wertstoff Bioabfall aber nutzbar machen, und damit künstliche Düngemittel und zugekaufte Erde ersetzen. Deshalb habe ich einen „schnellkomposter“ in meinem Kellerabteil aufgestellt.
Schnell kompostet der dort nicht, da es zu kühl ist und auch keine Sonne die Kiste wärmt. Aber es muss auch nicht schnell gehen, es hat ja das ganze Jahr zeit Humus zu bilden.

Sorgen hatte ich über eventuell auftretende unangenehme Gerüche. Wenn man aber sorgfältig auf eine gute Mischung von trockenen und feuchten Zugaben und holzigen Pflanzenteilen die den Haufen luftdurchlässig halten achtet, kommt es nicht zu Zuständen mit Fäulnisprozessen die entsprechenden Gestank verursachen.

Das Experiment läuft jetzt seit 2,5 Jahren. Rückblickend kann ich ein paar Hinweise geben, falls es mir jemand gleich tuen will.
Probleme sind: Die richtige Biologie bekommen. Ich habe eine „Biologiespende“ von Omas Komposthaufen aus dem Garten hergenommen, was natürlich die beste Variante ist.
Der Komposthaufen wird im Keller zu trocken, da hier natürlich kein Regen fällt. Durch sehr ungünstiges Lüftungsverhalten hier im Haus ist der Keller im Sommer sehr feucht und im Winter trocken, so dass ich im Winter von Zeit zu Zeit den Kompost mit Wasser versorgen muss, damit mir die Biologie nicht eingeht (im ersten Winter passiert, alles komplett ausgetrocknet).
Mit größererem Haufenvolumen wird das aber weniger kritisch.
Um das Volumen zu erhöhen, kann man einfach Blumenerde aus dem Sack zu den Bioabfällen hinzugeben, auch abdecken mit etwas Erde verringert das Austrocknen.

Ich möchte dann die verbrauchte Erde aus den Blumenkästen im Winter dem Kompost zuführen und am Ende einen Kreislauf erhalten, bei dem durch hinzufügen von pflanzlichen Abfällen die Nährstoffe für die Pflanzen am Fenster immer wieder nachkommen.

Dieses Jahr ist das erste Jahr, in dem ich mit nennenswerten Mengen eigenem Kompost die Erde meiner Blumenkästen aufbessern kann. Ich werde zu gegebener Zeit berichten.

Beleuchtung Spülenschrank

Der Spülenschrank in der Küche ist sehr tief, und leider auch genauso dunkel.
Zusätzlich wirft am Tag selbst die Tür noch einen Schatten, so das es ohne Taschenlampe schwierig ist die dort untergebrachten halbaren Lebensmittel zu identifizieren, ohne erst alles auszuräumen.
Das nervt.
Geht schließlich auch anders.

Beim letzten FEW-Treffen habe ich gebrauchte LED-Leisten mit Aluminiumschiene bekommen, in denen im Grunde nur ein ganz schnöder LED-Klebestreifen eingeklebt und mit Epoxidharz vergossen ist.
Leider hat die Helligkeit der Leds offenbar durch Alterung in den letzten Jahren schon etwas nachgelassen, so das die Lichtleisten gar nicht mehr für jede Verwendung taugen.
Also erstmal ein Netzteil angetüddelt und ausprobiert, ob das im dunklen Schrank auch reicht, um „das Apfelmus“ zu finden 🙂
Es reicht.

12V Strom gibts dort sowiso, weil da ein Steckernetzteil das Küchenradio und die Beleuchtung vom drehbaren Regal versorgt. Leider wird dessen Leistung nun etwas knapp, da die beiden LED-Streifen sich jeweils ein halbes Ampere einverleiben, aber nur für 50mA Licht machen. Da das Schranklicht nur ein paar Minuten im Monat leuchten muss, spielt der schlechte Wirkungsgrad aber keine große Rolle.

Irgendwie muss das alles natürlich auch geschalten werden. Ein Schalter der manuell betätigt werden muss ist natürlich schon wieder umständlich, das ist ja schon der halbe Aufwand im Vergleich zur Taschenlampe. Das muss von selbst angehen.

Deshalb kommt hier ein Mikroschalter zum Einsatz, der von der Schranktür betätigt wird. Der Öffner schaltet das Licht aus, wenn die Tür geschlossen ist. Genau so wie im Kühlschrank.

Schranklicht

Weil der Betätigungsweg von dem Mikroschalter so kurz ist, und deshalb das ziemlich fummelig ist den Schaltpunkt richtig einzustellen, bekommt er noch etwas Hebelübersetzung. Das Teil mit dem 3d-Drucker herzustellen war am wenigsten Anstrengend, so ist es eine kleine Befestigungsplatte mit Langlöchern und ein Hebel geworden.
Aufgrund meiner unter der flachen Seite der Spüle nachgerüsteten Schublade befindet sich im Schrank bereits eine Holzleiste, an die ich den Schalter anschrauben kann.

Die Verkabelung erfolgt pragmatisch auf kürzesten Wegen.

Schranklicht

Nun sieht man auch etwas im unteren Schrankfach.

Alte Holzfenster – Kleinreparaturen

In meiner Wohnung habe ich alte Holzfenster.

Doppelte Fensterflügel mit 2x Einscheibenglas in jeweils einem eigenen Holzrahmen, die mit Verschraubungen „zusammengedoppelt“ sind.

Fensterglas traditionell mit Kitt eingebaut.

Das Holz ist noch ganz gut, die Farbe und der Kit nicht so. Überall bröselt es, hier und da mache ich jedes Jahr partiell das schlimmste wieder neu. Da mal einen Fensterschenkel anstreichen, hier mal ne Kittfuge.

Ich gehe mal davon aus, das man weiß wie man den Kitt in die Fuge bekommt. Doch damit das länger hält, muss das ausgetrocknete Holz an der Kittfuge erstmal mit frischen Leinöl gestrichen werden, damit nicht das ganze Öl (=bindemittel) aus dem neuen Kitt gesaugt wird.

Nach dem Kitten muss dann die Fuge ein paar wochen trocknen, bevor frische Farbe drauf kann. Und die muss drauf, damit das Sonnelicht den Kitt nicht zerstört.

Dann hält das wieder eine ganze Zeit.

Doch nun zur letzten Kleinreparatur. Ein Fensterflügel lag schlecht am Rahmen an (Was wohl an den vielen Knubbeln der Farbnasen lag) und beschlug zwischen den Scheiben. Wenns zwischen den Scheiben beschlägt wird das Holz feucht, was sehr schlecht für die Haltbarkeit ist, da die Feuchtigkeit schlecht wieder raus kann,

Daher wollte ich nur eben die Beschläge nachstellen, und die Farbnasen wegschleifen damit das Fenster besser abdichtet.

Der Vorreiber war schief. Beim Drehen veränderte sich der Montagewinkel. Die Schraube dreht aufgrund der vielen Farbschichten mit.

Das ist doch totaler Murks (und es ist an jedem einzelnen Fenster das gleiche Elend) 🙁

Mit viel Gewürge bekam ich das Teil abgeschraubt, und die Schraube hatte einen 40° Knick. Das Loch war ebenso schief im Fensterrahmen. Das war wohl die letzten 50 Jahre so. Geht ja überhaupt nicht.

Also statt mal eben die Schraube eine Vierteldrehung anziehen wurde es „die große Tour“. Abbeizen des ganzen alten Lacks um das Teil wieder beweglich zu machen, neulackieren der blanken Eisenteile.

Um das schiefe Loch loszuwerden habe ich es mit einem 8mm Bohrer ausgebohrt und einen Holzdübel eingeleimt. Dann durch den Holzdübel ein neues gerades Loch für die dicke Schraube vorgebohrt.

Am Ende alles wieder zusammen gebaut.

Ich hatte mir „mal eben den Beschlag kurz nachstellen“ irgendwie einfacher vorgestellt.

Hoffentlich sind nicht alle 9 Fenster und Oberlichter so.

Es wird wohl auf eine größere Instandsetzungsaktion hinauslaufen um da mal für einige Jahre die Ruhe hineinzubekommen.

geschirrspüler unterschrank

Da ich nach wie vor regelmäßig Brot backe, wurde sich beschwert über das Backofenzubehör, welches ständig im Weg herumsteht.
Zusätzlich steht der Auftisch-Geschirrspüler seit dem Umzug auf Stapelkisten.

Fast wäre er schon durch einen normalen schmalen 45cm Geschirrspüler ersetzt worden, weil er einmal das Wasser nicht mehr halten wollte.
Ich habe ihn aber gereinigt und seither funktioniert er wieder.

Nun kann man ja eins und eins zusammenzählen, die Backformen die früher im Ofen lagerten und mir nun beim Backen immer im Weg sind, könnten doch in einem Unterschrank unter dem kleinen Geschirrspüler verschwinden.

Nebenher waren mir neulich ein paar Spanplatten von einem zerlegten Schrank vom Straßenrand ins Auto gesprungen, ohne das für diese eine feste Bestimmung vorgelegen hätte.

Also gut, erstmal messen. Schöner siehts ja aus, wenn nachher oben alles in der gleichen Höhe ist. Damit ergab sich also auch, wie hoch der Sockel unter dem Geschirrspüler sein soll.
Die Spanplatten waren 56cm breit, das ist genau die richtige Tiefe für einen Küchenschrank.

Damit das auch von der Handhabung schön wird, habe ich kugelgelagerte Teleskopschienen bei ebay gekauft. 55cm lang. Der monetäre Anschaffungswiederstand war knapp 15 Euro für beide Schienen inclusive Versand.

Wenn man sich nicht so richtig sicher ist, wie man das am besten zusammenschustert, malt man sich erstmal ein paar Striche und Zahlen aufs Papier.

Dann den Korpus zusammenbasteln. Ich habe mir eine Lehre mit dem 3d-Drucker hergestellt um Löcher für Holzdübel möglichst genau bohren zu können. Dazu vielleicht später noch ein eigener Beitrag. Man kann es ja auch einfach mit Schrauben zusammenschrauben, sieht aber nicht so schön aus.

Rückwand ist einfache dünne Schrankrückwand, stabilisiert das ganze aber ganz gut.

Dann auf beiden Seiten die Teleskopschienen angeschraubt und den Innenabstand dazwischen gemessen. Danach wurde dann der Kasten gebaut.
Der Kasten besteht aus den gleichen Spanplatten wie der Korpus, 16mm stark, weil die ja da waren und nichts gekostet haben. Zum Glück ist der
Geschirrspüler schwer genug, so daß beim Herausziehen der Schublade der Schrank nicht einfach nach vorn kippt.
Die Schienen sind bis 45 Kilogramm geeignet und sollten das aushalten. Im nachhinein als ich den schweren Kasten fertig hatte, war ich froh die schwereren Schienen ausgesucht zu haben 🙂

Damit die Front zum nebenstehenden Spülenschrank passt, musste natürlich auch entsprechend der Sockel in der gleichen Höhe nachgebaut werden.
Da mein Schrank eine Spezialanfertigung ist, wird der Platz im Sockel natürlich nicht verschwendet und der Schubladenboden kommt einen halben Zentimeter über den Fußboden.

Praktischerweise hatte ich von den Edelstahlgriffen an den Küchenschränken (Nachdem ein Plastegriff gebrochen war, hatte ich alle ausgetauscht) zwei mehr gekauft als benötigt wurden, für eventuell nachfolgende Schränke. Das erspart die rennerei, nochmal das gleiche design nachzukaufen.
Die Griffe kamen damals 1 Euro pro Stück, waren ein schnäppchen. Der Edelstahl rostet dafür auch. Ab und zu einfetten, dann merkts keiner 😀

Dank der langen Teleskopschienen kann diese Schublade nun auch das, was die anderen in der Küche nicht können: Sie geht komplett auf.

Wie so häufig fordert bauen auch Opfer. Die kleine Fußbank hatte kontakt zum Sägeblatt aufgenommen, das Brett ist halb durch. Das ist doch noch gut 🙂 Das kann man doch noch nehmen. Ein bisschen Holzkitt, und dann geht das wieder.

Technischer Rückstand im Fluginsektenbeseitigungssegment.

Nachdem selbst meine Mutter inzwischen den Fliegen mit elektrischem Strom den garaus macht, habe ich den technischen Rückstand auf meiner Seite erkannt und diesen Sommer für 5 Euro eine elektrische Fliegen“klatsche“ erworben.
Es handelt sich ja mehr um eine Art Tennisschläger mit einem unter Hochspannung stehendem Gitter.

Erfahrungen mit der Technik:
ungeeignet für Obstfliegen (Maschenweite zu groß)
ungeeignet für Trauermücken (Maschenweite zu groß)
gut geeignet für Stechmücken
gut geeignet für Stubenfliegen

Zum zuschlagen ist das Gerät nicht gedacht, man wartet bis das fliegende Ungethüm sich auf einer Wand niederlässt und hält dann die Falle darüber. Beim Versuch zu entkommen nähert sich das Opfer dann dem unter Hochspannung stehendem Gitter.

Mein Modell hat jedoch einen Nachteil gegenüber dem mechanisch arbeitendem Pedant:
Es fehlt die Öse am Griff, um das Teil aufzuhängen.
Deshalb lag die Fliegenklatsche natürlich immer irgendwo herum, und gerade jetzt im Winter wo es an Einsatzmöglichkeiten für solch technisches Gerät mangelt, fällt es einem auf.

Doch dem kann abgeholfen werden mit der „Universalwaffe 3D-Drucker“ 🙂

Die 3D-Konstruktion ist einfach.

Mit zwei kleinen Schrauben in Reichweite an die Regalseitenwand geschraubt.

Und die Fliegenklatsche eingehängt.
Aufgrund der schnellen Umsetzung (1 Stunde) kann dieses Werk in die Kategorie „kleine Sonntagsbastelei“ einsortiert werden 🙂

Chilis 2015

Dieses Jahr habe wieder Chilipflanzen angeplanzt. Aufgrund dem Blattlausbefall im letzten Jahr, und weil ich bis auf die Habanero andere Sorten ausprobieren wollte, habe ich die Chilis nicht überwintert sondern neu gesäet.

Ein freundlicher Mensch aus dem Weltherrschaftsforum hat mir dazu letztes Jahr auf dem Postweg ein paar Schoten zur Saatgutgewinnung zukommen lassen. Danke nochmal dafür.

Dieses Jahr habe ich das Saatgut auf feuchtem Küchenpapier vorkeimen lassen und dann nach dem Keimen in die Erde umgesetzt. Das schien erst zu funktionieren, nachdem die Pflänzchen dann angewachsen waren und die ersten Blätter voll entwickelt waren, sind nacheinander von den 12..15 Pflanzen alle gestorben, bis auf eine die noch ein wenig vor sich hin kräbelte.

Die darauffolgende zweite Aussaat im März war leider auch nicht besser gelaufen, da kam gar keine Pflanze durch. Beide Aussaaten habe ich mit neu gekaufter Erde durchgeführt, und ich vermute auch hier das grundlegende Problem. Die Erde wird ziemlich feucht in diese Foliensäcke eingeschweißt, und gärt und fault dann vor sich hin.

Ich habe die neu gekaufte Erde nicht komplett in Pflanzgefäße verteilt sondern einen Rest davon mit alter Erde gemischt und in zwei große Blumenkästen gefüllt. Dort wurde dann mit Abstand von 1..2 Wochen etwas darin umgerührt und aufgelockert.

Nachdem also die Atmosphäre in der Erde auf Sauerstoff umgestellt war, und mit Impfung mit Erde mit passender Biologie, hat sich offensichtlich einiges in der Mikrobiologie in der Erde getan, denn der dritte Versuch war endlich von Erfolg gekrönt.

Dabei folgende Erkenntnis gewonnen: Blumenkästen mit Wasserspeicher sind zu naß für die Aussaat. Also erst umpflanzen wenn die Pflanzen groß genug sind um über die Wurzeln und Gefäße die Umgebungsbedingungen im Boden zu beeinflussen. Also nachdem sie mal so etwa 10cm hoch gewachsen sind.

Diese ungeplanten Experimente haben natürlich einige Wochen Zeit gekostet, so daß inzwischen mitte April die Pflanzen kaum das zweite Blätterpaar hatten.

Die mickrige Pflanze war übrigens eine Habanero, und die hat bis jetzt überlebt und mit nur geringem Vorsprung gegenüber den zweitschnellsten Pflanzen auch als erste geblüht und Früchte entwickelt. Einige Chilisorten sind recht empfindlich auf das absinken der Nährstoffversorgung und beginnen dann in Massen die Blüten abzuwerfen und wollen keine Früchte ansetzen.

Deshalb habe ich nach der Erfahrung vom letzten Jahr die Pflanzen bei beginnener Blüte dann leicht mit Flüssigdünger bei Laune gehalten. Der beim Umpflanzen eingebrachte Tomaten-Langzeitdünger hält offensichtlich eben nicht lange genug durch. Jedenfalls nicht, wenn sich die Pflanze mit dem kleinen Häufchen Erde zufrieden geben muss, der in einen Balkonkasten hineinpasst.

Fleissige Helfer haben sich auch um das gießen gekümmert, als ich im Urlaub war. Danke nochmal!

Das alles hat nun Früchte getragen. Am 13.09. sah die Situation bei den am besten entwickelten Pflanzen dann so aus:

Die zugesendeten Samen auf der Westseite:

Die überlebende Habanero an der Ostseite.

Insgesamt sind mehr als 100 Früchte an den Pflanzen, nun hoffe ich das sich der erste Nachtfrost noch lange genug Zeit lässt, damit noch viele davon reif werden. Die fehlende Sonne und die kühleren Temperaturen und die kürzer werdenden Tage verlangsamen das Abreifen der Früchte doch sehr.

Ladegerätechaos unterwegs

Da sich die Geräte mit Usb-Ladeanschluß immer weiter vermehren, hat man irgendwann einen ganzen Sack voll von den dazugehörigen Ladeadaptern dabei, und die Steckdosen sind auch irgendwie immer viel zu wenige.
Man bräuchte also sowas wie einen Usb-Hub, also mit mehreren Anschlüssen, aber mit mehr Strom, und ohne belegte Datenleitungen.
Ein USB Hub ist leider nicht so toll, weil er nur 0,5 Ampere Strom liefern kann (pro Anschluß), und dazu noch die schlauen Endgeräte verwirrt weil da auf den Datenleitungen was los ist, aber am Ende doch kein Host auf dem Usb-Bus antwortet.

Also man bräuchte das eben als richtiges Ladegerät.
Also mal so nachgesehen was man da so machen kann.
Ein kurzer Blick im Netz: Das gibts wirklich zu kaufen!
Und noch dazu so billich, das sich das gar nicht lohnt selber was zu bauen.

Ich fasse also kurz zusammen: „Der technische Fortschritt ist nicht aufzuhalten!“

Oder anders gesagt: Endlich sind die Probleme gelöst, die wir vorher gar nicht hatten (als das olle Nokia Mobiltelefon noch eine Woche durch hielt mit einer Akkuladung).

Mehrfach-USB-Ladegerät

Der kleine schwarze Kasten hat es in sich. Ich habe dieses Gerät für 16 Euro erworben. Die Anschlüsse sind mit verschiedenen Dingen wie Smartphone, Universal und Smart beschriftet.
Dabei liefern die Anschlüsse zwischen 1Ampere und 2,4 Ampere Strom, und zwar alle gleichzeitig. Im inneren Steckt ein 5V 8A Schaltnetzteil.

Ich habe dieses Gerät ausgesucht, weil zwei Anschlüsse den neuen Standart für schnelles Laden unterstützen und bis 2,4 Ampere liefern können.

Siehe auch:
http://m.electronicdesign.com/power/new-usb-spec-improves-charging-portable-devices

Nun reicht auch wieder die Dreifach-Steckdosenleiste und die große Sperrige kann wieder zu Hause bleiben.
Ich habe zwar noch kein Gerät welches den neuen Ladestandart unterstützt, aber so ist man für die Zukunft gerüstet. Strom kommt übrigens auch raus, wenn ‚herkömmliche‘ Geräte nach altem Standart angesteckt sind.

Küchen-Drehregal: zweite Etage

Nachdem ich letztes Jahr endlich einmal das laaaaaange geplante drehbare Regal in die Küchenecke gebaut habe (hier berichtete ich), ist mir tatsächlich eine zweite Kabeltrommel mit gleichem Außendurchmesser untergekommen.

Leider hatte die einen sehr großen Pappkern in der Mitte, so daß nur ein kleiner Rand übrig blieb um Dinge darauf abzustellen. Deshalb hier eine neue Variante:

Ich habe den Abstand der beiden Sperrholzscheiben abgemessen und 4 Distanzhülsen aus PVC-Rohr (M32 Elektroinstallationsrohr zur Kabelverlegung) hergestellt, diese längs eingeschnitten und über die Hohlnieten geklappt. Vorher musste natürlich die Pappe raus.

Dann wieder geschliffen und mit Leinöl gestrichen.

Natürlich war nicht nur der Durchmesser des Pappkerns anders, sondern jedes einzelne Loch.. Die Zentrierscheiben für das Zentralloch ließen sich nun nicht mehr mit der Lochkreissäge herstellen, da mein Lochkreissägensatz keine so großen Durchmesser bietet.
Daher auch hier eine neue Lösung: unten ist ein Distanzring zur Holzscheibe der unteren Trommel, und oben ebenfalls ein Distanzring zur Welle, dieses mal gedruckt mit dem 3D Drucker.

So musste nur der obere Wellenhalter abgeschraubt werden, und die Trommel und neue Distanzscheibe konnte über die Welle gefädelt werden. Dann wieder die Nockenscheibe aufgesteckt, und fertig ist die zweite Etage.