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Neue Flurgarderobe

Das Projekt liegt zwar schon etwas zurück, aber dennoch will ich darüber berichten.

Von der alten Wohnung habe ich eine einfache Gaderobenhakengarnitur aus verchromten Stahldraht mitgebracht und an der hofseitigen ungedämmten Außenwand befestigt. Das ging ein paar Winter gut, aber von 2016 auf 2017 begann die Dispersionsfarbe zu schimmeln.
Ursächlich war die Abkühlung der Wandoberfläche durch die davorgehängten Winterjacken in Kombination mit der von draußen mitgebrachten Feuchtigkeit. Durch die Abkühlung der Wand durch die davorgehängte Dämmung aus Winterklamotten trocknete die Stelle nicht mehr ab, da dann der Taupunkt unterschritten wurde und Tauwasser hinzukam. Das fiel auch gar nicht sofort auf, denn denn die unterste Sicht an Garderobe waren natürlich die Teile, die man gerade selten anzieht.

Nach abschruppen mit 70% Spiritus und umlagern der Kleidungsstücke passierte nichts weiter, die Ursache war offensichtlich beseitigt. Die Problemstelle sieht man als Schatten oberhalb der Glasscheibe hinter dem Schuhregal

Natürlich sollte die Gaderobe auch irgendwie verbessert werden und wieder verwendbar werden, es schwebten mir verschiedene Ideen im Kopf herum wie man denn das Problem lösen könnte. Vielleicht ein Holzrahmen mit einer großen Lochblechplatte?. Es muss ja nur ein paar cm Luft zwischen die Klamotten und die Wand, dann ist alles in Butter.

Schließlich kam es zu einem Anfall an Historismus und dem Kauf von zwei dunklen Gaderobenteilen aus Holz. Man merkt, ich werde alt. 🙂

Jetzt zu den Details. Die Wand ist so ein Konglomerat aus Fachwerk mit Ziegelsteinausmauerung auf der Innenseite, und scheinbar nochmal einer Schicht vorgemauerten Ziegelmauerwerks auf der Außenseite. Je nachdem was der Bohrer so trifft bekommt man da sehr unterschiedliche Löcher. Das war damals schon ein Problem beim Befestigen der Sockelleisten.

Ich habe dann die neuen benötigten Befestigungslöcher ausgemessen und auf die Wand übertragen, gebohrt..

..und bei dieser Gelegenheit die alten Bohrlöcher gleich wieder verschlossen. Dabei bin ich diesmal folgendermaßen vorgegangen:

Eine Blasenspritze wurde mit dünnflüssig angerührtem Gips gefüllt und alle Löcher damit ausgespritzt. Danach sofort in die neuen Bohrungen die Dübel eingesteckt.

Das hat überraschend gut funktioniert, man muss nur das herauskleckernde Material auffangen (irgendwann ist das Loch ja gefüllt) und den Rest mit dem Spachtel glätten. Diese Methode kann ich also empfehlen. Alle 14 Löcher in einem Arbeitsgang.

Für die Bretter habe ich mir auch etwas einfallen lassen: Mit dem 3d-Drucker habe ich Aufhängungen mit 4cm Wandabstand hergestellt, die an die Rückseite der Gaderobenteile angeschraubt werden. In diesen befindet sich ein so gestaltetes Loch, das man damit direkt auf einem Schraubenkopf einhängen kann. Zu meiner eigenen Verwunderung haben auf Anhieb alle Schrauben in Ihrer Position genau gepasst.

Außerdem fand ich die geradezu ordinär einfachen Holzstäbe zum Aufhängen der Klamotten zu öde und fand nachgefertigte Kleiderhaken im Gründerzeitstil aus Gußeisen mit je drei einzeln schwenkbaren Haken. Vier Stück davon sollten ausreichen für die Fläche. Die neuen „alten“ Haken (Foto kommt noch weiter unten) nun mit modernen gelbverzinkten Torx-Schrauben anzuschrauben ist natürlich ein Frevel, aber ich habe sämliche alte Schlitzschrauben weggeworfen. Also doch die neuen Schrauben nehmen. Nun waren die Haken farblich sehr dunkel lackiert, und mit „Rost“ effekt noch dazu, das die neuen Schrauben nur so herausglitzerten und sehr auffällig waren. Das kann so nicht bleiben, also mal in der Abteilung Farben und Lacke nach etwas schwarzer Farbe gesucht, da müsste doch eine Dose mit einem Rest Acryllack in schwarz sein. Tatsächlich, Dose gefunden, Farbe schwarz, aber leider war der Inhalt nur noch ein einziger teerartiger Klumpen. So wird das nix.

Also zum Plan B. Ich hatte noch funktionierenden dunkelroten Acryllack. Mit etwas schwarzem Tonerpulver aus dem Resttonerbehälter vom Laserdrucker ließ sich damit eine passende Farbe anmischen 🙂

Für solche Zwecke (epoxy schwarz färben u.s.w.) hat die Tonereinheit an meinem Drucker eine Bohrung die nur mit Klebeband verschlossen ist. Bei Bedarf schüttele ich einfach etwas heraus und verschließe das Loch dann wieder.

Oben im Foto der Originalfarbton, unten die Mischung mit Toner.

Auf dem nächsten Foto gleich das Ergebnis, die Schrauben mit der dunklen Farbe betupft und schon sind sie völlig unauffällig. Hier sieht man auch die schwenkbaren Haken. Die Haken sind vollständig lackiert und nicht rostig, sie sehen nur so aus durch die zweifarbige Lackierung.

Praktischerweise ist das Unterteil der Haken breit genug, um die Löcher für die mitgelieferten Holzstäbe abzudecken. So fällt es nicht auf, dass das vom Hersteller ganz anders gedacht war.

Zuletzt noch ein Foto der fertigen Gaderobe.

Projekt abgeschlossen.

Beleuchtung (1)

Da meine neue Wohnung nun von Grund auf hergerichtet wird, kann ich auch ein paar Ideen zur effektiven Beleuchtung verwirklichen.

Im Flur/Küche/Essecke wird es eine mehrstufige Beleuchtung. Meine Ziele sind dabei geringer Energieverbrauch, hohe Beleuchtungsstärke und hohe Ergonomie.

Mindestes zwei Ziele kollidieren dabei direkt. Um niedrigen Energieverbrauch zu erreichen, kommen energieeffiziente Leuchtmittel zum Einsatz. Das sind Leuchtstofflampen (als Kompaktleuchtmittel oder herkömmliche Leuchtstofflampen „-röhren“), LED-Lampen und Gasentladungslampen z.B. Metalldampfhalogen.

Im Flur ist oft kurzzeitige Beleuchtung gefragt, etwa wenn man von einem Zimmer zu einem anderen geht und dabei den Flur gleich wieder verlässt. Typisch ist zum Beispiel der Gang aufs Klo. 🙂 Für diese Anwendung sind Leuchtstofflampen (auch die Energiesparlampen) eher schlechter geeignet, da die hohe Anzahl an Schaltzyklen die Lebensdauer der Leuchtmittel verkürzt. Geschaltet werden soll die Beleuchtung mit zwei Bewegungsmeldern, die gleich in die Unterputz-Schalterdose eingebaut werden. Für diese Anwendung kommen LED-Lampen wie gerufen. Nachteil: Hohe Beleuchtungsstärken sind bei LED-Lampen immer noch unverhältnismäßig teuer.

Ich habe mich für 2-3 Wandlampen mit LED-Leuchtmitteln entschieden, die dafür sorgen, dass es nicht ganz finster ist. Es werden pro Lampe 4W Leuchtmittel eingebaut, die etwa so hell sind wie 40W Glühlampen. Das reicht für den Weg aufs Klo.

Die LED-Lampen habe ich heute von der Post geholt. Es sind rundstrahlende Lampen. Später wird man die Wandlampen dazu sehen; sie strahlen nach oben und nach unten an der Wand.
LED Lampe

Wenn man sich doch länger aufhalten möchte, sind zwei 40W-Birnen nicht gerade der strahlende Sonnenschein. Da ich aber im Flur sowiso einiges verändere, ist nun die Gelegenheit, gleich noch einen zweiten Beleuchtungsstromkreis einzubauen für „langes helles Licht“. Zwei neue zusätzliche Lichtschalter und eine Hand voll Deckeneinbaustrahler mit Energiesparstrahlern sorgen dann für helles Licht, wenn es denn mal benötigt wird. Nachteil bei diesen Lampen ist, dass sie erst allmählich ihre volle Helligkeit erreichen. Bei meinen Lampen sind es wohl so 60% der Helligkeit nach 2 Minuten.

Das Zusammenspiel von den LED-Lampen mit Bewegungsmelder und den hellen Deckeneinbaulampen sollte alle nötigen Beleuchtungsanforderungen erschlagen.