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MGLS-12864 display defekt reparatur

In einem Messgerät befand sich ein 128×64 pixel Full Graphic LCD Display, mit der Aufschrift: OPCVO MGLS – 12864 V1 10/90 (auf der Platine)
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und einem Aufkleber mit
MGLS12864-18
MGLS12864-HT-HV-G-LED03G
DATE:20001029
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Das Display hatte zunächst mit ausgefallenen Pixelzeilen zu kämpfen, und war schlussendlich unbrauchbar geworden als es begann, immer nur kurz ein Bild anzuzeigen (0,5s) und dann flächig für ca 5s dunkel zu werden, woraufhin sich das Spiel endlos wiederholt.

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Vermutlich lässt da die seitliche aufgeklebte Kontaktierung der Flachkabel nach, die vertikalen Spalten sind mit Zebragummistreifen kontaktiert und hatten keine Ausfälle.
Ein nachkleben der Displaykontakierung fiel als Reparaturmethode aus, da mir beim zerlegen des Displays leider an anderer Stelle das Displayglas mit den Kontakten am Leitgummi gesplittert war.

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Das originale Display ist seit Jahren abgekündigt und neu nicht mehr beschaffbar. Aufgrund des Mangels werden gebrauchte Displays dieses Typs mit Gold aufgewogen.

Neben den gebrauchten Displays wird überraschenderweise bei Aliexpress ein Angebot gemacht, ein kompatibles display zu erwerben.
https://de.aliexpress.com/item/32700666271.html

Nun wird Ersatz benötigt, und ich habe versucht ein Datenblatt für das Display zu finden, um mehr Informationen über das gesuchte Ersatzteil zu erhalten.

Über ein Forenposting bei Mikrocontroller.net bin ich tatsächlich zu einem Datenblatt gekommen, danke hier an die Verfasser bzw. den Nutzer supernova01. Den Ursprünglichen Thread mit dem Datenblatt hatte ich nicht gefunden, und er wurde auch nicht verlinkt.
https://www.mikrocontroller.net/topic/280337 (vorletzter Beitrag)

Weiterhin findet sich im Netz das Kurzdatenblatt zu den Displays hier:
https://datasheetspdf.com/pdf-file/551548/ETC/MGLS-12864/1

kurzdatenblatt

Und da zeigt sich die Krux, das es davon zwei Varianten gibt.
Der Unterschied besteht darin, das dieses Display als MGLS-12864 nur mit den Spalten- und Zeilentreibern ausgeliefert wurde, als MGLS-12864T jedoch zusätzlich mit einem Displaycontroller.

Ich hatte der genaue Bezeichnung auf dem Rückseitigen Aufkleber mit „-HT-HV-G-LED03G“ zu viel Bedeutung beigemessen, der genaue Subtyp scheint nicht weiter von belang zu sein.

Nachdem die Datenblätter vorlagen wurde klar, das die Platine „V1 10/90“ mit 3 Chips die „dumme“ Version ohne Controller ist.
Das Samsung Chipset aus 2x S6B0108A und 2x S6B0107B IC (unter dem Aufkleber) scheint laut Datenblatt Hitachi HD61102/HD61103 kompatibel zu sein, ist also ein ganz ordinäres Teil.

Diese Chipsatz-kombination wird unter der Bezeichnung KS0107/KS0108 in China weiterhin produziert.
Nebenbei: Das MGLS-12864T wird als RA6963 oder T6963-Controller Display ebenfalls noch hergestellt. (das ist die Zweite im Datenblatt beschriebene Variante)

Auf der Suche nach einem passenden Ersatz habe ich den Hersteller-Shop des Displayproduzenten Surenoo Display auf Aliexpress ausfindig gemacht.
https://de.aliexpress.com/item/1732786793.html
Hier muss man aufpassen, da dieser Artikel in zwei Varianten angeboten wird, mit dem heute üblicheren ST7920 controller und ohne. Als Ersatz für das MGLS12864 benötigt man die KS0107/01018 variante ohne ST Controller. (SLG12864G1)

Die Farbe grün oder blau ist dann reine Geschmackssache, zur Abwechselung habe ich blau gewählt. Das hat sich im nachhinein als ebenfalls nicht gut ablesbar bei hellem Umgebungslicht gezeigt (das originale war auch nicht toll, durch die schwache Hintergrundbeleuchtung sogar deutlich unterlegen, was ich vorher aber mit neuen superhellen pure-green-leds modifiziert hatte)

Dieses 2,7″ 78x70mm Display ist mechanisch dem MGLS-Typ vollkommen identisch, Bildausschnitt, Befestigungsbohrungen, Lochdurchmesser u.s.w. sind gleich.
Auch ist die Pinbelegung *weitgehend* gleich.

Im Gegensatz zu der üblicheren Belegung wie z.B. hier: https://de.aliexpress.com/item/32827634035.html mit +/- 5V auf pin 1 und 2 hat das MGSL Display die Betriebsspannung auf pin 3 und 4, daher ist nur das oben verlinkte Display passend, dieses hier nicht, bzw nur mit entsprechender Adapterplatine oder einigem Kabelsalat.

Ich habe das Display von Surenoo bestellt und erhalten, und an mein defektes Messgerät angeschlossen. Da unklar war, ob es tatächlich 1:1 passt, habe ich es zunächst mit kurzen Brücken angelötet, bevor ich die ganze Pinleiste nochmal auslöten müsste. So waren ein paar Anlaufe mit Versuch und Irrtum leichter durchzuführen.
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Zunächst habe ich Pin 1-16 1:1 durchverkabelt und die 19+20 LED-Beleuchtung mit angeschlossen.
Leider gibt das Surenoo Datenblatt zwar die Signalnamen her, aber nichts genaueres. Anhand der namen kann man erahnen, das es negative Kontrastspannung benötigt, genaueres jedoch nicht. http://surenoo.tech/download/02_SLG/SLG12864G.pdf

Bei dem MGLS Datenblatt sieht es aber auch nicht viel besser aus.
Von meinem Messgerät habe ich ebenfalls keine Unterlagen wie Schaltpläne, so das hier stochern im Nebel angesagt war.
Durchverbinden bringt ein vollflächig weißes Display.

Folgende modifikation brachte das Gerät zur korrekten Funktion: Abtrennen von Pin 5 V0 „Operating Voltage for LCD (Contrast Adjust)“,
und umverlegen der Leitung nach Pin 18 Vee „Negative Power Supply“
Danach war das display vollflächig dunkel, nun musste noch die korrekte Kontrastspannung für Pin4 gefunden werden.
Dazu habe ich ein 100k poti an Pin4/VDD und Pin18/Vee angeschlossen, um mit dem schleifer den bereich zwischen negativer Displayspannung und +5V überstreichen zu können.
Es ergab sich ein Spannungsteiler aus 56K an +5V und 50K an Vee. (Die spannung liegt also geringfügig unter Vss)
Der Mittelabgriff wird dann an Pin 5 V0 (kontrast) vom Display angeschlossen.

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Mein Messgerät variiert den Displaykontrast Softwaregesteuert über leichte Anpassung der negativen Dispayspannung Vee um ein paar hundert mV, dadurch wandert über den Spannungsteiler die Kontrastspannung mit, und der Kontrast-einstelleffekt wird wie im original erreicht.
Man kann noch ein paar µA Strom sparen wenn man den Spannungsteiler nicht an Vdd sondern ans Vss koppelt, dafür verringert sich der Kontrast-Einstelleffekt. Ich habe dazu keine weiteren versuche unternommen, da der Iq Spannungsteilerquerstrom ohnehin nur ca 0.1mA beträgt.

Während der Versuche ist das Display nebst Beleuchtung dunkel geworden, die Stromaufnahme war stark erhöht und hat die Versorgungselektronik im Messgerät überlastet.
Ich habe nach kurzer Suche die Ursache gefunden, auf dem Display befindet sich auf der Rückseite ein ICL7660, ein kleiner SO-8 IC mit Schaltreglerfunktion, den man üblicherweise zum erzeugen von negativen Hilfsspannungen für solche Displays verwendet. Der war mit der eingespeisten Spannung auf Pin Vee(19) offenbar im Konflikt und starb.
Da er ohnehin defekt war, habe ich ihn vorsichtig abgelötet, und das display hat dann mit den Spannungen aus dem Messgerät komplett funktioniert.
Eventuell ist hier der Anschluss von Vee gar nicht nötig, da das Display eventuell seine negative Hilfsspannung selbst erzeugt. In meinem Fall hätte dann aber die Kontrasteinstellung über das Messgerät nicht mehr funktioniert, und wie schon weiter oben geschrieben war das Datenblatt an der Stelle auch alles andere als Hilfreich.

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Da es der ICL7660 nun sowiso kaputt war, konnte ich das nicht weiter ausprobieren und beende das Reparaturprojekt mit einem Erfolg.

Zum Thema ICL7660 ablöten: ggf ist hier abzuwägen, ob man den lieber mechanisch vom Board entfernt, etwa durch abtrennen der Beinchen am IC mit Feinbohrschleifer und Mini-Trennscheibe, da sich durch die Wärme vom Heißluftlöten leider an einem Display unten rechts eine leicht dunklere Stelle ergeben hat, die sich beim Abkühlen nicht wieder vollständig zurückbildete.

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Die blauen Displays lassen sich schlecht fotografieren, mit dem Bildprozessor im Kopf ist der Kontrast besser.

Weitere flankierende Maßnahmen wie aufpolieren der matt gewordenen Displayscheibe, Erneuerung der ausgenudelten Messbuchse und dergleichen hatte ich im Vorfeld bereits durchgeführt.

peaktech 9035 Akkufehler Leistungsmessgerät

Moin

Peaktech 9035

Ich habe ein Peaktech 9035 Zwischenstecker zum Messen des Energieverbrauches von Elektrogeräten.

Neulich ist mir aufgefallen, nach einer längeren Zeit wo es nicht benutzt wurde, das das Display nichts mehr anzeigt. Nach einigen Minuten an der Steckdose kam die Displayanzeige wieder, aber die Meßwerte waren zu hoch, was man besonders im Modus für die Spannungsanzeige sehen kann.

Es wurde 280V angezeigt, bei 238V tatsächlicher Spannung. Also das Ding aufgeschraubt, zum Öffnen benötigt man den „Spanner“Bit in 6mm Breite, oder einem modifizieren Schlitzschraubendreher. In dem Meßgerät ist ein kleiner NiMH Akku drinn. 3,6V 40mAh. Nachmessen förderte folgende Erkenntnis: der Akku ist leer (2V) Leider wird der akku auch bei längerem Betrieb an der Steckdose nicht wieder richtig geladen.

Peaktech 9035

Zur Fehlerbehebung habe ich zunächst einen Abgriff für die Akkuspannung an die Leiterplatte gelötet (die beiden Drähtchen rechts) und den Akku im Reflexladeverfahren wieder bis 4,5V aufgepäppelt, und dann eine Woche liegen lassen (alles im eingebauten Zustand) und nochmals die Spannung gemessen, die dann 4,0V betrug. Das ist für einen vollgeladenen 3,6V akku nach ein paar Tagen ruhe vollkommen in Ordnung. Es ist also nicht das Problem, das er von der Elektronik zu schnell entladen wird oder eine zu hohe Selbstentladung hat.

Also zurück zur Schaltung, offenbar wird er nicht richtig aufgeladen. Die Spannungserzeugung für die Elektronik erfolgt mit einem Kondensatornetzteil mit einem 0,33uF X-Kondensator. Ich habe die Kapazität des Kondensators gemessen und festgestellt, das dieser nur noch 0,16uF Kapazität besitzt.

Deshalb liefert das interne Kondensatornetzteil nicht mehr genug Strom, und statt dass der Akku im Gerät bei Netzbetrieb nachgeladen wird, wird er sogar über die Elektronik zur Displayansteuerung entladen.

Um das gegenzuprüfen habe ich an die Lötseite der Leiterplatte einen parallelen 100nF Folienblockkondensator hinzugefügt, und dann die Akkuspannung nach Versorgung mit Netzstrom gemessen.

Peaktech 9035

Mit beiden Kondensatoren zusammen war die Kapazität wieder 0,26uF, und die Akkuspannung steig nach Einschalten der Stromversorgung sofort um ein paar 1/100tel Volt an, es floss also ein kleiner Ladestrom.

Peaktech 9035

Zur Reparatur ist es also erforderlich, den großen gelben X-Kondensator gegen einen neuen auszutauschen. Danach wird alles wieder zusammengeschraubt. Ein bloßes Aufladen oder Auswechseln der Batterie ohne Austausch des Netzteilkondensators würde das Problem zwar für den Moment beheben, aber mangels ausreichender Nachladung würde der Fehler nach dem Aufbrauchen der in der Batterie gespeicherten Energie immer wieder auftreten.

Peaktech 9035

Nun liegt auch die Spannungsanzeige wieder in der Toleranz. Aber warum zeigt er bei leerem Akku zu viel an? In Messgeräten wird die zu messende Spannung mit einer internen Spannungsreferenz verglichen. Fällt die Betriebsspannung, also bei Messgeräten meist die Batteriespannung so weit ab, das die Referenzspannung nicht mehr in der gewohnten Höhe erzeugt werden kann, werden die Meßwerte anhand einer zu niedrigen Referenz interpretiert, was zu überhöhten Anzeigewerten führt.

Peaktech 9035

Nun liegen auch die Anzeigewerte wieder in der Toleranz.

Fensteraufarbeiten (2-Kittfugen)

Ich habe mir vorgenommen 20 Fensterflügel aufzuarbeiten, und inzwischen habe ich ein paar fertig. Hier wieder ein kleiner Bericht über die Arbeiten.

Kurz nochmal die Ausgangssituation:
Fenster Schäden
Wo liegt das Problem?
Das Wasser läuft hinter die sich abrollende Lackfarbe und mit den Jahren bahnt sie sich den Weg zwischen Glasscheibe und Kitt, oder durch feine Risse im Kitt bis zur Kittfalz des Fensterflügels und sammelt sich dann zwischen Fensterrahmen und Glasscheibe. Dann beginnt das nun nasse Holz sich zu zersetzen, und durch die Lackfarbe kann die Feuchtigkeit auch sehr schlecht wieder aus dem Holz.

Was ich noch so gefunden habe:
Fenster Schäden
Hier wurde mehr oder weniger großzügig Holz herausgesägt oder herausgestemmt um offenbar eine Antennenleitung durchzuführen. Ich habe die Kanten geglättet und die Fehlstellen durch Einleimen von passend angefertigten Ersatzstückchen wieder ergänzt.

Das Loch hatte einen zusätzlichen Effekt:
Fenster Schäden
Die feuchte/warme Luft aus dem Wohnraum konnte in den kühleren Falz des Fensters strömen und dort über Tauwasser den Schmutz (pollenstaub und sowas vom sommer) zum schimmeln bringen. Das war nur Oberflächlich und ließ sich vom Lack abschrubben.

An einem Oberlicht-Flügel hat man beim letzten Fensteranstrich (also wohl zur Sanierung in den 90ern) den überwiegend fehlenden Kitt einfach komplett ignoriert und stur nur neu gestrichen, was man an der Farbe im Kittfalz sehen kann.
Fenster Schäden
So eine Schlamperei.

Mehrere Fenster sind schon mal mit einem Kunstharzkitt (nehme ich an) nachgearbeitet worden zu sein, denn bei dem war das Trennen des Kitts vom Holz fast unmöglich, während die Sonne auf der dünnen Seite am Glas bereits den Kitt verwittern ließ. Ebenso klebte er dermaßen an den Glasdreiecken das diese mit dem Kitt aus dem Holz gezogen wurden. Der Mehraufwand um das ganze Zeug herauszubekommen war erheblich.

Fensterkittfuge, vermutlich kunstharzkitt

Hier sieht man ein Detail, rechts von der markierung befindet sich normaler Fensterkitt aus Leinöl und Kreide, links davon ist der hässliche Kitt der sich so schlecht entfernen lässt. Im Gegensatz zum Ölkitt ist dieser auch nach abtragen der Oberfläche komplett weiß.

Fensterkittfuge, vermutlich kunstharzkitt

Dieses Oberlichtfenster war zu drei Vierteln mit dem weißen Kitt versehen. Das Oberlicht bekommt in der 20cm tiefen Fensterniesche nur selten Regenwasser ab, trotzdem hat sowohl der Farbanstrich als auch das darunterliegende Holz offensichtlich einen schlechten Erhaltungszustand auf den Seiten, wo kein Leinölkitt verwendet wurde.

Update: Fensterflügel „Nummer 16“ hatte wieder den wiederspenstigen Kitt, hier ging beim auskitten schließlich auch noch die Glasscheibe zu bruch.

Im Hinblick auf spätere Instandhaltungsarbeiten würde ich solche Materialien nicht empfehlen, der Vorteil der schnelleren Trocknung und Überlackierbarkeit wird doch mit einem großen Nachteil erkauft, zudem dieser Kitt auch nach wenigen Jahren schon in keinem guten Zustand mehr war (Risse und Verwitterung an der Oberfläche, er war allerdings auch teils gar nicht überlackiert).

Wie macht man das nun richtig mit den Kittfugen?

Zuerst einmal muss der alte Kitt raus.
Fensterkitt raus
Je brüchiger der ist, desto besser gehts eigentlich.

Der Fachhandel bietet dazu „Aushaumesser“ an, die fand ich aber ob ihrer Einfachheit etwas überteuert.
Ich habe hauptsächlich mit dem Stechbeitel den alten kitt entfernt. Eine gute Methode scheint es zu sein, zunächst am Kittrand flach über die Glasscheibe zu fahren und dabei den Rand der Verkittung 1-2mm weit abplatzen zu lassen. Danach dann mit dem Stechbeitel nach möglichkeit in die Kante zwischen Kittfalz und der alten Kittmasse fahren und den alten Kitt Bröckchenweise herauslösen.

Danach wird die Kittfalz mit Leinölfirnis oder Leinöl gestrichen, um das ausgelaugte Holz wieder mit Öl zu tränken, damit es nicht später das Leinöl aus dem neuen Kitt saugt. Firnis trocknet schneller, weshalb man nicht so lange warten muss bis man neu einkitten kann. Es schadet dabei gar nicht, wenn beim Verstreichen des Öls etwas auf den Rand der Scheibe gerät, so lange das in dem Randbereich liegt der später vom Kitt überdeckt wird.

Je nach Wetter und Material dauert das 1-10 Tage bis man den neuen Kitt einbauen kann.
Fensterkitt neu

Ich habe bei den kleineren Reparaturen den Kitt mit einem schmalen Stechbeitel verstrichen, wenn das Fenster aber ausgebaut und Flach auf dem Tisch liegt, geht es mit dem Kittmesser eigentlich noch schöner. Das ist ganz anderes und viel besseres Arbeiten als am eingebauten Fenster, es empfiehlt sich also, den zusätzlichen Aufwand zu machen und die Fensterflügel dafür auszubauen.

Danach ist erst einmal 2-6 Wochen Pause angesagt, damit die Oberfläche der Kittfuge fest wird und mit Lackfarbe überstrichen werden kann.
Nur Ölfarben könnten sofort, oder zumindest nach Hautbildung auf dem Kitt aufgetragen werden, wie lange das dauert ist Wetterabhängig, 1-2 Wochen ca.

Nach dem erneuern der Kittfuge baue ich die Fensterflügel wieder ein, und streiche die Außenseite dann im eingebauten Zustand, doch dazu später mehr.

Wasserpegelschalter im Geschirrspüler

Mein Minigeschirrspüler tat komische Dinge, zog zu viel Wasser und blieb auch im Programmablauf stehen.
Eine untersuchung ergab ein Problem mit einem Mikroschalter am Schwimmer, der für die Erkennung des normalen Wasserstands in der Maschine notwendig ist.
Gewöhnlich kommen dort 230V Mikroschalter zum Einsatz, wie z.B. am Türschalter in der Mikrowelle. An sich nichts besonderes, meint man, doch es gibt da einen kleinen Haken.

mikroschalter geschirrspüler

Damit es funktioniert, muss man möglichst die kleinste Betätigungskraft auswählen, da die Schalter gleicher Bauart mit unterschiedlichen Auslösekräften hergestellt werden.

Die 3N version ist damit in meinem Fall mit einer ausreichend straffen Feder versehen, dass der Mikroschalter die Position vom Schwimmer bestimmt, und nicht der Schwimmer den Mikroschalter betätigt. Wird keine Betätigungskraft angegeben, sollte man davon ausgehen das man 3N erhält.

Das richtige für den oben genannten Geschirrspüler ist 0,5N.
Das kann man wohl generisch für verschiedene Gerschirrspüler-Modelle und Marken anwenden und braucht somit nicht das Teil mit „original-ersatzteil-aufschlag“ für 20 Euro kaufen.

Reparatur Spindelarretierung Ferm FBF1050E Oberfräse

Ich habe eine gebrauchte Oberfräse erworben, die einen Riss am Gehäuse der Spindelarretierung hatte.

Genau die gleiche Maschine habe ich noch einmal mit dem gleichen Problem. Das Zinkgussteil ist sehr spröde und brüchig, die Bruchkanten sind dunkelgrau und nicht metallisch blank. Natürlich ist da schon sehr lange keine Garantie mehr drauf. Ohne Spindelarretierung lassen sich aber keine Werkzeuge mehr einspannen.

Daher habe ich das kaputte Teil ausgemessen und nachkonstruiert.

Spindelarretierung

Original und Ersatzteil. Den unteren Rand habe ich verstärkt. Die maße sind knapp, eventuell muss man beim nachdrucken etwas mit der xy-korrektur arbeiten.

Spindelarretierung

Das Ersatzteil an der Maschine.

Spindelarretierung

Jetzt muss sich zeigen, ob es stabil genug ist.

Nachtrag: Download freecad 0.18 konstruktion und 3D-Model [0.3 MB Zip]

Nähmaschinenreparatur

Da Hosen für meine kurzen Beine meist zu lang Hosenbeine haben und auch hier und da mal eine naht an einer Klamotte aufgeht, könnte man manchmal eine Nähmaschine brauchen.
Neulich stand auf einem Sperrmüllhaufen eine an der Straße.

Augenscheinlich war das Maschinchen soweit komplett, zumindest war das „Gaspedal“ mit dabei. Da ist sie mir schon in den Kofferraum gehüpft.

Es ist eine „AEG“ Maschine, also eine günstige Fernost-Nähmaschine die unter verschiedenen Markennamen für ~100-150 Euro verkauft wird und vermutlich von Janome hergestellt wurde.
Zunächst war auffällig, das am Gehäuse überall Spuren des Vorbesitzers zu sehen waren, der die Maschine offenbar mindestens schon einmal geöffnet hatte.
Dann kam heraus, das an der Unterfadenspule die Spannfeder fehlte, die für das Funktionieren aber unbedingt erforderlich ist, da sonst die Fadenspannung nicht stimmt.

Also ersteinmal nackig gemacht, dieses Wunderwerk.
Naehmaschine

Das hatte wohl vorher keiner erkannt, und somit wurde die Nähmaschinenmechanik durch entsprechende planlose Reparaturversuche völlig verstellt und dann zum Müll gestellt.
Da ich an dieser Technik auch kein Fachmann bin, hat es natürlich auch einen Nachmittag gedauert bis ich so langsam erkannt hatte wie das alles funktionieren muss, und wie eingestellt sein müsste, damit es wieder korrekt funktioniert.

Eine passende Spulenkapsel für die Unterfadenspule, und dazu ein paar passende „Wickelkörper“ (Leerspulen) für den Unterfaden habe ich dann bestellt, und eine Woche später im Briefkasten gehabt. Dann konnte ich also „am lebenden Objekt“ noch soweit optimieren das alles passt.

Dabei habe ein eine Sache völlig unterschätzt: Wie fein das alles zueinander passen muss, damit es wirklich richtig funktioniert.
Besonders an einem Detail habe ich lange herumgefummelt:
Naehmaschine

Die Nadel taucht mit dem Faden durch den Stoff nach unten zum Unterfaden, wo kurz nach dem „unteren Totpunkt“ der Nähnadelbewegung, während die Nadel also schon wieder ca. 2mm nach oben gezogen wird, eine kleine Fadenschlaufe sich bildet, die von dem rotierenden Mitnehmer eingefangen und über die Unterfadenspulenkapsel geführt wird, um die beiden Fäden zu verschlingen.
Der Abstand zwischen Nähnadel war bei mir knapp einen halben millimeter, und beim Trockentest und auch beim langsamen Nähen hat es so funktioniert. Sobald man aber mehr Geschwindigkeit wagte, wurde der Faden nicht mehr zuverlässig gefangen.

Am Ende bekam ich dann heraus, das der richtige Abstand etwa 1/10mm ist. Damit funktionierte es dann auch. Allerdings sieht man an dem Punkt auch, warum die Nähnadeln oft kein allzu langes Leben haben. Zieht man beim Nachführen des Stoffs etwas zu stark, verbiegt man durch die Spannung die Nadel leicht um 1 oder 2 zehntel millimeter, und dann wird nicht der Faden, sondern die Nadel aufgegriffen….
Ist sie dann erst etwas krumm, schlägt sie dann mit ihrer Spitze irgendwo ein, wo sie nicht hingehört.

Dennoch ein lehrreiches Reparaturprojekt mit erfolgreichem Abschluß.

Akkuschrauber reparieren? Bruch Lagergehäuse

Ich habe auf Youtube folgendes Video gesehen:

Dieses Video beschreibt das Problem, wenn das Lager der Welle des Bohrfutters abgenutzt ist.
Da mein alter Makita-Akkuschrauber auch so ein Problem hat, und ich im Video bereits das Bronzegleitlager sehen konnte, wollte ich dieses nun austauschen. Vermutlich ist es ein einfaches Normteil, welches nur ausgepresst werden muss, um ein neues einzupressen.
Da das Lagermaterial deutlich weicher als die gehärtete Stahlwelle ist, sollte das eine sehr deutliche Verbesserung bringen, da die Welle selbst kaum abgenutzt sein sollte.

Also habe ich angefangen den Schrauber zu zerlegen, um dann festzustellen das erstmal das Bohrfutter runter muss. Das kenne ich schon, innen ist eine mit Schraubensicherung festgeklebte Linksgewindeschraube in eienr zentrischen Gewindebohrung der Welle, die das auf dem äußeren Rechtsgewinde aufgeschraubte Bohrfutter zuätzlich arretiert.
Also eine typische mechanische Verbindung wo man nur rangeht, wenn es gar nicht anders geht.

Irgendwie habe ich es doch noch los bekommen, und dann den Motor vom Getriebe getrennt, das vordere Teil (Drehmomentversteller) abgeschraubt, und da war der Fehler verschwunden.
Die Welle wackelte nicht mehr.

Also das Ding genauer angesehen. Offenbar hatte sich durch die Gewaltanwendung beim Lösen des Bohrfutters da irgendwas geändert.
Beim genauen Hinsehen (bei mir ist das Teil schwarz) stellte sich heraus, das zwischen dem Getriebe und den beiden Lagern das Konstruktionsteil einmal ringsherum eingerissen war, und durch die ganze Aktion sich das Bruchstück verdreht hatte und festklemmte, weshalb es nun nicht mehr wackelte.

Na so ein Mist, das Lager war völlig in Ordnung, der Halter dagegen gebrochen. Einer der tieferen Stürze von der Leiter muss wohl den Schaden verursacht haben.

Das Teil selbst ist aus Polyamid mit Glasfaserverstärkung.
Mit was klebt man wohl sowas, fragte ich mich. Aber irgendwie ist kleben, nunja, an dieser Stelle, einfach zu leihwändig.
Man müsste es verschweißen. Verschweißen wie man Plexiglas mit einem Lösemittel kleben kann. Oder wie man ABS-Teile mit einer Pampe aus in Aceton aufgelöstem ABS zusammenfügen kann.
Das dauert zwar einige Zeit bis es voll belastbar ist, aber ergibt nach dem zusammenfügen ein Bauteil „aus einem Guß“, welches nachher keine Klebefuge mit einem Fremdmaterial besitzt.

Ob es ein Lösemittel für PA gibt, und noch dazu eines welches einen nicht umbringt oder total saugefährlich ist?

Nun, für einige Dinge gibts spezialkleber. Selbst für PVC und PLA findet man Klebstoffe mit häßlichen Lösemitteln die das Zeug verschweißen. Für PA habe ich nichts dergleichen gefunden. Wohl aber hinweise auf Ameisensäure als Primer.
Weitere Recherche ergab, das sich PA in Ameisensäure auflöst.

Das weckte natürlich meinen Wissensdurst.
So muss man erst einmal feststellen, was Ameisensäure denn so für ein Teufelszeug ist. Es ist stark ätzend, macht ganz häßliche wunden wenn es auf dem Hautgewebe einwirken kann. Es verdampft ätzende Säuredämpfe. Es stinkt stechend. Es kann explosionsfähige Atmosphären erzeugen, allerdings sind die Explosionsgrenzen deutlich handhabungsfreundlicher als bei anderen brennbaren Gasen.

Also eigentlich will man mit so kram nicht wirklich hantieren, aber wenn man entsprechende Vorkehrungen trifft und unter einem Abzug mit entsprechender Vorsicht damit umgeht, ist es handhabbar. Zumindest sind die Dämpfe schon mal kein Gift.

Also versuch macht klug. Behälter aus PP/PE sind offenbar resistent gegen den Stoff. Also habe ich eine Kleinmenge umgefüllt. Da keine passende Pipette zur Hand war, tat es auch eine Einwegspritze, haptisch scheint das ebenfalls PP/PE zu sein. Erste Überraschung: Ja, der Spritzenkörper schon, die schwarze Dichtung nicht. Die hat etwas ausgefärbt. Den kurzen Moment war es aber tolerierbar.

Außer dem Behälter und dem Lösemittel braucht es noch mehr, nämlich etwas Kunststoff zum Auflösen.
Aus Erfahrungen mit dem System ABS und Aceton weiß ich, das die Einwirkdauer von aufgepinseltem Lösemittel viel zu kurz ist, um die Oberflächen so vorzubereiten, das einfaches zusammenfügen nach dem Auftragen eine tragfähige Verbindung erzeugt.
Viel besser ist es, erst etwas Polymer aufzulösen und damit eine mäßig flüssige Lösung herzustellen, die auf die Fügestelle aufgetragen wird. Danach muss man dafür bis zum Ausgasen des Lösemittels die Lage der Teile zueinander fixieren, um ein wiederablösen zu verhindern.

Da sich dieses Konzept bereits bei schwierigen Bruchstellen bewährt hat, habe ich es auch hier angewandt.
Als Material muss dann natürlich etwas PA oder Nylon her. Nur was hat man denn so zur Hand, was aus Nylon besteht. Das erste was mir einfiel war Rasentrimmerschnur. Später bin ich dann noch auf eine weitere ergibige Quelle gestoßen: Die abgeknipsten Enden von Kabelbindern aus Nylon.

Zur schnelleren Auflösung habe ich 10cm Faden in ca. 50 Fragmente zerschnitten und dann in die Säure gelegt.
Nun löst sich das PA in der Säure noch deutlich langsamer als ABS in Aceton, hier ist Geduld gefragt.
Also in einer Viertelstunde ist da auf jeden Fall noch nichts zu erreichen.

Irgendwann war es dann soweit, das ich eine Lösung in der passenden Konsistenz hergestellt hatte.
Der Spalt mit dem Bruch wurde zunächst mit einem Pinsel direkt mit Ameisensäure benetzt, die Kapillarwirkung tat das nötige. Etwas bewegen um das Lösemittel zu verteilen. Danach Auftragen des aufgelösten Polymers auf den Spalt.

Es ist wichtig, nicht zu dicke Schichten aufzutragen, damit sich im aufgetragenen Material keine Blasen bilden. Mehrere dünne Schichten nacheinander ist kein Problem.
Um die Härtung zu beschleunigen habe ich vorsichtig mit etwas Wärme nachgeholfen:

Das blaue Material ist das aufgetragene Polyamid nach der Aushärtung. Blau deshalb, weil des aufgelöste PA blau gefärbt war.
Nach ein paar Tagen zur vollständigen Durchhärtung habe ich alles wieder zusammengesetzt. Wenn man eine nicht so stark belastete Verbindung herstellen/reparieren möchte, ist vermutlich das wiederholte Auftragen nicht wichtig. Ich wollte jedoch die Fügestelle noch durch aufbringen von zusätzlichem Material verstärken, da mein aufgebrachtes Material im Gegensatz zum Originalteil nicht Glasfaserverstärkt und somit weniger belastbar ist.

Das ist jetzt alles zwei Wochen her.
Einige male habe ich den Schrauber inzwischen benutzt zum bohren und schrauben, und bisher ist der Eindruck gut.

Wirklich empfehlen kann ich dieses Verfahren nicht. Einerseits ist Ameisensäure nicht so lustig, andererseits dauert es sehr lange bis das Teil wieder benutzbar ist, da man warten muss bis das komplette Lösemittel langsam aus dem Material herausgewandert ist. So lange ist es auch nicht ungefährlich die Klebestelle zu berühren.

Es ist machbar, aber ob man das unbedingt will hängt wohl vom Wert des zu reparierenden Teils ab.

Wasserkocherdeckelzuhaltung (mal wieder)

Wieder einmal ein Wasserkocher mit kaputtem Deckel.
Diesmal mein eigener.

Ein „Riegel“ der Deckelzuhaltung lässt sich nicht mehr zurückziehen, weshalb der Deckel schlecht auf und zu geht.
Das kleine Riegelchen ist an der Stelle gebrochen, an der die höchste Belastung auftritt. Eine etwas lawede Konstruktion.

Ich hatte diese Stelle vor etwa 6 Wochen schon einmal zusammengeklebt, es hat aber nicht lange gehalten.

Das ist unschön. Leider sind die Teile auch nicht geschraubt, sondern mit diesen breitgeschmolzenen Nasen festgehalten. Das ist nicht nett.

Doch da lässt sich was machen: Das kaputte Teil geht natürlich an der Schadstelle leicht herauszubiegen.

Ich habe ein passendes Neuteil angefertigt, welches an dieser Stelle verstärkt ist. Es lässt sich unter die orginale Halterung mit einfädeln.

Nun funktioniert es wieder.

Vielen Dank an dieser Stelle an Heaterman auf dem FEW-Forum, der mir eine Probe HT-PLA mit Lebensmittelzulassung (wenn auch nur FDA) überlassen hatte. Die kam hier zum Einsatz.

Garmin Nüvi 1490 Reparatur

Das Garmin-Navi lädt nicht mehr richtig und kann sich kaum entscheiden, ob jetzt ein Ladekabel drann steckt, oder doch ein Computer, was jeweils einen neuboot als USB-Datenträger zur Folge hat.

So kann man das Ding nicht mehr benutzen.

Also mal aufgeschraubt. Also wenn man die Schrauben findet.

Als erstes muss der glänzende Rahmen runter. Der wehrt sich heftig, weshalb man ein metallenes Prokelwerkzeug braucht. Der richtige suchbegriff lautet „pry bar“.

Darunter finden sich 4 Schrauben, Torx T5.

Dann ist das Teil immernoch zusammen, weil es zusätzlich nochmal von einigen Klipsen festgehalten wird.
Innen siehts dann so aus:

Das Display wird von zwei weiteren Schrauben T5 im rückseitigem Deckel gehalten, die natürlich heraus müssen. Dann kommt der fisselige Teil, die beiden Leitungen von Akku und Lautsprecher abzustecken, die sehr kurz sind. Noch mehr Spaß macht es nachher, die wieder anzustecken.

Nun liegt endlich die Platine frei. Immerhin hat man an der Stelle ein wenig glück, das die Lötstellen nicht unter der Metallabschirmung liegen, und man daher gleich den Lötkolben schwingen kann um alles wieder zusammenzubrutzeln.

Sehr froh bin ich hier mal wieder über meine selbstgebaute Lötstation, die für SMD eine 1,2×0,8mm Spitze hat.

Reparatur: Pürierstab

Von einer Nachbarin bekam ich einen Hokaido-Kürbis geschenkt.
Also habe ich ein Rezept herausgesucht und eine Kürbissuppe gemacht.

Also Kürbis zerschneiden, die Kerne auslöffeln, die Hülle würfeln, und mit Kartoffeln und Suppengemüse 20 minuten kochen, mit Salz, Pfeffer, Muskat, Petersilie u.s.w. würzen.
Dann alles pürieren.

Dabei hat mein Pürierstab gedacht, er geht lieber in Rente, und begann sich selbst aufzulösen.
Die Suppe hab ich noch hinbekommen, aber dann gedacht: Wie sieht denn die Halterung aus?
Das muss repariert werden, bevor es ganz auseinander fliegt.

Also als erstes die Risse aufgeschliffen und Plastik eingeschweißt. (Es handelt sich um ein Teil aus ABS)
Zum auffüllen der Spalte habe ich meinen für solche Reparaturen angeschafften 3D-Druck-Stift verwendet.

Es muss keinen Schönheitspreis gewinnen.

Innen war die primitive Verbindung von dem Edelstahlrohr zur Halterung auch nicht mehr Fest, da waren nur zwei kleine Laschen am Rohrende umgebogen und sollten da Halt reinbringen. Da das umliegende Plaste schon etwas gebröckelt war, musste das auch verstärkt werden.
ABS kann man in Aceton auflösen. Also einen Kleber aus ABS-Abfällen vom 3D-Druck angerührt und das Teil aufgefüllt.
Nach einigen Stunden aushärten fühlt es sich schon wieder viel stabiler an.

Ich denke das hält erstmal.

Wasserkocher Severin Wako 3374 – Deckelreparatur

Mir ist heute ein kleiner Wasserkocher zugelaufen, dessen Deckel sich nicht mehr schließen ließ.
Also einmal auf den Seziertisch mit dem Patienten und den Deckel aufgeschraubt. Im Inneren klapperte es.

Severin Wako 3374 Deckel

Wie man sieht, ist der Verriegelungsmechanismus gebrochen. Es gehört natürlich links noch ein zweiter hinein, der hat sich aber zum Zeitpunkt des Fotos bereits irgendwohin verkrümelt, nach dem er Modell stand für das Ersatzeil. Aufgrund seiner Tarnfarbe ist er schwer aufzufinden.

Die gebrochenen Teile habe ich im CAD nachkonstruiert und mit dem 3D Drucker aus ABS nachgefertigt.
Einmal normal, und einmal natürlich gespiegelt. So muss man nur eine Konstruktion machen.

Severin Wako 3374 Deckel

Nach ein klein wenig Nachbearbeitung mit der Feile (um die oberfläche zu Glätten) und Aufbohren der Löcher konnten die neuen Riegel eingebaut werden.

Severin Wako 3374 Deckel

Hier noch einmal der Wasserkocher in seiner natürlichen Umgebung mit einem Artgenossen.

Severin Wako 3374

Freilauf in der Pfeffermühle ?!

Vorgestern weigerte sich plötzlich die Pfeffermühle ihre Aufgabe zu verrichten.
Pfeffermühle
Diese Pfeffermühle ist ganz toll weil viel Pfeffer hineinpasst, so dass man nicht ständig nachfüllen muss, und weil das Mahlwerk gut funktioniert und mit wenig Handarbeit viel gemahlener Pfeffer herauskommt. Das Keramik-Mahlwerk verspricht eine lange Haltbarkeit.

Bis jetzt funktionierte Sie jedenfalls für etwa 5 Jahre, bis Sie sich nun gaaanz leicht drehen ließ und kein Pfeffer mehr herauskam.
Irgendwie war die mechanische Kopplung zum Mahlwerk nicht mehr vorhanden. Also gleich mal eine kleine Inspektion gemacht:

Pfeffermühle

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BeQuiet BWT E6-350W Computernetzteil

Gestern Abend hat mein Rechner begonnen, sich komisch zu verhalten. Einfrieren, Startprobleme.
Ein richtiger Stromreset soll ja manchmal helfen, also hab ich den Schalter an der USV gedrückt.
10 Sekunden gewartet.. Strom wieder an.

Na hilfe, nun ging gar nichts mehr. Der Computer wollte sich nicht mehr einschalten lassen.
Also dann mal die Taschenlampe gesucht und unter dem Tisch abgetaucht.
Hochverdächtig ist natürlich das Netzteil.
Ich habe damals mit dem letzten Hardwareupdate auch ein neues effizienteres Netzteil eingebaut, um den Energieverbrauch zusätzlich zum sparsamen Prozessor etwas einzuschränken. Es handelt sich um ein BeQuiet E6-350W. Der Name ist bei dem Gerät Programm, ein großer langsamlaufender Lüfter macht nur ein kaum noch hörbares Laufgeräusch. Der Preis dieser Netzteile liegt etwa auf dem doppelten Niveau wie die billigstens Netzteile. Für effiziente Netzteil ist es eher billig.

Da das Netzteil zusammen mit dem Mainboard gekauft wurde, kann ich nachsehen wieviele Betriebsstunden es schon erdulden musste: Das Mainboard sagt 1960 Tage, also ca. 47 000 Stunden.

Was im Netzteil kaputt ist, kann sich jeder denken, der mit dem Kram zutun hat.

Netzteil-Elkos
Taub gewordene Elektrolyt-Kondensatoren. Mit der Dimensionierung und ausgewählten Qualität dieser Bauteile lässt sich die Produktlebensdauer steuern.
Ich denke, 47000 Betriebsstunden sind gar nicht mal so übel, das kann man dem Hersteller zumindestens zu gute halten. Wenn man jedoch den Deckel schon mal offen hat, sieht man aber auch, das da eine menge Platz ist. Da hätte auch ein zweiter Elko daneben gepasst, damit sich die Belastung aufteilen kann. Dann würde es ein paar Jahre länger laufen.
Dagegen hat die Branche natürlich ein Argument: „Was ewig hält, bringt uns kein Geld.“

Netzteil-Elkos

So wirft der Ottonormalbürger fleissig auf den Schrott, und ich löte für 3-4 Euro ein paar neue Elkos rein. Der Rest der Elektronik taugt noch für ein paar weitere Jahre.

VAG höhenverstellbarer Sitz kippelt – Sitzgestell Reparieren.

Bei manchen Autos von Volkswagen oder VAG-Töchtern wie Skoda oder Seat kommt es vor, dass der/die Vordersitze anfangen zu kippeln. Es sind die Sitze mit im Gestell eingebauter Sitzhöhenverstellung betroffen.

Typischer Effekt: Wenn man hinter dem Sitz sitzt, und oben an der Sitzlehne in Fahrtrichtung vor- und zurück bewegt, kippt der gesamte Sitz um mehrere Millimeter bis 1cm vor und zurück, und schlägt an den Endpunkten hart an. Im fortgeschrittenen Stadium kippt der Sitz mit jedem Beschleunigungs/Bremsvorgang an den jeweiligen Endpunkt. Später quietscht es dabei auch.

So ein Fall ist mir unter die Finger gekommen. Eine kurze Internetumschau zu dem Thema ergab, das die Werkstätten das nicht reparieren können und ein neuer Sitz für etwa 400 Euro eingebaut werden muss. (Im Sitz ist der Seitenairbag)

Ich habe mir die Sache näher angesehen und festgestellt, dass das Problem eine konstruktive Schwachstelle im Sitzgestell selbst ist.

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