Sauerkraut selbst herstellen

Da nicht überall frisches Sauerkraut erhältlich ist, und ich das „westdeutsche“ Weinsauerkraut nicht so gerne mag, stelle ich nun selbst welches her.
Das ist gar nicht so schwer.
Im örtlichen Tegut Supermarkt habe ich ein großes 2 Liter Einkochglas mit Drahtbügelverschluß (wichtig!) gekauft.
Zum Kraut hobeln kann ich den Börner Gemüsehobel empfehlen, dabei ist es egal welche Version, die Messerklingen sind in allen gleich.

Es gibt ja diese 10L Sauerkrauttöpfe, die mir aber viel zu groß sind. Kleiner als 5L hab ich noch keine gesehen.
Daher hier im Einkochglas.
Das Prinzip ist folgendes: Der Dichtungsgummiring halt zwar dicht bei Vakuum im Glas, ist aber undicht bei Überdruck. Das ergibt ein Ventil.
Sauerkraut im Einkochglas
In dieses 2L Einkochglas hat genau ein großer Weißkohl (2,15 Kg) hineingepasst.

Daher folgende vorgehensweise:
Eventuell beschädigte oder welke Blätter entfernen, aber den Krautkopf nicht Waschen, die Mikroorganismen werden noch gebraucht.
Das Kraut hobeln, in eine große Schüssel geben. 1 TL Salz pro Krautkopf (Rezepte haben oft reines Salz, also ohne Jod/Fluor drinn stehen) hinzugeben. Ich gebe noch hinzu: 2 Möhren, 1 TL Kümmelkörner. Vogtländisches Sauerkraut (meine Heimat) enthält zusätzlich noch Senfkörner, Koriander und Wachholderbeeren, evtl etwas Pfeffer. Diese Gewürze kann man aber auch dann beim Kochen zugeben.
Das Kraut wird mit dem Salz vermischt und durchgewalkt. Dann eine Zeit lang stehen lassen damit das Salz Saft ziehen kann.

Nun wird das Kraut in das Glas gestampft. Ein beliebiges Kuchenwerkzeug mit Holzstiel tut hier seinen dienst.
Schichtweise zusammenstampfen bis alles Kraut im Glas ist. Dabei wird noch mehr Saft frei. Das Kraut muss komplett vom Saft bedeckt sein.
Man kann zur Sicherheit noch eines der äußeren Blätter des Krautkopfes aufheben und oben auflegen, und dann mit z.B. einem unter dem Deckel eingeklemmten Schnapsglas das ganze niederhalten. Bei meinem Glas halt das Kraut durch die Form ganz gut unten, daher habe ich darauf verzichtet. Da das Einkochglas gegenüber der sauerstoffhaltigen Außenluft dicht ist, und die eingeschlossene Luft durch das gebildete CO2 ausgespült wird, ist es vermutlich gar nicht schlimm wenn ein paar krautfasern nach oben kommen. Im Inneren herrscht ja dann Schutzatmosphäre. Bei offenen Krauttöpfen und Fässern muss man unbedingt darauf achten, das alles Kraut „unter Wasser“ in seinem eigenen Saft bleibt, und legt deshalb ein Gewicht auf.

Dann einfach den Deckel zumachen, ein wenig am Dichtungsgummi und bei Zimmertemperatur stehen lassen. Das Glas in eine Schüssel stellen.
Bei beginn der Gärung, die unter Sauerstoffabschluß stattfinden muss, steigt der Flüssigkeitspegel an, weil unten zwischen den krautstreifen CO2-Blasen den Saft verdrängen, und schlecht aufsteigen können (ist ja alles voller eingestampften Kraut..)
Überschüssiger Saft wird durch die Dichtung gedrückt und von der Schüssel aufgefangen. Schüssel von Tag zu Tag kontrollieren und ausgießen. Das legt sich aber nach 2…4 Tagen.
Wenn das Glas im dunkeln steht, gehen die Vitamine nicht kaputt.

Dann einfach lange genug* warten bis das Sauerkraut „reif“ ist, dann kann es in den Kühlschrank. Wird es in Luftdichte Behälter gefüllt, ist es monatelang haltbar.

*lange genug: Ich habe es letzte Woche Freitag angesetzt und bin guter Dinge das es Sonntag reif ist. Die ausgeschiedene Gasmenge sinkt gegenüber den ersten Tagen nun deutlich ab. Zimmertemperatur in der Küche war ca. 19 grad. Das Sauerkraut zum Reifen nicht zu kalt stellen, 18 Grad sollten es schon sein, sonst dauert es viel länger bis es reif ist.

Update: Die 1 Woche war bei den kühlen Temperaturen bei mir in der Küche nicht ausreichend zur Reife.
Nachdem ich das Glas nun eine weitere Woche habe reifen lassen (etwas wärmer gestellt), ist das Ergebnis deutlich besser ausgefallen.

Filament-Spulenhalter mit 608 Kugellagern

Auf Ausschau nach einem geeigneten Spulenabroller habe ich auf Thingiverse ein Modell gefunden, das meiner Vorstellung entsprach:
http://www.thingiverse.com/thing:46016

Leider war das STL-Modell kaputt, so das es beim slicen zu Fehlern kommt.
Daher habe ich notgedrungenerweise am Ende nach zwei verkorksten Drucken nochmal neu konstruiert:

Spulenhalter Korpus
Dieser Halter wird zwei mal benötigt.

Dazu jeweils die 4 Scheiben vom originalteil:
Zubehöerteile zum Spulenhalter

Neu hinzugefügt habe ich noch ausdruckbare Achsen, die man statt M8 Schrauben und Muttern verwenden kann.
(Im Foto die weißen Pinnöckels), alternativ M8x30 Maschinenschrauben.
Die 608 Kugellager haben 8mm Innendurchmesser.

Fertig zusammengesteckt dann so:
Spulenhalter im Einsatz

Der Layerversatz kommt von Tests mit dem neuen selbstgebauten 3D-Drucker, schadet aber der Funktion nicht 🙂
Wer will kann hinten noch (wie im Foto) Unterlegscheiben drann stecken, ich hab die Pins aber noch etwas kürzer gemacht, so kann man sie auch weglassen.

Wer das Teil nachdrucken möchte, kann die Dateien, wie immer mit den Freecad-Konstruktionen, hier herunterladen:
Spulenhalter.rar [210 kByte]

Erste Erfahrungen mit den PLA-Gleitlagerbuchsen

Nach dem meine Y-Achse nicht ganz die gewünschte Leichtgängigkeit erreichte, und vor allem auch Slip-Stick Effekte auftraten, habe ich auf LM12UU-Kugelumlauflager gewechselt. So ganz klar ist die Sache aber noch nicht:
Die Kugellager klemmten nämlich auch. Ich habe festgestellt, das beim Anschrauben der Lagerhalter die Lager immer ein wenig verdreht und verspannt werden, und dann Probleme machen.

PLA-Gleitlagerbuchsen

Eine Lösung wäre, andere Lagerhalter zu konstruieren, die im Idealfall nur mit einer Schraube in der Mitte befestigt sind und sich auf den Wellen zurechtdrehen können. Das baut aber zusätzlich in der Bauhöhe auf, und nimmt mir Bauraum.
Im Moment habe ichs folgendermaßen: die in Längsrichtung der Lager, zur Druckbettaußenkante gelegenen Schraubenpaare sind fest angezogen, die Inneren locker. So gehts soweit erstmal. Schön ist aber anders.

An der Z-Achse: Die Gleitlager weisen ebenfalls erhöhte Reibwerte auf, so dass die leichte Z-Achse (ohne Motor am Druckkopf) allein durch die Schwerkraft die X-Achse nicht nach unten rutschten lässt. Dadurch kommt es zu Umkehrspiel auf den Gewindestabantrieben.
Ich habe deshalb eine Vorrichtung gegen das Umkehrspiel eingebaut, die einfach mit einer zweiten Mutter über der X-Achse synchron mitfährt und durch eine Feder die tragene Mutter auf dem Gewindestab etwas vorspannt. Somit liegt die Mutter immer auf dem jeweils unterem Gewindegang auf und das Umkehrspiel nach Anfahren des Nullpunktes tritt nicht mehr auf.
(Der Schlitten der X-Achse, ohne LM8UU Lager, mit China-Allmetal-Hotend und Hotend-Lüfter ohne den Zusatzlüfter für das Werkstück wiegt knapp 150 Gramm, die 4 LM8UU Lager wiegen 50 gramm.)

Prusa I3 Umkehrspiel Anti-Backlash

Das schwarze Teil hat eine 6-eckige Aussparung für die Mutter und ist im Bild rechts Gabelförmig. Die Gabel steckt auf der glatten Führungswelle und verhindert das mitdrehen der Mutter. So fährt sie schön parallel zur X-Achse jede Bewegung mit.

Selbstbau 3D Drucker Teil 12- Hallo Welt!

Nachdem nun in den vorhergehenden Teilen so langsam klar wird, das sich das Monstrum der Fertigstellung nähert, und auch auf manchem Foto so Stöpselketten zu sehen sind (Die Fotos sind teilweise erst nach dem Bau entstanden), hier noch ein wenig Aufklärung dazu:

Ich habe, um die Kosten gering zu halten, einige Teile aus China bestellt.
Leider war ja gerade (Vor-)Weihnachtszeit, und da haben sich wohl beim Zoll die Pakete „etwas“ aufgestapelt.

Kurzum: Am 17.11. bestellte Zahnriemen kamen erst heute, am 05. Januar an.
Damit ich also weiterbauen konnte, und auch schon ein wenig ausprobieren, habe ich 4 Meter Kugelkette im Baumarkt gekauft und Kugelkettenantriebsräder mit meinem CTC 3D-Drucker gedruckt, und die Riemen durch Kugelketten ersetzt.

Dabei folgende Erfahrung: Die Kugelketten (2.5mm Kugeldurchmesser, aus Messing) längen sich mit der Zeit, sind mit Kabelbindern aufgrund der kleinen Zwischenräume schwer zu befestigen. Die kleinen Zwischenräume sind ebenso das Problem beim drucken der Antriebsräder sowie bei deren mechanischer Beständigkeit.
Die Antriebsrädchen nutzten sich schnell ab, besonders wenn am Anfang schon mal in die falsche Richtung zum Endstop gefahren wurde, und was eben sonst noch so schief geht. War die Kette bereits paar mal Übergesprungen, traten dann auch beim Drucken Schrittverluste durch Überspringen der Kette auf, weil die dünnen Stege der Antriebsrädchen abgenutzt waren.
Es geht ganz gut wenn man langsam druckt, so bis 50mm/s auf der Y-Achse und 100mm/s auf der viel leichteren X-Achse waren problemlos und zuverlässig möglich.

Doch zurück zum Thema: Hallo Welt!
Ich habe mit dem 3D-Drucker das erste Teil gedruckt, es sollte was nützliches sein: Also wurde es ein Filamentspulen-Abroller mit 608 Kugellagern.
Der erste Druck

Ich habe davon mehrere gedruckt, und da zeigten sich auch gleich mehrere Probleme:
*Das Modell ist mist. Die STL-Datei fehlerhaft (äußert sich im Versatz des „Aufbaus“ nach Rechts, die Laschen für die Kugellager haben die Symmetrieachse sind außermittig). Ich habs dann später selbst nochmal neu konstruiert.
*Der Materialfluss aus dem Hotend kommt überhaupt nicht in gang, größere Druckgeschwindigkeiten unmöglich
*Es zieht viele Fäden und macht haufenweise „blobs“.

Aber es druckt! 😀

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