Wenn ein Boiler bereits nach 6 Jahren Wasser verliert, ist es natürlich interessant die Ursache für den Ausfall herauszufinden. Dafür musste der Boiler auseinandergeschraubt werden.
Am Kesselflansch ist der Heizstab an einer Blechplatte angeschraubt und kann demontiert werden.
Hier offenbart sich schon das bröselige Zeug – Kalk. Ein halber Eimer Kalkflocken war im Boilerkessel, der beim Restentleeren vom Behälter noch herauskam.
Der Boiler hat einige Roststellen. Im gegensatz zu kleinen Untertischspeichern ist der Kessel nicht aus Kupfer, sondern aus einfachem Stahlblech. Das hält dem Wasserleitungsdruck leichter stand, und wird zum Korrosionsschutz auf der Innenseite emailliert. Leider ist die Emailleschicht nie vollständig hermetisch dicht und braucht deshalb noch ein wenig Unterstützung durch einen anodischen Korrosionsschutz. Dazu wird elektrisch Leitfähig ein Metallteil mit dem Eisenkessel verbunden, welches in der Elektrochemischen Spannungsreihe unedler ist, und statt dem Eisen in Lösung geht. Da hier Trinkwasser durch geht, ist nur Magnesium geeignet.
Leider war so viel Kalk an der Anode, das diese elektrisch Isoliert wurde, und der korrosion nicht mehr entgegengewirkt werden konnte. Normalerweise fallen diese Teile erst durch Aufbrauchen des Opfermetalls aus, in meinem Fall war jedoch noch fast alles vorhanden. Offensichtlich ist die Zusammensetzung des örtlichen Wassers und die mitgeführten Mineralstoffe geeignet, die Anode komplett zu passivieren.
Hier habe ich den losen Kalk heruntergebürstet, trotzdem ist der runde Magnesiumstab noch vollständig von Ablagerungen umhüllt.
Der Kessel war punktuell durchgeröstet. Fotos gibts nur von innen, da der Hersteller den Kessel mit einer Art Montageschaum in das äußere Gehäuse eingeklebt hat.