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Warmwasserboiler Ausfallursache

Wenn ein Boiler bereits nach 6 Jahren Wasser verliert, ist es natürlich interessant die Ursache für den Ausfall herauszufinden. Dafür musste der Boiler auseinandergeschraubt werden.
Am Kesselflansch ist der Heizstab an einer Blechplatte angeschraubt und kann demontiert werden.

Boiler Kesselflansch

Hier offenbart sich schon das bröselige Zeug – Kalk. Ein halber Eimer Kalkflocken war im Boilerkessel, der beim Restentleeren vom Behälter noch herauskam.

Der Boiler hat einige Roststellen. Im gegensatz zu kleinen Untertischspeichern ist der Kessel nicht aus Kupfer, sondern aus einfachem Stahlblech. Das hält dem Wasserleitungsdruck leichter stand, und wird zum Korrosionsschutz auf der Innenseite emailliert. Leider ist die Emailleschicht nie vollständig hermetisch dicht und braucht deshalb noch ein wenig Unterstützung durch einen anodischen Korrosionsschutz. Dazu wird elektrisch Leitfähig ein Metallteil mit dem Eisenkessel verbunden, welches in der Elektrochemischen Spannungsreihe unedler ist, und statt dem Eisen in Lösung geht. Da hier Trinkwasser durch geht, ist nur Magnesium geeignet.

Leider war so viel Kalk an der Anode, das diese elektrisch Isoliert wurde, und der korrosion nicht mehr entgegengewirkt werden konnte. Normalerweise fallen diese Teile erst durch Aufbrauchen des Opfermetalls aus, in meinem Fall war jedoch noch fast alles vorhanden. Offensichtlich ist die Zusammensetzung des örtlichen Wassers und die mitgeführten Mineralstoffe geeignet, die Anode komplett zu passivieren.

Boiler Heizstab mit Anode

Hier habe ich den losen Kalk heruntergebürstet, trotzdem ist der runde Magnesiumstab noch vollständig von Ablagerungen umhüllt.

Der Kessel war punktuell durchgeröstet. Fotos gibts nur von innen, da der Hersteller den Kessel mit einer Art Montageschaum in das äußere Gehäuse eingeklebt hat.

Boiler Kessel mit Rost

Boiler Kessel mit Rost

geplatzer Warmwasserboiler

In der neuen Wohnung war im Bad ein Warmwasserboiler eingebaut. Nach der vorangegangenen Instandsetzung vom Tropfwasserablauf und der Sicherheitsgruppe hat sich nun der Boiler desintegriert, obwohl er laut Typenschild erst 2006 hergestellt wurde.

Vom Flur aus hörte ich ein Plätschern aus dem Bad – ein kurzer Kontrollgang brachte das Problem an die Tagesordnung. Unten am Thermostat läuft das Wasser aus dem Boilergehäuse.
Langfristig sollte der Boiler einem Durchlauferhitzer weichen, weil die Wärmeverluste des Boilers sich im Jahr auf etwa 100 Euro (Stromkosten für das Nachheizen) aufsummieren.

Eigentlich sollte der Umbau erst in ein paar Monaten erfolgen, weil in Vorbereitung dazu auch die Verlegung einer stärkeren Stromleitung durch die Zwischendecken, Vorwände und zur Elektroverteilung notwendig ist, und zudem der Anschluß in der Elektroverteilung nachgerüstet werden muss.

Da kalt duschen nicht in Frage kommt, musste hier eine Notfallreparatur herhalten, die mir genug Zeit verschafft um die Vorbereitungen für den Umbau zu treffen.

Aus der Küche konnte ich den kleinen Durchlauferhitzer vom Spülbecken ausbauen, und provisorisch im Bad anschließen.
Dazu habe ich ein Reststück vom Laminat mit Bohrungen versehen um das Kabel durchzuführen und es auf eine Elektro-Wanddose aufschrauben zu können.
Die Boilersteckdose wurde ausgeklemmt, und in der Verteilung das Boilerkabel auf die Sicherung vom Küchendurchlauferhitzer umgeklemmt. Das 2,5mm Stromkabel reicht für die 2~ 20A aus.

Aber Spaß macht es so keinen, man muss den Punkt zwischen „Wasser ist kalt“ und „wenig Wasser ist warm“ und „zu Wenig wasser – durchlauferhitzer schaltet ab und es wird kalt“ treffen.


Klein-Durchlauferhitzer provisorisch angeschlossen

Selbstverständlich habe ich dann noch das Gehäuse wieder draufgeschraubt 🙂