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TV-B-Gone – handlich.

Gegen nervige Fernsehgeräte ist ein Kraut gewachsen. Naja. Nicht direkt Kraut.
Sondern die TV-B-Gone (aus dem englischen TV be gone).

Für meinen Einsatz muss es nicht die weitstreuende Breitstrahlkanone sein, sondern es soll einfach nur ne kleine handliche Fernbedienung sein.
Für den, der es noch nicht kennen sollte: Die Fernbedienung hat nur einen Knopf: AUS.
Drückt man diesen, sendet sie alle bekannten Ausschalt-Code in einer Reihe nacheinander aus.
Irgendwann (innerhalb weniger sekunden) reagiert dann der Fernseher auf den für Ihn passenden Befehl und geht aus.

Eine verbesserte Version der ursprünglichen Idee gibts bei Adafruit.
Die vorgestellte Version ist mir aber etwas zu sperrig.

Um eine kleine Baugröße zu erreichen, gehts auch mit SMD-Bauteilen. Außerdem will ich CR2032 Knopfzellenbatterien einsetzen, die aufgrund ihres vielseitigen Einsatzes bei mir ohnehin vorrätig gehalten werden (Küchenwaage, Fahrradcomputer, Schlüssenanhängertaschenlampe und auf jedem Computermainboard für die Uhr).

Das limitiert die für die LEDs verfügbare Leistung natürlich. Eine kurze Messung ergibt Kurzschlußströme von über 200mA aus einer Knopfzelle bei frischen Batterien, ich denke 50mA sind über die Lebensdauer der Batterie realistisch.

Als Sender habe ich zwei 3mm IR-LED verwendet. (940-950nm ist gut, hab ich gelesen, 890 nicht.)
Die beiden werden jeweils mit 50mA gepulst, könnten aber im prinzip auch das 10fache aushalten wenns die Batterien mitmachen würden.

Also habe ich eine Platine entworfen die die Grundfläche von zwei CR2032 mit Batteriehaltern einnimmt und geätzt, bestückt und so.
Herausgekommen ist das hier:
tv-b-gone smd
Hinweis: der Tantal-Elko auf dem Foto ist falsch herum aufgelötet und ein Widerstand hat den falschen Wert. Habe ich nachträglich nochmal geändert. Das Foto ist in einer sehr frühen Phase entstanden 🙂
Die Bauteile könnte man problemlos weiter zusammenrutschen, bringt aber nichts weil die Batterien sowiso so groß sind.

Die bunten Litzen sind nur zum Programmieren des Attiny85 Mikrocontrollers aufgelötet. Da der Attiny85 etwas breiter als Standart-SOIC-8 ist und ich ohnehin keine Kontaktiervorrichtung zum Programmieren für SOIC-8 habe, geht das für ein einzelstück so am einfachsten.

Wichtig: Es gibt mehrere Versionen der TV-B-Gone: die Älteren haben das Ansteuersignal invertiert, weil die Treibertranistoren direkt vom ATTINY-Portpin gesteuert werden. Die neueren haben noch einen invertieren Transistor dazwischen um die maximalen Pulsströme zu erhöhen, da die Stromverstärkung der Transistoren bei größeren Stromstärken
ja nachlässt, und statt 250..500fach dann eher so bei 25 liegt, wenn man den ursprünglichen Entwurf umsetzt.

Ich hab das so übernommen, auch wenns für meine Version nicht nötig ist. So geht aber die aktuellste Firmware.

Weiter gehts dann mit Teil 2 – dem Handsendergehäuse aus dem 3D-Drucker.

GEbührenreduZierung

Nachdem ich nun rückblickend festgestellt habe, das ich bei mir seit Weihnachten nur noch ganze drei mal die Glotze eingeschaltet habe, davon ein mal zur Kontrolle als der Nachbar meinte, das Fernsehen würde nicht mehr funktionieren, und das zweite mal eine Woche später um festzustellen ob es wieder geht, habe ich nun meinen Fernseher verschenkt und das
Fernsehen bei der GEZ abgemeldet.

Das Fernsehprogramm kann man ja inzwischen zu großen Teilen als Zeitverschwendung einstufen. Was bleibt sind natürlich die Gebühren für das Autoradio und die „neuartigen Rundfunkempfangsgeräte“. Für mich beträgt die Einsparung somit etwa 145 Euro im Jahr. Wenn sich das mal nicht lohnt.
Ich erwarte nun den Gebührenprüfer vom MDR, das gibt einen Heidenspaß.