Heute gibts mal einen kleinen Bericht über meine neueste Festplatte… diesmal war sie von Maxtor. Damals noch für reichlich 300 DMark bei einem Händler hier in Plauen erworben, mit 7200 Umdr. und 60 GByte Kapazität. Die Festplatte wurde in mein neues Gehäuse eingebaut und sollte von da an dort still und leise ihre Arbeit verrichten.. das funktionierte ganz gut, bis zum Dezember 2004. Fehlerhafte Sektoren, unlesbare Dateien bis hin zum teilweisen Verlust des MBR. MBR überschreiben brachte nichts, es wurde immer schwieriger von der Platte überhaupt noch was runter zu lesen. Daraus resultierte dann ein Datenverlust mittleren Umfangs.. vieles konnte ich sichern, manches aber auch nicht. Was am Ende alles so auf der Strecke geblieben ist, merkt man erst im laufe der Zeit, wenn man die Daten wieder einmal bräuchte. Bis dahin hielt ich Festplatten ja für einen relativ sicheren Speicher.. wo zwar von Seiten des Betriebssystems mal was schief laufen kann, aber das i.d.R. nur die Systempartition betrifft.. diesmal waren alle betroffen.
Insgesamt ganze 2,5 Jahre lief die Festplatte, dann war es vorbei mit der Datensicherheit. Lange genug um die gesetzliche Gewährleistung von 24 Monaten zu überschreiten. Auf dem Weg war nichts mehr zu machen. Maxtor bietet aber zusätzlich noch eine etwas längere Herstellergarantie, die jedoch abhängig vom Produktionsdatum ist (statt vom Kaufdatum). Also die Festplatte ausgebaut, die Seriennummer in das Formular auf der Maxtor-Internetseite eingetragen und tatsächlich die Meldung bekommen, das aus dieses Ding noch Garantie besteht. Bis dahin lief es ja noch ganz gut.
In einem Verfahren von nur 7 mehr oder minder komplizierten Online-Formularen, dem download einer Diagnosesoftware die praktischerweise erst einmal die Erstellung einer Bootdiskette notwendig machte. (Woher soll ich denn im Jahr 2004 eine leere Diskette herbekommen, die noch dazu noch völlig Fehlerfrei sein musste??)
Nachdem ich also eine Diskette gefunden hatte, mit der auch das Programm zufrieden war, und mehrmals die Daten drauf gespeichert hatte, gelang es mir schließlich alle Dateien von dieser herunter zu kopieren, das kleine Programmchen auf eine vernünftige Startdiskette zu kopieren (mit deutschem zeichensatz und was man sonst noch so braucht) und schließlich unter echtem DOS auszuführen. Das Programm beherrschte verschiedene Tests bishin zur low-level-formatierung.. Ich steigerte mich vom einfachen Test, der jeweils mit einem Fehlercode kurz nach dem Anfang abbrach, bis hin zum Low-Level-Format, welches mit selbigem Fehler ebenfalls den Dienst quittierte. Dabei kamen von Seiten der Festplatte die merkwürdigsten Geräusche..
Der erzeugte Fehlercode musste nun nur noch in das Formular eingetragen werden.. aber ich hab zu lang gebraucht, und musste die ersten Formulare noch mal neu ausfüllen.. Natürlich übernimmt Maxtor keine Haftung für verlorengegangene Daten, man bekommt die empfehlung die Festplatte zuvor noch an eine Datenrettungsfirma zu übergeben. Ein Unterfangen das nicht nur das Ende der Garantiezeit besiegelt, sondern außerdem noch exorbitante Kosten verursachen würde. Fraglich erscheint mir, warum ich erst einen von satten 4 möglichen Punkten auswählen musste, wie sich der defekt der Festplätte äußert, obwohl ich dann sowiso die diagnosesoftware herunterladen und ausführen musste. Eine genaue Problembeschreibung war mit der Auswahl aus 4 Möglichkeiten jedenfalls völlig unmöglich, ich vermute eher das ist nur Dummenfang.. der Fehlercode ist das Aussagekräftige.. aber so kommt sich der Mensch eben nicht völlig unnütz vor, wenn er auch mal was gefragt wird. Irgendwie erinnert mich das an ein großes amerikanisches Software-Unternehmen, bei dessen neuester Version des Betriebssystems man mehr denn je das Gefühl hat, das eben dieses Unternehmen jegliche Benutzer ihrer Software für ziemlich dumm hält.
Nach dem akribischen Ausfüllen der Formulare erhielt ich nun eine RMA-Nummer von Maxtor, die zur Bearbeitung der Garantie unbedingt erforderlich sei. Die ganze Seite (3-4 A4-Seiten) mit der RMA-Nummer und Adressen und meinen Daten sowie einer umfangreichen Anforderungsliste zur Verpackung ect. ect. sollte ich nun unbedingt ausdrücken. Das war lächerlich. Egal, ich speichere die HTML-Seite ersteinmal ab und erspare mir die Verschwendung von Papier und Tinte. Kurz darauf erhalte ich selbigen Text der HTML-Seite nochmals als E-mail von Maxtor. Was soll ich davon halten? Was glaubt man bei Maxtor, wie dumm die Kunden sind?
Nachdem ich die Liste der Anforderungen an die Verpackung gelesen hatte und nicht gewillt war einen Maxtor-vertreter zu finden um von ihm einen speziellen Maxtor-Festplattenversandkarton käuflich zu erwerben, konnte ich doch etwas passendes finden. Also auf zur Post.. Maxtor hält es natürlich nicht für notwendig in Deutschland eine Sammeladresse zu besitzen, sondern ein Internationales Paket ist erforderlich.. natürlich auf Kosten des Kunden. Auch ist es zur Abwicklung der Garantie unerlässlich, die Festplatte mit einem Paketdienst zu versenden, über den Maxtor den Transportweg bis zum Kunden zurückverfolgen kann. DHL war geeignet. Was soll der Schwachsinn? Für gut 16 Euro konnte ich dann die defekte Festplatte als internationales Paket nach Irland zu Maxtor schicken, als „Geschenk“. Sonst wären mitunter nocheinmal Steuern für den EX- und Import von Waren angefallen.
4 Wochen passierte ersteinmal gar nichts. Gestern jedoch war es dann soweit, der UPS-Mann klingelte und überreichte mit ein Paket… …aus Ungarn. Die original-Maxtor-Tranportverpackung mit der Austauschfestplatte. Ein Karton aus einfacher Wellpappe mit zwei Kunststoff-Formteilen die in der Mitte die Festplatte einklemmten. Ich glaube mein Paket war besser, da war die Festplatte mit Schaumstoff gepolstert. Bei der Maxtor-kiste musste die Festplatte nen ziemlich harten Schlag abbekommen wenn der Kartonmal herunterfällt.. passiert beim Postversand schon mal. Eine Verpackung aus einer Kombnination von Antistatiktüte für die Platte und Styroporchips zum Polstern hatte Maxtor übrigens ausdrücklich verboten.
Dann nichts wie los.. Die Ersatzfestplatte war zunächst einmal ein anderes Modell als mein Originalgerät. Maxtor schrieb, man bemühe sich die Festplatten gegen gleichwertige andere zu ersetzen, die „die selben Tests durchlaufen haben wie neue Maxtor-Festplatten“. Es werden also kaputte Festplatten wieder zusammengefriemelt. Immerhin stimmte die Kapazität, es waren immerhin knappe 60 GByte. Alles andere jedoch war enttäuschend. Zurück bekam ich ein veraltetes Modell mit nur 5400 Umdrehungen, was zudem nur 16bit-Modus auf der IDE-Seite unterstützt.
Alles in Allem ziemlich enttäuschend, schließlich ist es nicht mein Fehler, wenn Maxtor Schrott produziert hat.
Nochmal internationaler Versand wird zu teuer, ich hätte mir sonst schon fast ne neue 60er Platte kaufen können.
Daraus folgt nur ein Schluß: Ich werde diese grandiosen Erfahrungen beim nächsten Festplattenkauf in guter Erinnerung behalten, und mich für einen anderen Hersteller entscheiden. Vielen Dank, Maxtor.
nie wieder maxtor habe ich mir auch schon gesagt..
echt super toller Bericht! wäre im Papierkorb besser aufgehoben!
Antwort von gafu: Ist schon schwach wenn man nichteinmal zu seiner Aussage steht und falschen Namen angeben muss, um sich hinter der scheinbaren Anonymität zu verstecken… Pfui. Na dann noch einen schönen gruß ins Saarland, mein Freundchen!