Die Telekom macht wieder Kabelfernsehen.
Angekündigt wurde das ja bereits 2011, und bekannt ist ja das Produkt Entertain, bei dem die Fernsehprogramme per Multicast im Netz der Telekom über tragen werden, und per DSL zu einem Zusatzgerät in der Nähe des Kunden Fernseher übertragen wird.
Doch jetzt wieder richtig Kabel. Also so richtig 1980er mäßig.
Mit Analogprogrammen, für die alten Röhrengeräte bei den Zuschauern zu Hause.
Im Jahr 2015.
Ich halte ja sowohl das Modell „Fernsehen“ als auch das Kabelfernsehen als solches für absolut nicht mehr Zeitgemäß. Es ist schade um jeden Euro, der hier neu investiert wird (und hier wird viel Geld investiert).
Doch wie macht jetzt die Telekom das mit dem Kabelfernsehen?
Na ganz einfach, man nimmt die IP-basierten Fernsehstreams, die man ja sowiso schon für Entertain bereitstellt, und wandelt die wieder in das altmodische Kabelsignal zurück. Und dann legt man Glasfasern in Häuser, um dieses Signal verlustarm zum Kunden zu übertragen.
Wer hierbei denkt, super, da fällt sicher auch noch ein inhouse-DSLAM dabei heraus, und schnelles Internet über Glasfaser, was im Keller z.b. aus einer GBit-Lan-buchse herausfällt, der wird hier auf ganzer Linie enttäuscht.
Es wird nur Docsis über den Kabelfernsehstream angeboten, also das was die klassischen Kabelanbieter auch benutzen. Das ist zwar von der Datenübertragung her umständlich, da hier wieder zusätzliche Protokollschichten hinzukommen (wie beim gruseligen A-DSL, einem PPPoE u.s.w. über vorhandenes LAN), aber eben billiger als richtiges Internet über Glas bis in den Keller oder noch Besser bis in die Wohnung.
Wo da jetzt der technische Fortschritt stecken soll, ist mit jedoch ein Rätsel.
Hauptsache es muss nicht in ordentlichen Glasfaserausbau investiert werden.