Aus Asien dringen kleine Verstärkermodule in Briefmarkengröße herüber. PAM8403 heißt der kleine Chip da drauf.
Der Schaltkreis nimmt 2,5-5V, also den Spannungsbereich eines 1-Zellen-Li-Akkus oder 5V von USB und zaubert daraus ein Lautsprechersignal mit 3W RMS. In Stereo.
Da der Schaltkreis ein Klasse-D Verstärker ist, tut er dieses auch noch sehr sparsam. Dazu sind die Dinger sowas von billig zu haben, das ich mir vor einiger zeit zum spielen für ~1 Euro einen bestellt habe.
So ganz grob aus dem schlechten Gedächtnis: mit 5V <0,1A gehts los, und bei einer Stromaufnahme von 5V 0,3A macht das Ding schon ordentlich krach.
Diese Chips sind wohl etwa das, was man in diesen kleinen Bluetooth-Lautsprechern einbaut, die mit einer kleinen Li-Batterie darin schon ziemlich lange ziemlich viel krach machen können.
Jetzt nach einiger Zeit gibts schon 5 Stück für etwas mehr als 1 Euro, da kann man die ohne nachdenken hier und da mal mit einbauen.
Wie immer ist die hochintegrierte Schaltung empfindlich auf Rückspannungen am Lautsprecherausgang, also nicht im Betrieb die Leitung lösen, die Induktion aus dem Lautsprecher könnte einen Defekt verursachen.
Woher ich das weiß?
Naja, eine solche „Briefmarke“ ist jetzt nur noch mono, der zweite Kanal macht jetzt Knackgeräusche.
Das war ärgerlich, ich hatte dann günstiger als die erste noch ein paar davon auf Ersatz bestellt und für spätere Verwendung eingelagert. Das war gar keine schlechte Idee, denn ich habe inzwischen 3 Stück davon in kleinen Verstärkerprojekten verbaut.
Nummer eins ist sehr klein und lässt sich schon fast als „aktive Lautsprecherklemme“ beschreiben. Da klemmen zwei 3-Wege Regalboxen daran und verstärken das Signal aus meiner Computersoundkarte. Da gibts nicht viel zu sehen, eine USB-Buchse, eine Stereo-Lautsprecherklemme und ein NF-Eingang per Klinkenkabel.
Das zweite war schon lustiger: Ein kleiner MP3 Player, der einfach von USB oder SD-Karte Musik abspielt. Es ist keine besondere schöpferische Höhe dabei, der MP3 Player ist ebenfalls ein fertiges Modul für ca. 1,80. Leider war da der Lautsprecherausgang mit einem analogen Verstärker-IC an diesem Modul etwas schwach, weshalb ich hier die unnötigen Bauteile enternt habe (Strom und Bauhöhe sparen) und die Baugruppe mit so einem kleinen Klasse-D Verstärker kombiniert habe. Zusammen mit einem kleinen dicken Elko, der verhindert das der MP3 Player einen Schreck bekommt wenn der Verstärker Strom auf den Lautsprecher pulst, kommt eine recht übersichtlich kleine Baugruppe heraus.
Ergänzt um ein 3D-gedrucktes Gehäuse in Streichholzschachtelgröße und eine USB-Powerbank ist das ein schöner autonomer mobiler Musikabspieler. Mit einem kleinen 2-Wege-bassreflex-Regallautsprecher kommt doch recht ordentlicher Sound raus. Batterielaufzeit ist mehr als angemessen.
Da man (außer „Titel vor“ und „Titel zurück“) wenig Einfluß auf die abgespielte Musik hat bietet es sich an, einfach die Musikstücke pseudo-zufällig abzuspielen. Dazu verwende ich das Tool Randomcopy, um die Dateien in zufälliger Reihenfolge auf den USB-Stick zu schreiben. Der kleine Mikrocontroller ist recht primitiv, der spielt die Lieder einfach so ab, wie sie in der Dateizuordnungstabelle des Dateisystems auf dem Stick hintereinander eingeschrieben sind.
Da hier nur ein Lautsprecher zum Einsatz kommen sollte, habe ich den oben erwähnten kaputten Chip eingesetzt, der auf einem Kanal ja noch einwandfrei spielt.
Gern hätte ich noch ein Foto vom Innenleben des kleinen Schächtelchens gezeigt, doch konnte ich es nicht mehr finden, und hatte das Gehäuse zugeklebt um Baugröße einzusparen (Schrauben brauchen extra Platz)