Ich habe vor ein paar Wochen einen neuen Tablet-Computer erworben, weil bei meinem alten das Display beim Öffnungsversuch gesprungen ist, nachdem der dick werdende Akku das ganze Gerät durchgebogen hatte.
Nun ist da jetzt ein 10000 mAh Akku eingebaut, und auch ein leistungsfähiger Octacore ARM SoC. Zusammen mit dem größeren 10″ Display sorgt das natürlich für einen gesteigerten Energiebedarf.
Das Tablet verfügt nur über eine mikro-USB-Buchse als Ladeanschluß. Hier müssen also mindestens 1 Ampere durch, damit das Teil in 10 Stunden mal vollgeladen ist. Der „Usb Charger Doctor“ zeigt für das mitgelieferte Ladegerät eine Spannung von 5,3V und einen Strom von 1300mA an.
Da diese kleinen USB-Stecker ja ziemlich üblich als Ladeanschluß geworden sind, hat man also auch mehrer Ladekabel.
Nun kam der Tag, da war das Tablet zum Laden angesteckt, aber statt wie erwartet zu einer Erhöhung der Batteriestandsanzeige zu führen, wurde der Akku sogar weiter entladen.
Die Ursachen waren schnell erforscht. Einerseits liefern die Ladenetzteile nicht immer 5,3V, sondern auch mal nur 4,95V. Zum zweiten war eine handelsübliche USB-Verlängerung zwischengesteckt. Und zuletzt war nicht das mitgelieferte Ladekabel drann, sondern ein anderes im 10er Pack bei Ebay erworbenes.
Der Spannungsfall auf der USB-Verlängerung und dem Ladekabel verringerten den Ladestrom soweit, dass weniger nachgeladen wurde als das Tablet an Energie selbst verbrauchte.
Nun lässt sich ja in so einem kleinen Ladestecker schlecht ein Kontakt abgreifen um den Widerstand des Kabels meßtechnisch zu prüfen. Daher eine kleine Schaltmimik um der Sache auf den Grund zu gehen:
Links ist eine auf dem Rücken liegende Mikro-USB-Buchse, die auf dem Postweg etwas deformiert wurde und daher zum verbasteln verwendet wird. Deshalb auch der stabilisierende Draht über dem Blechgehäuse.
Die LED leuchtet, wenn 5V Spannung mit entsprechender Polarität anliegt. Der Schiebeschalter schaltet den 10 Ohm Lastwiderstand hinzu.
Dabei fließt im idealfall 0,5 A Strom.
An den beiden angelöteten Drahtenden oben links und unten rechts wird die Meßleitung eines Spannungsmessers angeschlossen. Mit dem kann man die Höhe des Spannungsfalls ermitteln.
Zum unterscheiden von guten und schlechten Ladekabeln reicht mitunter aber bereits die LED, deren Helligkeit möglichst konstant bleiben sollte, wenn man den Schalter betätigt.
Meine Erfahrungen: Das schlechte Ladekabel hat einen Widerstand von 2,2 Ohm pro Ader (also hin und zurück mit dem Ladestrom 4,4 Ohm).
Mit der kleinen Platine ist bei einer Spannungsquelle mit 5,1V eine Spannung über dem Lastwiderstand von 3,8 V übrig. Das ist sehr schlecht.
Gute Ladekabel erreichen 4,95V.
So lässt sich mit einem kurzen Blick aufs Multimeter aussortieren, welche Ladekabel keine sind und maximal als Datenleitung benutzt werden können.