Löt-handtasche für den Außeneinsatz

Immer wenn man etwas löten möchte, und kann es nicht einfach zum Lötplatz bringen, geht das generve los. Man muss das ganze Zubehör zusammensammeln, trägt das wohin, und dann fehlt es doch an irgendwas, was man vergessen hat, das Licht taugt nicht, es gibt nur grobes Werkzeug…

Deshalb wollte ich mir ein Set zusammenstellen für den Einsatz abseits des Lötplatzes.

Daher kurz überlegt, was man am nötigsten braucht.
*den Lötkolben, Temperaturgeregelt.
*Lötzinn und Flussmittel und Abstreifer
*Entlötlitze
*Elektronik-knips
*Spitzzange
*amtliches elektrisches Licht

Für den Komfort noch ein kleiner Lüfter, der einem den Lötrauch davonbläst, damit man das nicht im Gesicht hat.
Und Akkubetrieb.

Für den Akku soll ein 18V Werkzeugakku herhalten, Lidl hat da das günstigste was man kaufen kann, und wo die Akkus einen guten Ruf haben.
Für den Akkusockel kann ich praktischerweise bereits auf eine 3D-Konstruktion zurückgreifen und drucke diese noch mal aus.

Ein paar Schalter sind vorrätig, auch einen 50er Lüfter gibt der Bauteilevorrat noch her. Mit etwas Hirnschmalz komme ich auf die Idee, wie ich das mit dem Licht mache: Ein bewegliches Kühlmittelrohr wird mit einem G4/MR16 Lampensockel verheiratet, und ergibt zusammen mit einer 12V LED-Lampe eine in alle Richtungen verstellbare Beleuchtung. Als Lötkolbenhalter kann eine wieder eine Rohrniete aus einer Einweg-Kabeltrommel dienen.

Drumherum braucht es noch etwas Struktur.
Ein Holzrahmen als Träger wird aus einem übriggebliebenen Stück 10er Sperrholz und einem Stück Kabeltrommel zusammengeschraubt.
Akkulötstation

Mit dem Zwischenstand geht es ins Labor, denn wenn man das amtlich machen will, darf ein Tiefentladeschutz für den Lithium-Akku nicht fehlen, und eine Anzeige die zum Nachladen auffordert ist auch ganz hübsch.
Im Bild ist das Gehäuse für die Schalter und die Befestigung der Lampe bereits erledigt, aber noch nichts angeschlossen. In die Öffnung ganz rechts soll die Akkuanzeige mit 3 Leds.

Der Lötkolben besteht aus einem Handgriff für T12 Lötspitzen mit integrierter Elektronik.

Akkulötstation

Als Einzelstück habe ich die Elektronik nur auf Lochraster aufgebaut, und Bauteile bunt gemischt in allen Bauformen, je nachdem was der Vorrat so hergegeben hat. Für die Überwachung der Akkuspannung habe ich mir den ICL7665, der hat invertierte Schaltausgänge um sich eine Hysterese in die Schaltschwelle zu basteln, und braucht sehr sehr wenig Strom. Hält aber leider die 20V vom Akku nicht aus, deshalb ist noch ein LM2936 Längsregler vorgeschaltet, der ebenfalls einen sehr kleinen Ruhestrom besitzt. Größte Verbraucher in dieser Schaltung werden also die Status-LEDs sein.

Akkulötstation

Die Akkuüberwachung geht an, sobald ein schalter „am Pluspol“ betätigt wird, und schaltet dann über den Mosfet noch den Minuspol vom Akku zu, wenn die Akkuspannung ausreichend ist.
Die beiden winzigen grünen Platinchen sind DC/DC-Wandler auf 12V für LED-Licht und Lüfter.

Akkulötstation

Für den Lötkolben habe ich mir einen ausschwenkbaren Halter ausgedacht, im CAD konstruiert und mit dem 3D-Drucker hergestellt. In diesen wird ein Stück der Rohrniete eingeschoben als wärmebeständige Lotkolbenablage. Ein kleiner Neodym-Magnet hält ihn im hochgeklappten Zustand oben fest.
Der Lüfter soll mit einem Kugelgelenk frei schwenkbar werden.

Nach längerer Pause von diesem Projekt ging es jetzt doch langsam zum Abschluss über, zur Vervollständigung habe ich noch ein kleines billiges Digitalmultimeter dazugelegt, und angefangen das Zubehör mit allerlei Haltern am Holzgerüst zu befestigen.

Akkulötstation

Jetzt fehlen also nur noch die kleine Zangen, die ich dabei haben wollte.
Der 3D-Drucker liefert einen passenden Werkzeughalter, von ebay gibts das billigste Set an feinmechanischen Zangen. Die waren sogar erstaunlich brauchbar, nur eine hatte zu Anfangs noch etwas geklemmt. Den kleinen Saitenschneider habe ich nachgeschliffen, der schneidet nun auch dünne Litzen.

Akkulötstation

Damit hat das im Spätsommer begonnene Projekt nun auch dieses Jahr noch einen Abschluss gefunden.

Projekt CNC-Fräse Mechthild (5-Spanwanne)

Von einem Arbeitskollegen habe ich eine „gut abgelagerte“, etwas krumme, an den kanten leicht angeschimmelte Sperrholzplatte bekommen.

Das kam gerade recht zum Fräsenprojekt, denn ich wollte eine Auffangwanne für Späne und Kühlmittel bauen.
Nach dem Absägen der gammeligen Ränder ging es ans Anzeichnen und Zuschneiden.
Spanwanne bauen

Ich habe mich für eine schräge Fläche und eine gerade Wanne am anderen Ende entschieden, wo sich die Flüssigkeit sammeln und ablaufen kann.

Spanwanne bauen

Die Fügeverbindungen stelle ich mit 2k-epoxidharz her.

Spanwanne bauen

Auch die gesamte Oberfläche wird mit Epoxidharz durchtränkt, was das Becken wasserfest macht.

Spanwanne bauen

An der tiefsten Stelle wird eine mehrstufige Bohrung eingebracht und ein Schlauchanschluss für den Ablauf mit weiterem Epoxidharz eingeklebt.

Spanwanne bauen

Zur Verstärkung habe ich noch zwei beim Zuschnitt übrig gebliebene Streifen unten aufgeklebt.

Schuhheizung

Weils gerade wieder kalt ist, und deshalb die Schuhheizung wieder im einsatz ist, dachte ich, ich zeige euch einmal was ich da so gebastelt habe. (2018)

Zunächst habe ich versucht, Heizsohlen aus selbstklebendem Kupferband selbst herzustellen:
Schuhheizung
Das hat auch funktioniert, leider haben die sich nicht als haltbar genug erwiesen und sind nach kurzer Zeit ausgefallen.
Nach den ersten beiden Reparaturen habe ich dann doch entnervt Heizsohlen aus dem Handel erworben, mit USB-Anschluss und Y-kabel für beide Schuhe. Die Hersteller haben offenbar den Dreh raus, diese haben sich als robust herausgestellt.

Einfach nur eine USB-Powerbank mit 2A Anschluss anstecken war mir dann zu langweilig, ich wollte möglichst eine längere Zeit mit der gerade eben so benötigten Wärme auskommen, dazu musste aber alles regelbar sein. Als Feature wollte ich noch den Strom und die Batteriespannung messen, und daraus den elektrischen Widerstand der Heizungen ermitteln, um Rückschlüsse auf die Temperatur und damit den wärmebedarf im Schuh zu treffen.
Dazu wurde eine Elektronik und ein kleines Gehäuse entworfen und gebaut, wo als Gehirn ein Atmega328 Mikrocontroller seine Arbeit verrichtet.

Schuhheizung
Oben rechts sieht man ein Batteriestand-Schätzmeter mit 4 Leds, unten das große Teil ist eine selbstrückstellende Polymer-sicherung gegen kurzschlüsse in der angeschlossenen Verkabelung. Daneben der Shuntwiderstand für die Strommessung.
Es hat sich jedoch gezeigt, das die Widerstandsänderung in den gekauften Heizelementen nur sehr gering ausfällt, vor allem aber habe ich diese funktion dann aus einem anderen Grund nicht weiter verfolgt: Das physiologische Temperturempfinden weicht total von der tatsächlichen Temperaut ab. Ist man gerade 3 etagen Treppen gestiegen ist der Heizbedarf null, steht man eine Weile still mag man es gerne gut warm. Es hat sich also in der Anwendung ergeben, das eine manuelle Einstellung deutlich vorteilhafter ist. Dazu dient das Poti oben links, welches noch ein Stellrädchen bekommt, welches an der Gehäuseöffnung oben herausschaut.

Zur Regelung mache ich ein 20-stufig einstellbares extrem langsames PWM, mit etwa 3 sekunden Taktzeit, das Tastverhältnis wird anhand der vom Poti eingelesenen Spannung am ADC vom Mikrocontroller ausgewählt.

Nun braucht das ganze Ding ja auch eine Energieversorgung, und zu dieser Zeit gab es bei ebay gerade einen Schwung 7,4V 2S Li-Ion Akkupacks, vom Hersteller vorgesehen für die Versorgung von LED-Fahrradscheinwerfern. Angeblich wasserdicht. Ich habe einen Akkupack für weniger als 20 Euro erworben und kam damals gerade so übern Arbeitstag. (Im letzten Bild ist der schwarze Klotz zu sehen).

Der Akku wollte natürlich auch wieder aufgeladen werden, dazu also wieder ein kleines Gehäuse. Als Ladeschaltung habe ich ein CC/CV Stepdown-Schaltreglermodul mit den nötigen elektrischen Anschlussen in ein Gehäuse gepackt, das Gehäuse wurde wieder im CAD entworfen und mit dem 3D-Drucker hergestellt.
Schuhheizung
Die grauen Teile auf dem kleinen Fabrikator II Mini.
Schuhheizung
Ein extra Ausschnitt im luftigen Gehäuse erlaubt den Blick auf die Status-Leds.
Der Schaltregler lädt den Akkupack mit 4A Ladestrom @8,4V und erlaubt es mit einem Y-Kabel am Ausgang, stationär sowohl den Akku zu laden als auch die Füße warm zu machen 🙂 (hab ich aber nie so verwendet)
Schuhheizung

Der billige Akkupack hatte immerhin eine Schutzschaltung eingebaut, jetzt nach zwei Jahren und nicht allzuviel nutzung ist leider kaum mehr als eine halbe Amperestunde Restkapazität übrig. Wieviele Zellen da drinn sind weiß ich nicht, er lässt sich scheinbar nicht zerstörungsfrei öffnen. Das Gehäuse sieht aber so aus, als würde 2S3P als 18650er Zellen hineinpassen

Zur Stromversorgung zum Aufladen wurde ein altes Laptop-Netzteil ausgewählt.
Hier noch mal alles komplett..
Schuhheizung